La palma mortal – Die tödliche Palme

Münchner Zukunftssalon, Goethestr. 28

Die Produktion von Palmöl hat nicht nur gravierende ökologische Folgen. Hilft es, im Supermarkt nach palmölfreien Produkten zu suchen?
Die Produktion von Palmöl hat nicht nur gravierende ökologische Folgen. Hilft es, im Supermarkt nach palmölfreien Produkten zu suchen? Darüber wollen wir im Zukunftssalon diskutieren. Quelle: Honduranisches Landwirtschaftsministerium (SAG)

Film und Gespräch mit Esly Banegas, Gewerkschafterin und Menschenrechtsaktivistin aus Honduras

Das zentralamerikanische Land Honduras gehört zu den großen Palmölproduzenten weltweit. Im Nordosten des Landes, im Tal des Agúan-Flusses, erstrecken sich die Monokulturen der so genannten „afrikanischen Ölpalme“ kilometerweit. Palmöl gehört zu den wichtigsten Rohstoffen für unseren Konsum. Es findet sich in Biosprit und in etwa der Hälfte der Supermarktprodukte, die wir täglich in die Hand nehmen: in Kosmetik, Reinigungsmitteln, Keksen, der bekannten Schokocreme und vielem mehr. Ölpalmen brauchen extrem viel Wasser und werden reichlich mit Chemikalien besprüht. Andererseits ist Palmöl nicht leicht zu ersetzen und es bildet bisweilen auch die Lebensgrundlage von bäuerlichen Kooperativen. Im honduranischen Aguán-Tal zahlen diese seit Jahrzehnten einen hohen Preis: Der Konflikt mit Großgrundbesitzer:innen und großen Palmölunternehmen, die das Land für sich beanspruchen, führte dazu, dass seit 2010 über 100 campesinos ermordet und mehrere Gemeinden gewaltsam vertrieben wurden.

Menschenrechtsorganisationen deckten kürzlich auf, dass Palmölunternehmen mit Verbund mit dem organisierten Verbrechen planen, die gesamte Führung des kleinbäuerlichen Widerstandes im Agúan-Tal zu liquidieren.

Esly Banegas.
Esly Banegas. Quelle: Jorge Burgos/Criterio.hn

Esly Emperatriz Banegas ist seit vielen Jahren Gewerkschafterin im Agrarsektor. Sie leitet die Coordinadora de Organizaciones Populares del Aguán (COPA). Dieser Dachverband wurde 1997 von 26 lokalen Basisorganisationen gegründet, darunter Gewerkschaften, kleinbäuerliche Organisationen, ehrenamtliche Gemeinderäte, Bürgerinitiativen, Wasserkomitees, ländliche Kreditgenossenschaften, Umwelt-, Jugend- und Frauengruppen. Sie ist außerdem Mitglied des Komitees für die Verteidigung der Gemeingüter des Bezirks Tocoa, zu dem auch die Gemeinden Guapinol und San Pedro gehören, die sich seit Jahren gegen illegale Eisenerztagebaue in einem Nationalpark wehren.

Wir zeigen den Film „Grito por la tierra – Schrei nach Land“ aus dem Jahr 2012 (30 Minuten, Spanisch mit deutschen UT) der die Konflikte im Aguán-Tal und ihre Geschichte sehr anschaulich begreifbar macht und sprechen mit Esly Banegas darüber, wie sich die Situation seither entwickelt hat. Wie beurteilt sie die Umweltprobleme im Aguán-Tal? Könnten kleinbäuerliche Ölpalm-Genossenschaften nachhaltig wirtschaften? Welche Bedingungen bräuchten sie dafür? Welche Erfahrungen machen die Basisorganisationen des Aguán mit der Mitte-Links-Regierung von Xiomara Castro? Welche Hoffnungen setzen sie in den Dialog mit staatlichen Institutionen? Welche Rolle spielen Handelsbeziehungen, Lieferkettengesetze und die Verbraucher:innen im globalen Norden, wenn es um Gewalt und Menschenrechtsverletzungen geht? Was kann internationale Solidarität bewirken?


Eine Veranstaltung des Ökubüros München in Kooperation mit FIAN München

Eine Veranstaltung aus der Reihe Perspectivas Diversas

Gefördert durch Engagement Global mit Mitteln des


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