Jahresbericht 2018

(Auszüge)

Editorial

Im Jahr 2018 stand ein Ereignis für das Ökumenische Büro im Mittelpunkt: Der plötzliche Gewaltausbruch im April in Nicaragua war nicht nur schrecklich, sondern auch völlig unerwartet. Dass innerhalb weniger Monate mehrere hundert Menschen erschossen wurden, dass viele von ihnen nicht nur Opfer der Polizei waren, sondern dass diese von Paramilitärs unterstützt wurde, schien vor einem Jahr noch unvorstellbar.

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Nicaragua

Dass im Jahr 2018 mehrere Hundert Menschen im Zusammenhang mit politischen Protesten ihr Leben verlieren würden, hat zuvor niemand für möglich gehalten – nicht die Regierung Ortega Murillo, nicht die politische Opposition, nicht die nicaraguanische Zivilgesellschaft und natürlich auch nicht wir vom Ökumenischen Büro. Wir fühlen mit allen Betroffenen, schauen wie wohl die meisten Nicaraguaner*innen voller Sorgen in die Zukunft und hoffen, dass sich trotz allem noch ein friedlicher Ausweg für das Land findet. Auf jeden Fall müssen die Menschenrechtsverletzungen des Jahres 2018 geahndet werden.

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Mexiko

In Mexiko fanden 2018 die umfangreichsten Wahlen seiner Geschichte statt, denn es wurden nicht nur ein neuer Präsident, sondern in 30 der 32 Bundesstaaten der Republik auch Abgeordnete, Senator*innen und lokale Gouverneur*innen gewählt. Andrés Manuel López Obrador (AMLO) von der Koalition Juntos Haremos Historia (Zusammen werden wir Geschichte schreiben; MORENA, PT und PES) war mit 53 Prozent der Stimmen der Sieger der Präsidentschaftswahlen.

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Honduras

Trotz verfassungswidriger Kandidatur, Wahlbetrugs und massiver, mit Gewalt niedergeschlagener, Proteste in ganz Honduras konnte Juan Orlando Hernández (JOH) dank der Unterstützung der USA Ende Januar 2018 seine zweite Amtszeit als Präsident antreten. Gleichzeitig wurden mehr Verwicklungen des JOH-Regimes in Korruption und organisiertes Verbrechen aufgedeckt als je zuvor. Im Fall „Pandora“ kam ans Licht, dass unter der Regie von JOHs Schwester Hilda etwa elf Millionen Euro an Staatsgeldern veruntreut und überwiegend an JOHs Nationale Partei weitergeleitet worden waren. Die Verhaftung von JOHs Bruder Tony in den USA wegen jahrelangen Drogenhandels in großem Stil ließ im zweiten Halbjahr viele Honduraner*innen glauben, dass die Tage des Regimes nun doch gezählt seien. Doch Hernández und seine Zirkel aus Militär und Wirtschaft hielten sich an der Macht. Verzweiflung darüber, dass keinerlei Licht am Ende des Tunnels aus Straflosigkeit, Korruption, Gewalt, Armut, Landraub und extremer Ungleichheit in Sicht war, trug wesentlich zum Entstehen der spontanen Flüchtlingskarawanen bei, die in San Pedro Sula starteten.

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Kolumbien

Wir haben uns 2018 sehr bemüht, unsere Arbeit zu Kolumbien zu stärken - und haben es geschafft! Ab Januar 2019 verfügt das Ökumenische Büro über eine Kolumbienstelle. Damit können wir uns intensiver mit einem Land beschäftigen, das immer noch von einem internen Konflikt geprägt ist: illegale bewaffnete Gruppen gewannen an Macht, soziale und politische Aktivist*innen wurden weiterhin ermordet und Rohstoff- und Energie- Unternehmen verursachten Umweltkatastrophen. Darüber hinaus gab es im Jahr 2018 Präsidentschafts- und Kongresswahlen und Kolumbien ist erneut der weltweit führende Kokainproduzent.

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El Salvador

In El Salvador war das Jahr 2018 geprägt vom Ausgang der Parlaments- und Bürgermeisterwahlen Anfang März, sowie der Positionierung der Parteien- und Kandidat*innenlandschaft im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2019. Der Verlust linker Mehrheiten hat die sozialen Bewegungen in Alarmbereitschaft versetzt. Befürchtet wird die Privatisierung des Trinkwassers sowie ein Aufweichen des erst 2017 verabschiedeten Gesetzes zum Verbot des metallischen Bergbaus. International erregte die Entscheidung Aufsehen, diplomatische Beziehungen mit China aufzunehmen. Weiterhin problematisch bleibt die hohe Kriminalitätsrate sowie der mit drakonischen Strafen belegte Schwangerschaftsabbruch.

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Partizipativer Kongress

Entwicklung oder nachhaltige Exklusion? Freihandel in Zentralamerika: Folgen, Widerstand und Alternativen

Bericht von Rundreise und Kongress im Oktober 2018

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Zusammenarbeit mit Schulen

Seit vielen Jahren bieten wir im Rahmen unserer Rundreisen mit Referent*innen aus Zentralamerika interessierten Schulen Doppelstunden mit unseren Gästen aus Zentralamerika an. Diese werden vor allem von künftigen Spanischabiturient*innen gern genutzt, um andere Weltsichten und Erfahrungen kennenzulernen, Sprache und Themen zu vertiefen.

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