openDOKU: Expulsados – Vertrieben
EineWeltHaus München, Schwanthaler Str. 80, Kleiner Saal 211/212
Ab 19:50 Uhr Filmgespräch über die aktuelle Kontroverse zu Privatstädten in Honduras
mit Christopher Castillo von der Gemeinde- und Umweltbewegung ARCAH (zugeschaltet)
Die rechtsautoritären Regime in Honduras förderten die Errichtung von „libertären“ Unternehmerstädten, so genannten ZEDE. Nach massiven Protesten der Bevölkerung gegen diese extraterritorialen totalkapitalistischen Enklaven wurde Anfang 2021 unter der neuen - teilweise progressiven - Regierung von Xiomara Castro ein Sonderbeauftragter für die Abwicklung der ZEDE eingesetzt und das Parlament annulierte das ZEDE-Gesetz von 2013. Doch die Privatstadt Próspera, an der auch deutsche Investoren beteiligt sind, wehrt sich und droht dem Staat mit einer Milliardenklage vor einem privaten Schiedsgericht.
Wir wiederholen eine Dokumentation aus dem Jahr 2021 und diskutieren im Anschluss über die aktuelle Entwicklung vor Ort.
Dort, wo in Honduras private extraterritoriale Sonderentwicklungszonen (ZEDE) entstehen, fürchten die Menschen Vertreibung. Der Filmemacher Dassaev Aguilar hat 2021 die Orte besucht, an denen die Privatstädte Próspera und Morazán City gebaut werden. Er sprach mit den Betreibern und porträtierte die breite Protestbewegung gegen den Ausverkauf des Landes.
Im April 2022 annullierte das honduranische Parlament das ZEDE-Gesetz. Die neue Präsidentin Xiomara Castro ernannte einen Beauftragten für die Abwicklung der ZEDE im Ministerrang. Doch die geben nicht so einfach klein bei. Die Próspera-Unternehmensgruppe, deren Investor*innen unter anderem aus den USA und Deutschland kommen, droht nun dem honduranischen Staat mit einer Milliardenklage vor einem privaten Schiedsgericht.
Der Aktivist und ZEDE-Spezialist Christopher Castillo informiert über den aktuellen Stand der Debatte und der Kämpfe in Honduras und gibt Hinweise zur Ideologie hinter den Privatstädten, die weltweit als „libertäres“ Entwicklungsmodell vorangetrieben werden.
Veranstaltende: Nord Süd Forum München e.V. und Trägerkreis EineWeltHaus in Kooperation mit dem Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. München (in der Reihe Perspectivas Diversas)
Gefördert durch Engagement Global mit Mitteln des