Soziale Bewegungen in Kolumbien
Während Regierung und FARC einen Waffenstillstand verhandeln, den sie
Frieden nennen, geht der Krieg um Bodenschätze und Kokain auf dem Land
ununterbrochen weiter. Die Städte leiden unter sozialer Ausgrenzung,
Armut und Flüchtlingsproblematik.
Paramilitärs tyrannisieren die Bevölkerung, teils in eigenem Interesse,
teils unter Befehl der Militärs. Die politische Opposition – von den
Student/innen, die eine öffentliche Bibliothek und das Ballett erhalten
wollen bis zu Gewerkschaftler/innen und Bauernvertreter/innen – wird
alltäglich bedroht, entführt und ermordet.
2008 gründeten verschiedene Basisorganisationen den Congreso de los
Pueblos, eine landesweite Vernetzung linker Gruppen mit bis zu 30.000
Mitgliedern, um sich zu schützen und eine gemeinsame Politik zu
entwickeln. Viele Gruppen befürchten, eine mögliche Einigung zwischen
Regierung und FARC und anschließende Waffenabgabe der Guerilla könne in
den umkämpften Regionen Militär und Paramilitärs wieder stärker werden
lassen. Um Frieden zu schaffen sei aber laut Aktivist/innen zuerst
soziale Gerechtigkeit notwendig.
Die Referentinnen Yolima und Luzmila sind Sprecher/innen des Congreso de los Pueblos.
Yolima ist Mitglied einer Recht auf Stadt Gruppe in Medellin und wird über die Kämpfe im urbanen Raum berichten.
Luzmila ist aktiv in Projekten gegen Minen und in der Bäuer/innen-Organisation CNA. Sie wird vom Widerstand gegen multinationale Konzerne, von Kriegsopfern, von Konflikten zwischen Guerilla und (Para-)Militärs und der Debatte um Kokaanbau berichten.
Wir möchten im Anschluss unsere eigene Position zu dem Konflikt diskutieren und die Frage nach internationaler Solidarität und Unterstützung stellen. Dazu werden wir die Arbeit des REDHER vorstellen, einem internationalistischen Netzwerk, das Menschenrechtsarbeit in Kolumbien organisiert, die Lage der Aktivist/innen dokumentiert und vor Ort mit den Gruppen gemeinsam politisch aktiv ist.
Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Großer Saal E01
Veranstaltet von:
Interventionistische Linke München
Verband der Studierenden aus Kurdistan (YXK)
Münchner AK Menschenrechte in Kolumbien
Öku-Büro München
Veranstaltung gefördert von Engagement Global aus Mitteln des BMZ