Filmvorführung 2. Jahrestag Ayotzinapa
Ligsalzstraße 8, 80339 München
In der Nacht vom 26. auf den 27. September 2014 in Iguala im Bundesstaat Guerrero ist das Massaker geschehen. 43 Studenten wurden erwiesenermaßen durch Polizeieinheiten festgenommen und sind danach gewaltsam verschwunden. Mehr als 40 Personen wurden in dieser Nacht teilweise schwer verletzt, sechs Personen wurden illegal hingerichtet.
Seitdem ist der Verbleib der 43 Lehramtsstudenten der Escuela Normal Raúl Isidro Burgos in Ayotzinapa, Guerrero Mexiko noch nicht bekannt. Trotz der offiziellen Version der Regierung, die am 27. Januar 2015 als „verdad histórica“ veröffentlicht wurde, gibt es zurzeit keine wissenschaftliche und vertrauliche Erklärung über das Geschehen vom 26. und 27. September 2014. Etliche Beweise und wichtige Information wurden manipuliert oder vertuscht, falsche Untersuchungsergebnisse wurden veröffentlicht und die Ermittlungen der mexikanischen Behörden zu dem Massaker und gewaltsamen Verschwindenlassen der 43 Studenten waren unzureichend, wie die interdisziplinäre, unabhängige Expertengruppe GIEI (Grupo Interdisciplinario de Expertos Independientes) in ihrer Forschung nachgewiesen hat. Außerdem wurde die Existenz eines fünften Busses anerkannt, der von den Studenten besetzt wurde, und der als sehr wichtiger Hinweis den Transit des Drogenhandels beweisen könnte. Jedoch hat die mexikanische Regierung mangelhafte Vernehmungen der Angeklagten über die Inlands- und transnationale Kriminalität durchgeführt.
Die GIEI wurde im November 2014 auf Initiative der Eltern und Angehörigen der Lehramtsstudenten eingesetzt. Die Einführung der Gruppe war möglich, weil es die Interamerikanische Menschenrechtskommission (CIDH) und die mexikanische Regierung vereinbart haben. Die Tätigkeiten der GIEI wurden nach zwei Berichten (am 06. September 2015 und am 25. April 2016) beendet.
Am 28. Juli 2016 wurde der spezielle Überwachungsmechanismus genehmigt, nach vielen Treffen mit der Interamerikanischen Menschenrechtskommission, der mexikanischen Regierung, den Familien der Lehramtsstudenten und Menschenrechtsorganisationen wie Centro Prodh, Fundar und Tlachinollan. Der Mechanismus wird die einstweiligen Maßnahmen und die Empfehlungen der GIEI beobachten; es werden mindestens zwei technische Sonderberater eingesetzt, die Mexiko mehrmals besuchen können; der Bevollmächtigte der CIDH wird die Arbeit beaufsichtigen. Der Mechanismus deckt auf, dass die Erklärung und Justiz von Ayotzinapa ungenügend sind, und gibt den Familien der Studenten die Hoffnung die Wahrheit dieses Vorfalls doch noch ans Licht bringen zu können.
In dem Dokumentarfilm „Mirar Morir“ ("Watching Them Die: The role of the Army in the Iguala Night") geht es um die Rolle des Militärs während des gewaltsamen Verschwindenlassens der 43 Studenten aus Ayotzinapa vor zwei Jahren. Nach der Filmvorführung in der Ligsalz 8 am 26.09. werden wir via Skype mit einem Vertreter/Vertreterin des Centro Prodh über den speziellen Überwachungsmechanismus und den aktuellen Stand der Untersuchungen im Fall Ayotzinapa sprechen.