Das Ökumenische Büro trauert um Klaus Pinzek † 9. September 2017
Klaus, du und das Ökumenische Büro haben 30 Jahre zusammen gehört.
In der Internationalen Solidaritätsbewegung mit Mittelamerika hast du in Stille und Bescheidenheit Geschichte geschrieben. Im Jahr 1985 fing alles an, als 80 Menschen von München aus nach Nicaragua fliegen wollten. Das Ökumenische Büro hatte zu Solidaritätsbrigaden aufgerufen und es meldeten sich viele. Einer davon warst du, der sofort Verantwortung übernahm und die Flüge organisierte.
Du machtest es so gut und wohl auch gerne, dass du 30 Jahre dabei bliebst. Zuerst organisiertest du die Flüge der BrigadistInnen, dann für unsere Gäste aus Nicaragua und für Delegationsreisen von/nach München El Salvador, Honduras u.a.
Alles lief über dich und es lief so gut, dass das Ökumenische Büro den Flugdienst, eine Agentur, die schon bald „billige Flüge weltweit“ anbot, gründete. Damit wurde ein großer Teil unserer Projekte finanziert.
Du warst der Flugdienst. Der, der neben seinem Beruf zu jeder Zeit erreichbar war – abends, am Wochenende, immer - und Flüge organisierte. Wenn man irgendwo auf der Welt jemanden traf und fragte, über wen sie die Flüge gebucht haben, wie oft wurde dann geantwortet: bei Klaus in München.
Bis 1996 machtest du das alleine, dann brauchtest du Unterstützung und mit dieser Unterstützung arbeitete der Flugdienst bis 2015. Die Entwicklung in den letzten Jahren machte es aber immer schwerer, über den Flugdienst Spenden für unsere Partnerländer zu generieren. Deshalb hat das Ökumenische Büro seinen Flugdienst zum 1. Januar 2016 eingestellt. Es war keine einfache Entscheidung, da Flugdienst und Büro immer eng verwoben waren – und der Flugdienst auch geholfen hat, das Büro in unserem Unterstützerkreis in Erinnerung zu halten.
Aber das war nicht alles. Du warst viele viele Jahre im Vorstand. Wer je ehrenamtlich gearbeitet hat, weiß, was das an Zeit und Nerven kostet, die du übrigens immer behieltst.
Dein Engagement ging allerdings noch weiter: Das Infoblatt, die wichtige Publikation unseres Oekbüros, hätte es ohne dich möglicherweise nicht gegeben.
Als im Februar 1990 die Nummer 1 erschien, hieß es: „Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Klaus Pinzek“. Mai 2015, etwas mehr als fünfundzwanzig Jahre später, erschien die letzte gedruckte Ausgabe des Infoblattes, die Nummer 83. Inzwischen hatte sich vieles geändert, das Layout, das Papier, die Seitenzahl und natürlich der Inhalt. Eins war aber geblieben. Es stand dort immer noch: „Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Klaus Pinzek.“
Fünfundzwanzig Jahre lang hast du nicht nur diese Verantwortung getragen, sondern warst vor allem am Layout und der Erstellung der Zeitschrift maßgeblich beteiligt. Dabei haben wir uns nicht nur auf deinen unbedingten Einsatz verlassen können, sondern wir konnten immer auch, mit deinem Wissen um die Fallstricke der EDV und vor allem mit deiner Ruhe und deinem Optimismus selbst in den schwierigsten Situationen rechnen.
Dieses ganz ungewöhnliche Engagement werden wir nie vergessen.
Wenn ein Freund sich verabschiedet hinterlässt er eine brennende Flamme.
Danke Klaus
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