Honduras
Trotz verfassungswidriger Kandidatur, Wahlbetrugs und massiver, mit Gewalt niedergeschlagener, Proteste in ganz Honduras konnte Juan Orlando Hernández (JOH) dank der Unterstützung der USA Ende Januar 2018 seine zweite Amtszeit als Präsident antreten. Gleichzeitig wurden mehr Verwicklungen des JOH-Regimes in Korruption und organisiertes Verbrechen aufgedeckt als je zuvor. Im Fall „Pandora“ kam ans Licht, dass unter der Regie von JOHs Schwester Hilda etwa elf Millionen Euro an Staatsgeldern veruntreut und überwiegend an JOHs Nationale Partei weitergeleitet worden waren. Die Verhaftung von JOHs Bruder Tony in den USA wegen jahrelangen Drogenhandels in großem Stil ließ im zweiten Halbjahr viele Honduraner*innen glauben, dass die Tage des Regimes nun doch gezählt seien. Doch Hernández und seine Zirkel aus Militär und Wirtschaft hielten sich an der Macht. Verzweiflung darüber, dass keinerlei Licht am Ende des Tunnels aus Straflosigkeit, Korruption, Gewalt, Armut, Landraub und extremer Ungleichheit in Sicht war, trug wesentlich zum Entstehen der spontanen Flüchtlingskarawanen bei, die in San Pedro Sula starteten.
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