Eine Welt Haus - Schwanthalerstraße 80 80336 München
Münchener Konzerne sind weltweit aktiv – und daher auch an vielen Projekten beteiligt, die die Menschenrechte und das Recht auf saubere Umwelt und Klimagerechtigkeit mit Füßen treten. Auf dieser gemeinsamen Veranstaltung wollen wir Schlaglichter auf verschiedenen Fälle werfen, in denen Münchener Unternehmen in unverantwortliche und zwielichtige Projekte verwickelt sind und über die Klimaverantwortung der Unternehmen reden. Mit: Alan Tygel (Campanha Permanente contra os Agrotóxicos e pela Vida, Brasilien), Regine Richter (urgewald), Alejandro Pacheco (Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit), Christian Russau (GegenStrömung und Kritische Aktionär*innen)
Kolumbianer*innen und Organisationen aus verschiedenen europäischen Ländern wollen den Internationalen Strafgerichtshof auffordern, ein Verfahren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Kolumbien einzuleiten. Gründe dafür sind die Morde von mehr als 500 Sozialführer*innen und Aktivist*innen im Land. Encuentro para apoyar a la iniciativa que busca exigirle a la Corte Penal Internacional abrir un caso por Crímenes de Lesa Humanidad por los más de 500 asesinatos de líderes sociales en Colombia.
Für Frauen und Personen aus der LGBTI-Gemeinschaft ist Lateinamerika die tödlichste Region der Welt. In Mexiko kommt besonders häufig geschlechtsbasierte Gewalt, Homo- und Transphobie vor. Innerhalb Mexikos ist Oaxaca einer der drei Bundesstaaten, in denen Feminizide am häufigsten vorfallen. Die feministische Juristin Yésica Sánchez wird uns erzählen, wie es in Oaxaca darum geht, durch soziale Transformation in Fragen der Geschlechtergerechtigkeit eine bessere Welt zu schaffen.
Zeichneten sich bis vor einigen Jahren in Zentralamerika nach den Friedensprozessen und progressiven Regierungen noch vielerorts hoffnungsvolle Entwicklungen ab, geraten die Demokratien dort in den letzten Jahren trotz massiver sozialer Proteste immer mehr in die Krise. Absetzung der fortschrittlichen Zelaya-Regierung durch Putsch in Honduras, zunehmender populistischer Rechtsruck und Privatisierungsdruck in El Salvador, diktaturähnliche Zustände im vom Ortega-Regime geführten Nicaragua, Bedrohung von Minderheitenrechten und Generalstreik gegen Sparmaßnahmen auf Kosten der Armen in Costa Rica. Hinter formalen Demokratien verbergen sich immer mehr autoritäre oder von privaten Wirtschaftsinteressen gesteuerte Systeme.
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Erwartungen an die neue Regierung López Obrador
Mexikos neuer Präsident Andrés Manuel López Obrador trat sein Amt am 1. Dezember 2018 mit dem Versprechen an, das Land aus der Gewalt herauszuführen und die katastrophale Menschenrechtslage zu verbessern. Unter den Vorgängerregierungen wurden von Polizei, Militär und Organisierter Kriminalität Menschenrechtsverletzungen historischen Ausmaßes begangen. Besonders Menschenrechtsverteidiger*innen und kritische Journalist*innen sind bis heute Opfer gezielter Angriffe. Sie werden bedroht, kriminalisiert oder getötet.
Inwieweit wird die neue Regierung unter López Obrador nach den ersten 120 Tagen im Amt den Erwartungen nach Reformen und strukturellem Wandel gerecht? Welches Schutzkonzept gibt es für die besonders gefährdeten Menschenrechtsverteidiger*innen und Journalist*innen? Welche Maßnahmen werden gegen Straflosigkeit und Korruption ergriffen? Und wie reagiert die deutsche Bundesregierung auf die neue Machtkonstellation in Mexiko?
Die Ausbeutung natürlicher Ressourcen schreitet in Zentralamerika voran. Bergbau, Wasserkraft und Monokulturen gefährden Naturräume und die Lebensgrundlagen der betroffenen Gemeinden. Mit Gästen aus Zentralamerika wollen wir uns austauschen und folgende Themen diskutieren: Wie können Konflikte bearbeitet und Staaten, Unternehmen und Banken in die Pflicht genommen werden? Wie können die Selbstbestimmungsrechte von betroffenen Gemeinden gewährleistet werden? Welche Rolle kommt der solidarischen Zivilgesellschaft in Deutschland und Europa bei der Unterstützung der sozialen Bewegungen zu?
Hochschule Augsburg, Campus am Brunnenlech, Gebäude B, Raum 3.05
Vortrag und Diskussion mit Miriam Miranda, Leiterin der Garifuna-Organisation OFRANEH aus Honduras2016 attestierte die UN-Sonderberichterstatterin Victoria Tauli-Corpuz in ihrem Sonderbericht über die Rechte der indigenen Völker: „Die indigenen Völker von Honduras leben in einer kritischen Situation, weil ihre Rechte auf Grund und Boden, Territorien sowie natürliche Ressourcen nicht geschützt werden und weil sie Gewalttaten ausgesetzt sind, sobald sie ihre Rechte einfordern.“ Eine Veranstaltung der Hochschule Augsburg in Kooperation mit dem Öku-Büro. Einführung: Prof. Dr. Tanja Kleibl, Professorin für Soziale Arbeit
Als Aktivistin und Feministin ist Gaby davon überzeugt, dass die Musik, die Kunst und der Humor essenzielle Werkzeuge im Kampf für unsere Rechte sind und eine mächtige Alternative gegen den Konsumismus und das Patriarchat darstellen. Gaby wird vor dem Konzert über die Situation von Frauen, feministischen Kämpfen und den Proteste gegen die Regierung im letzten Jahr berichten.
Gedenken und Protest zum Jahrestag der Ermordung von Berta Cáceres - Pariser Platz/Brandenburger Tor (Berlin)
In der Nacht vom 2. zum 3. März 2016 wurde Berta Cáceres ermordet. Gemeinsam mit den indigenen Lenca kämpfte die Umweltschützerin und Menschenrechtsverteidigerin für die Erhaltung fundamentaler Rechte in Honduras.
Weltweit stellen sich Menschenrechts- und Umweltaktivist*innen gegen Extraktivismus, Privatisierung und Landraub. Dafür werden sie bedroht, kriminalisiert, verfolgt und ermordet. Laut Front Line Defenders wurden 2018 insgesamt 321 Aktivist*innen aufgrund ihrer Arbeit getötet. Über die Hälfte davon allein in Kolumbien und Mexiko. Damit ist Lateinamerika wieder einmal die Region, die weltweit am gefährlichsten für Aktivist*innen ist. Um darauf aufmerksam zu machen, laden wir Euch am Sonntag, 3. März 2019 um 12 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Brandenburger Tor ein: Wir wollen Berta Cáceres' und der ermordeten Aktivist*innen gedenken. Wir solidarisieren uns mit den Menschen, die sich für Frauen-, Indigenen-, Menschen- und Umweltrechte einsetzen und deshalb verfolgt, bedroht, kriminalisiert und getötet werden. Wir fordern Gerechtigkeit und ein Ende der Straflosigkeit!
Wir laden Kollektive//Gruppen//Sympathisant*innen ein, gemeinsam zu demonstrieren.
Kontakt: cadeho@riseup.net CADEHO (Menschenrechtskollektiv für Honduras) Berlin Bloque Latinoamericano de Berlín Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit HonduasDelegation
EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Seit April 2018 sind in Zusammenhang mit den Protesten gegen die Regierung in Nicaragua mehrere Hundert Menschen ums Leben gekommen. Die Regierung Ortega-Murillo bezeichnet sich selbst als "sozialistisch, christlich und solidarisch". Dennoch versuchte sie, eine großteils friedliche Protestbewegung mit Waffengewalt zu unterdrücken. Diese Bewegung entzündete sich an verschiedenen ökologischen und sozialen Problemen, richtete sich aber sehr schnell gegen das Regime Ortega-Murillo selbst.
Was waren aktueller Anlass und tiefere Gründe für diese Bewegung?
Welche Politik verfolgte Ortega seit seiner Wiederwahl 2006 und wie haben sich die sozialen Verhältnisse verändert?
Ist die faszinierende Revolution der 1980iger Jahre gescheitert?
Welchen Einfluss haben dabei die USA?
Welche Lehren ziehen wir heute aus der Entwicklung in Nicaragua für den Befreiungskampf weltweit?
Podiumsdiskussion im EineWeltHaus München anlässlich der Siemens Hauptversammlung 2019
MÜNCHEN. Menschenrechtsverletzungen sind im globalen Wirtschaftshandeln eher die Regel als die Ausnahme. Betroffene und Expert*innen informieren und diskutieren im Vorfeld der diesjährigen Siemens Hauptversammlung, welche menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten Unternehmen haben und welche tiefgreifenden Veränderungen passieren müssen, damit sie eingehalten werden.
MÜNCHEN. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wird 70 Jahre alt! Zeit, sie zu feiern und zu würdigen, was sie Gutes für Menschen bewirkt. Zeit aber auch, Defizite einzugestehen und Menschenrechtsverletzungen zu benennen. Ein Angriff auf elementare Menschenrechte, den wir nicht nur weltweit sondern auch hier in München verstärkt beobachten, sind die sogenannten Hassverbrechen – also vorurteilsmotivierte Straf- und Gewalttaten gegen gesellschaftliche Minderheiten. Erst vor zwei Jahren erschütterte uns der rassistisch motivierte Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum. Und auch aktuell häufen sich, laut Einschätzungen von spezialisierten (Opfer-) Beratungsstellen, die Fälle von Hasskriminalität. Antisemitische, rassistische, homo- und transfeindliche, obdachlosen- und behindertenfeindliche Straftaten richten sich gezielt gegen die Menschenwürde der Betroffenen und fordern den gesellschaftlichen Zusammenhalt heraus.
Wie können gesellschaftlich stigmatisierte und dadurch besonders gefährdete Gruppen gestärkt werden? Wie kann Hasskriminalität besser erkannt und sanktioniert werden? Und welcher Zusammenhang besteht zwischen einem zunehmend rassistisch und menschenfeindlich aufgeheizten politischen Klima und der Zunahme von vorurteilsmotivierter Gewalt?
Diese Fragen wollen wir gerne mit Ihnen und unseren Gästen diskutieren. Dabei werden sowohl Betroffene zu Wort kommen als auch Expert*innen, die das Thema aus wissenschaftlicher, juristischer und internationaler Perspektive beleuchten.
"Leben und in Sicherheit sein" - Begegnung mit Karla Avelar (El Salvador/Schweiz)
Brunch - Video - Vortrag - Gespräch
Die Flucht vor Gewalt und Armut verdichtet sich zur Zeit in Karawanen tausender Menschen aus Honduras, El Salvador und Guatemala in Richtung Norden. Mitglieder der Lesbian-Gay-Trans-Bisexual-(LGTB*)-Community sind ein besonders exponierter Teil dieses seit einigen Jahren anhaltenden Exodus. Der Flucht geht oft eine mehrfache Schutzsuche innerhalb des eigenen Landes voraus. Karla Avelar, Trans*Aktivistin aus El Salvador und inzwischen selbst Asylsuchende in der Schweiz beschreibt die harten Kämpfe für die Menschenrechte von Lesben, Schwulen und TRans*gender im nördlichen Dreieck Zentralamerikas, auf dem Weg durch Mexiko, in den USA und in Europa. Sie wirbt für Selbstermächtigung, Organisation und Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen.
Wie hat sich die Situation unter dem neuen Staatspräsidenten Iván Duque verändert? Hat das Friedensabkommen zwischen Regierung und FARC-Guerilla zu bemerkenswerten Veränderungen geführt? Was kann man von Deutschland aus tun, um den Friedensprozess in Kolumbien zu unterstützen?
Vortrag und Diskussion mit Luz Marina Díaz Jiménez, Vorsitzende der Handelsgewerkschaft "Unión de trabajadores y trabajadoras de grandes superficies del comercio en Colombia" und Mitglied des "Global Steering Comitee" des internationalen Dienstleistungsgewerkschaftsverbandes UNI Global Union.
Im Rahmen des Seminars wird zunächst ein Überblick über die historischen und theoretischen Grundlagen der postkolonialen Perspektive vermittelt. Im zweiten Teil werden wir dann gemeinsam überlegen und diskutieren, wie wir diese Inhalte praktisch in international-istischen, transnationalen oder transkulturellen Handlungsfeldern integrieren können.