Nachrichten zu Honduras

"Jacobo Atala - Mörder von Berta Caceres - Wann wird er verhaftet?"
"Jacobo Atala - Mörder von Berta Caceres - Wann wird er verhaftet?" Quelle: Giorgio Trucchi / LINyM

Mordfall Berta Cáceres in Honduras: "Ein erster Schritt in Richtung Gerechtigkeit"

Keine Höchststrafe für Mittäter des Mordes an Cáceres. COPINH kritisiert Gericht und fordert Ermittlungen gegen Auftraggeber des Verbrechens

Von Andrea Lammers
amerika21

Tegucigalpa. 22 Jahre und sechs Monate Gefängnis für den ehemaligen Geschäftsführer des honduranischen Energieunternehmens Desarrollos Energéticos SA (Desa), David Castillo, lautet der Urteilsspruch der ersten Strafkammer des Obersten Gerichtshofes in Tegucigalpa am Montag.

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Berta Cáceres
Berta Cáceres, Quelle: Giorgio Trucchi

Honduras: Ermordete Menschenrechtsverteidigerin zur Nationalheldin erklärt

Von Daniela Dreißig
amerika21

Tegucigalpa. Die Mehrheit des honduranischen Parlaments hat am Mittwoch zugestimmt, die im März 2016 ermordete Berta Isabel Cáceres Flores zur Nationalheldin zu erklären. Damit verbunden schlägt Jari Dixon, Abgeordneter der linken Partei Libertad y Refundación (Libre) vor, dass das Gesicht von Cáceres auf den 200 Lempira-Geldscheinen abgebildet werden soll. Der Gesetzesvorschlag sieht auch die Schaffung eines Preises vor, der jährlich an engagierte Menschenrechts- und Umweltschützerinnen vergeben werden soll.

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Berta Cáceres
Berta Cáceres, Quelle: Giorgio Trucchi

Veröffentlichung der Urteilsbegründung im Mordfall Berta Cáceres erneut verschoben

Indigenenverband befürchtet Annullierung der Urteile gegen Auftragsmörder und Auftraggeber. Opferanwalt zu amerika21: "Strukturelles Versagen der Justiz"

Von Andrea Lammers
amerika21

Tegucigalpa. Die für Mittwoch angekündigte Veröffentlichung der Urteilsbegründung im "Fall Berta Cáceres" ist auf den 17. Juni verschoben worden. Das Strafmaß gegen den früheren Geschäftsführer des Unternehmens Desarollos Energéticos S.A. (Desa), David Castillo, steht somit weiterhin noch nicht fest.

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Bildquelle: COPINH

Gerechtes Urteil im Mordfall Berta Cáceres?

Strafmaß und Begründung des Urteils gegen Ko-Autor David Castillo mit Spannung erwartet – Wir solidarisieren uns mit den Forderungen des COPINH

Am morgigen 18. Mai wird das Urteil gegen den früheren Geschäftsführer des Unternehmens Desarollos Energéticos (Desa) David Castillo verlesen und das Strafmaß verkündet. Castillo war bereits vor fast elf Monaten als Ko-Autor des Mordes an der honduranischen Menschenrechtsverteidigerin Berta Cáceres verurteilt worden, die Urteilsbegründung ließ jedoch auf sich warten. Anhand des morgen öffentlichen Textes wird sich zeigen, ob das Gericht bereit und in der Lage war, die Erkenntnisse aus dem Prozess gegen Castillo angemessen aufzuarbeiten, zu bewerten und angemessene Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.

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Jahrelang leisteten soziale Organisationen in Honduras massiv Widerstand gegen die ZEDE
Jahrelang leisteten soziale Organisationen in Honduras massiv Widerstand gegen die ZEDE, Quelle: @MovAmplioHn

Honduras bremst Privatstädte aus

Kongress annulliert einstimmig Gesetz über Sonderzonen für Arbeit und Entwicklung. ZEDE Próspera beansprucht 50-jährigen Bestandsschutz und droht mit internationalem Schiedsverfahren

Von Andrea Lammers
amerika21

Tegucigalpa. Die Träume libertärer internationaler Investor:innen, staatsfreie Privatstädte aufzubauen, haben in Honduras einen herben Rückschlag erfahren. Alle 128 Abgeordneten des Kongresses beschlossen das 2013 unter der Regierung von Juan Orlando Hernández (JOH) verabschiedete Gesetz über die Sonderzonen für Arbeit und wirtschaftliche Entwicklung (ZEDE) aufzuheben.

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Hernández bei der Ankunft auf dem Luftwaffenstützpunkt Hernán Acosta Mejía, wo er von der DEA "übernommen" wurde
Hernández bei der Ankunft auf dem Luftwaffenstützpunkt Hernán Acosta Mejía, wo er von der DEA "übernommen" wurde, Quelle: @PoliciaHonduras

Honduras: "Narcodiktator" Hernández an USA ausgeliefert

US-Drogenbehörde bringt Hernández nach New York. Anklage wegen 500-Tonnen-Kokain-Deals. Justiz in Honduras noch von Gefolgsleuten des Ex-Präsidenten beeinflusst

Von Jutta Blume
amerika21

Tegucigalpa. Der ehemalige honduranische Präsident Juan Orlando Hernández ist am Donnerstag in die USA ausgeliefert worden. Am späten Nachmittag startete das Flugzeug der US-amerikanischen Drogenbehörde DEA (Drug Enforcement Administration) vom Luftwaffenstützpunkt Hernán Acosta Mejía im Süden der Hauptstadt Tegucigalpa, um Hernández nach New York zu bringen. Dort soll er im Metropolitan Correctional Center seine Untersuchungshaft fortsetzen.

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Beschuldigter Juan Carlos "El Tigre" Bonilla, ehemaliger Polizeichef von Honduras
Beschuldigter Juan Carlos "El Tigre" Bonilla, ehemaliger Polizeichef von Honduras, Quelle: gob.hn

Honduras: Auslieferung des Ex-Polizeichefs an die USA bestätigt

Von Daniela Dreißig
amerika21

Tegucigalpa/New York. Ein Richter in Honduras hat die Auslieferung des ehemaligen Polizeichefs Juan Carlos Bonilla Valladares (2012 bis 2013) an die USA bestätigt. Laut Anklageschrift wirft die New Yorker Staatsanwaltschaft ihm neben unerlaubtem Waffenbesitz auch die Überwachung des Umschlags von mehreren Tonnen Kokain in die USA vor. In der Anhörung beantragte Bonilla bei den honduranischen Behörden einen Pflichtverteidiger, da er über keinerlei finanzielle Mittel verfüge, um einen eigenen Anwalt zu bezahlen. Bonilla wurde Anfang März 2022 inhaftiert. Bonillas Verteidigung legte am Montag Berufung gegen diese Entscheidung ein.

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Ex-Präsident Juan Orlando Hernández in Ketten
Ex-Präsident Juan Orlando Hernández in Ketten, Quelle: criterio.hn

Honduras: Auslieferung des Ex-Präsidenten Hernández in die USA bestätigt

Von Daniela Dreißig
amerika21

Tegucigalpa. Das Plenum des Obersten Gerichtshofes, bestehend aus 15 Richter:innen, hat die Entscheidung des Richters Edwin Francisco Ortez bestätigt, den ehemaligen honduranischen Präsidenten Juan Orlando Hernández Alvarado (2014 - 2022) an die USA auszuliefern. Sie lehnten das vorgelegte Rechtmittel der Verteidigung von Hernández einstimmig ab. Sein Anwaltsteam begründete Tage vorher ihren Einspruch, da zum einen Hernández als Abgeordneter des Zentralamerikanischen Parlaments Immunität genießen würde. Zum anderen begehe der honduranische Staat ein "internationales Verbrechen in Bezug auf die Einhaltung der Menschenrechte", da Hernández in den USA eine mehrfache lebenslange Haftstrafe drohe.

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Juana Zúniga vom Gemeindekomitee zur Verteidigung der Gemeingüter in Tocoa, aus dem nördlichen Departamento Colón
Juana Zúniga vom Gemeindekomitee zur Verteidigung der Gemeingüter in Tocoa, aus dem nördlichen Departamento Colón, Quelle: criterio

Gericht in Honduras verweigert Umweltverteidigern von Guapinol die Freiheit

Von Redaktion Criterio
Übersetzung: Daniela Dreißig
criterio.hn

Tegucigalpa. Obwohl der Oberste Gerichtshof das Verfahren gegen die Umweltschützer von Guapinol aufgehoben hat, verweigert das Gericht in Trujillo die endgültige Freilassung. Die acht Männer waren 914 Tage lang unrechtmäßig inhaftiert.

Juana Zúniga, Mitglied des Gemeindekomitees zur Verteidigung der Gemeingüter von Tocoa und Partnerin eines der acht angeklagten Verteidiger, erklärte gegenüber Criterio, dass die Freilassungsbescheide nur "vorläufig" erteilt wurden.

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HondurasNow bezeichnet das mögliche Tagebau-Verbot als politische Positionierung
HondurasNow bezeichnet das mögliche Tagebau-Verbot als politische Positionierung, Quelle @HondurasNow

Honduras: Neue Regierung verbietet Ausbeutung von Bodenschätzen im Tagebau

Konzessionen sollen entzogen werden. Beobachter:innen befürworten das Vorhaben. Genaue Pläne zur Umsetzung sind bisher noch nicht bekannt

Von Andrea Lammers
amerika21

Tegucigalpa. Das honduranische Staatsgebiet soll frei von Tagebauen für metallische und nichtmetallische Bodenschätze werden. Das gab die Regierung von Präsidentin Xiomara Castro am Dienstag in einer kurzen Erklärung des Ministeriums für Energie, Umwelt und Bergbau bekannt. Angekündigt hatte Castro diesen Schritt bereits in ihrer Rede zum Amtsantritt am 27. Januar.

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JOH mit Hund im Hof seines Hauses in der honduranischen Hauptstadt
JOH mit Hund im Hof seines Hauses in der honduranischen Hauptstadt
Quelle: Juan Orlando Hernández

Honduras: USA wollen Auslieferung von Ex-Präsident wegen Drogenhandels

Von Andrea Lammers
amerika21

Tegucigalpa. Die USA haben formell um die Festnahme und Auslieferung des ehemaligen Präsidenten von Honduras, Juan Orlando Hernández (JOH), ersucht, der von 2014 bis zum 27. Januar 2022 im Amt war.

 

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Nach dem Urteil: Die Verurteilten nutzen den Weg aus dem Gerichtssaal für eine rasche Umarmung mit ihren Familienangehörigen
Nach dem Urteil: Die Verurteilten nutzen den Weg aus dem Gerichtssaal für eine rasche Umarmung mit ihren Familienangehörigen
Foto: #GuapinolInocente

Honduras: Oberstes Gericht annuliert Prozess gegen die Umweltschützer aus Guapinol

Verteidiger:innen fordern sofortige Freilassung, Entschädigung sowie Ermittlungen gegen das Bergbauunternehmen Inversiones Los Pinares

(oeku-buero 11.2.2022) Einen Tag nach der Verurteilung von sechs Verteidigern der Flüsse Guapinol und San Pedro kam eine überraschende Wendung: Die Verfassungskammer des Obersten Gerichtshofs entschied plötzlich, den Prozess gegen sie und damit auch das Urteil für null und nichtig zu erklären. Zwei Jahre lang waren Anträge der Verteidiger:innen der Umweltschützer beim Obersten Gerichtshof wegen willkürlicher Verhaftung und der Verletzung elementarer Rechte der Beschuldigten in einer Schublade gelegen. Nun bekamen sie binnen Stunden plötzlich Recht. Gemeinsam mit dem UN-Hochkommisariat für Menschenrechte verlangen die Anwält:innen nun die sofortige Freilassung der sechs Gefangenen.

 

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Foto COPINH

Xiomara Castro: „Die Neugründung von Honduras ist unverzichtbar und unaufschiebbar“

(oeku-buero) In einer bewegenden Zeremonie im Stadion von Tegucigalpa legte die neue Präsidentin von Honduras, Xiomara Castro, ihren Amtseid ab und hielt vor Tausenden von Anhänger*innen und Gästen ihre Antrittsrede. Hunderte Stadtteilkomitees und Mitglieder der lokalen Basis der Partei LIBRE konnten unten im Stadion die in früheren Zeiten ausschließlich für so genannte Honoratior*innen reservierten Plätze einnehmen. US-Vizepräsidentin Kamala Harris, die im gepanzerten Auto vorfuhr, während die anderen Staatsgäste zu Fuß gingen, wurde mit großem Applaus, aber auch mit dem Ruf „Nimm JOH mit!“ begrüßt. Zum ersten Mal beherrschten militärische Rituale nicht das Geschehen und es gab keine Polizeirepression gegen die Menschenmassen vor dem Stadion. Berta Zúniga Cáceres, Koordinatorin der indigenen Organisation COPINH übergab Xiomara Castro den Stab der Lenca mit den acht farbigen Bändern, die die Diversität der Ethnien und Sprachen des Landes repräsentieren: „Auf diese Weise verpflichten wir, die indigenen und Schwarzen Völker, Präsidentin Xiomara Castro, den historischen Kampf für Gerechtigkeit, die Befreiung der Territorien von Plünderung, Korruption und Ausbeutung zu begleiten und voranzutreiben“, so COPINH zur Bedeutung der Übergabe des Stabes.

Weiter zum Bericht von Giorgio Trucchi

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Xiomara Castro stehen schwere Zeiten bevor
Xiomara Castro stehen schwere Zeiten bevor
Foto: facebook Xiomara Castro 21.1.2021

Schwere politische Krise in Honduras

Abtrünnige LIBRE-Abgeordnete spalten die künftige Regierungspartei und schließen sich den Handlanger*innen der Narcodiktatur und Korruption an – technischer Putsch zum Amtsantritt der designierten Regierungschefin Xiomara Castro befürchtet

(oeku-buero, 24.Januar 2022) Noch bevor die gefeierte, souveräne Wahlsiegerin Xiomara Castro von der Mittelinkspartei Libertad y Refundación (Freiheit und Neugründung LIBRE) am 27.Januar als erste Frau in der honduranischen Geschichte ihr Amt antreten kann, ist das Land in eine schwere politische und institutionelle Krise geraten. 20 Abgeordnete von LIBRE verweigerten sich der Abmachung der künftigen Regierungskoalition den Kandidaten des kleineren Partners PSH, Luis Redondo, als Präsidenten des Kongresses zu bestimmen.

Wir dokumentieren eine Meldung von a21 Kommentare von Giorgio Trucchi und des Zentralamerika-Sekretariates Zürich.

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Die ermordete Transfrau, Leitfigur und Aktivistin Thalía Rodríguez
Die ermordete Transfrau, Leitfigur und Aktivistin Thalía Rodríguez,
Quelle: @IM_Defensoras

Morde an sozialen und politischen Aktivist:innen in Honduras

Von Daniela Dreißig
amerika21

Tegucigalpa. Am Montag wurde die Transaktivistin Thalía Rodríguez in ihrem Haus in der Hauptstadt Tegucigalpa durch Kopfschüsse von einer unbekannten Person ermordet. Sie gehörte dem Lesbischen Netzwerk Las Cattrachas an und kämpfte seit mehr als 20 Jahren für die Einhaltung der Rechte der LGTBIQ+ Communitiy.

Der Radiojournalist und führendes Mitglied der indigenen Lenca im Department Lempira, Pablo Hernández, wurde bereits am Sonntagmorgen in seinem Heimatort San Marcos de Caiquín von mehreren Unbekannten erschossen.

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