Eine neue Eskalation des Konfliktes in Kolumbien – Zusammenfassung einer Onlinebegegnung
Liebe Kolumbien-Interessierten
Unser Kolumbienreferent hat die Veranstaltung „Erinnerung, Widerstand und Engagement fürs Leben!“ sehr aktiv unterstützt. Sie fand am 18.06.2020 statt mit 4 Gemeinde Anführer*innen und Menschenrechtsverteidiger*innen aus der Regionen Cauca und Chocó in Kolumbien.
Clara María Ávila Peña ist Gemeindeaktivistin des Nasa Volkes und feministische Aktivistin des Kollektivs "Diverse Women and Peace". Paola Andrea Ararat Nazarit kämpft für die Rechte der afrokolumbianischen Bevölkerung in Norte del Cauca. Gabriel Marrugo Ávila arbeitet seit 15 Jahren als Verteidiger der indigenen Gemeinden in der Region Bajo Atrato im Departement Chocó. Und Jhoe Nilson Sauca Gurrute koordiniert das Programm „Verteidigung des Lebens und der Menschenrechte“ (Defensa a la vida y los Derechos Humanos) beim Regionalen Indigenen Rat von Cauca (Consejo Regional Indígena del Cauca – CRIC). Leider war Jhoe aus Sicherheitsgründen in seiner Gemeinde verhindert. Jonas Rüger von COMUNDO vertrat ihn.
Das war eine Veranstaltung des Nodo Alemania für die Unterstützung der kolumbianischen Wahrheitskommission in Kooperation mit dem Ökubüro und zahlreichen weiteren Mitveranstalter*innen. Für mehr Infos zu der Arbeit der Wahrheitskommission in Deutschland clicke hier.
Es ging in den Gesprächen um die Entwicklung in El Cauca, Norte del Cauca und El Chocó seit dem Friedensabkommen in Kolumbien. Besondere Beachtung fanden die Perspektive der Wahrheitsbildung und die Hindernisse, die die Referent*innen in ihren Gemeinden haben, diesen Prozess fortzusetzen. Unsere Schlussfolgerung aus der Onlinebegegnung ist: Kolumbien erlebt wieder eine gewalttätige Eskalation des Konfliktes unter einer Regierung, die den bewaffneten Konflikt verneint und die in Korruptionsskandale und Beziehungen zu Drogenhandelsgruppen sehr verwickelt ist.
Clara, Paola, Gabriel und Jhoe sind sehr interessiert an Kontakten mit Medien sowie mit Organisationen, die in ihren Gemeinden Projekte und Aktivitäten und sie in ihrem Kampf um Territorium, Erinnerung und Würde unterstützen wollen. Du kannst uns an die E-Mail Adresse schreiben: kolumbien@oeku-buero.de. Wir bringen Dich mit ihnen in Verbindung.
Hier finden sich das Protokoll und die Folien der Referent*innen auf Spanisch: