In Prison My Whole Life – Mumia Abu-Jamal
Der Film erzählt die Geschichte der Reise des jungen William Francome, der in derselben Nacht zur Welt kam, in der Mumia Abu-Jamal verhaftet und des Mordes an einem Polizeibeamten angeklagt wurde – am 9. Dezember 1981. Mit 24 Jahren macht sich der weiße Mittelklassejunge auf die Suche nach der Geschichte des preisgekrönten afro-amerikanischen Journalisten aus den Sozialsiedlungen Philadelphias, dessen Todesurteil ihn sein ganzes Leben lang begleitet hat. Seine bewegte Reise in die Abgründe Nord-Amerikas führt ihn zu interessantesten und kontroversesten VordenkerInnen des Landes. Im Gespräch mit MenschenrechtsaktivistInnen wie Angela Davis, Amy Goodman und Noam Chomsky, KünstlerInnen wie Mos Def, Alice Walker oder Snoop Dog setzt Francome sich mit Rassismus, Klassenvorurteilen und den Widersprüchen und Schrecken der Todesstrafe auseinander. Die Reise führt ihn in die Slums von Nordphiladelphia und schließlich in den Todestrakt von Pennsylvania – zu Mumia Abu- Jamal selbst, der – von alten Fotos abgesehen – im ganzen Film nicht sichtbar ist: die zum Tod Verdammten Pennsylvanias dürfen heute nicht mehr gefilmt oder fotografiert werden. Umso eindrucksvoller Mumias Stimme aus dem Off. Der Film liefert die bisher stärksten Argumente für ein neues Verfahren für Abu-Jamal, unter anderem die neuen Beweise für seine Unschuld, die während der Dreharbeiten von dem Heidelberger Autor Michael Schiffmann entdeckt wurden. Die Raps von Snoop Dog, Rage Against the Machine und Mos Def sind der Puls des Films, die Schnitte sein Rhythmus – die Fakten seine aufrüttelnde Botschaft. Amnesty International hat die Schirmherrschaft übernommen – ein bisher einmaliger Vorgang in der Geschichte der Organisation. Seit dem 6. April 2009 hängt Mumia Abu-Jamals Leben wieder in der Schwebe. An diesem Tag hat der Supreme Court der USA ein neues Verfahren für Mumia abgelehnt, während die Todesstrafe erneut beantragt ist.