Veranstaltungsrundreise: "Links-zwo-drei. Remilitarisierung in El Salvador"
Die Zukunft der Armee, Polizei und Paramilitärs von El Salvador, die in dem internen Krieg zwischen 1980 und 1992 immer wieder zu Mörderbanden wurden, war in den fast zweijährigen Verhandlungen, die zu den Friedensverträgen vom 16. Januar 1992 führten, das am längsten und heftigsten diskutierte Thema. Die Truppenstärke wurde, so die Vereinbarungen, reduziert, die Soldaten kehrten in ihre Kasernen zurück. Aber schon bald darauf machten sie die ländlichen Gegenden wieder unsicher, als Teil der „Gemeinsamen Einsatzgruppen“ bestehend aus Militäreinheiten, die von einem Polizisten angeführt werden. Ende 2009 waren auf diese Weise 1.600 Soldaten mit Aufgaben der öffentlichen Sicherheit betraut.
Die Rechtsanwältin Zaira Navas, die unter anderem für die salvadorianische Menschenrechts-Ombudsstelle PDDH gearbeitet hat, war von 2009 bis zum Januar 2012 Generalinspektorin der Zivilen Nationalpolizei PNC. Ihre Arbeitsschwerpunkte waren die Korruption und die Verbindungen zum Drogenhandel innerhalb der Polizei. Sie trat zurück nachdem der ehemalige General Francisco Salinas zum Direktor der Zivilen Nationalpolizei PNC gemacht worden war. Der Rechtsanwalt David Morales gehört zu den stetigen Kritiker_innen der Remilitarisierung in El Salvador. Seit 2009 leitet er die Menschenrechtsabteilung des Außenministeriums von El Salvador.
7.11. Augsburg