Der Preis der Sojamonokulturen in Südamerika. Vertreibung und Hunger in Paraguay - volle Futtertröge und Tanks in Europa
„Die Sojafarmer zerstören die Natur und das Leben der Menschen und zwar nicht nur hier in Paraguay, sondern weltweit. Wir wissen, dass Soja nach Europa exportiert wird. Aber niemand in Europa weiß, wie Soja produziert wird.“
Kleinbauer Gerónimo Arévalo, Alto Paraná, Paraguay
Soja landet täglich auf unserem Teller. Fleisch- und Milchprodukte, Eier, Süßwaren und Fertiggerichte sind in aller Munde. Europäische Tierzucht- und Mastbetriebe importieren jährlich 40 Millionen Tonnen Sojaschrot. Die einweißhaltige Bohne wird zudem immer wichtiger für die Herstellung von Agrarkraftstoffen.
Das kleine Land Paraguay im Herzen Südamerikas steht weltweit an vierter Stelle im Sojaexport. Die steigende Nachfrage macht den Anbau sowohl für brasilianische, argentinische und deutsche Landbesitzer profitabel als auch für internationale Saatgutfirmen und Futtermittelhersteller in Europa.
Doch der Sojaanbau in Monokultur bedroht Mensch und Umwelt. Der steigende Pestizideinsatz auf den Feldern mit gentechnisch veränderten Sojapflanzen macht die Landbevölkerung krank. Krebs- und Atemwegserkrankungen, Ausschläge und Kinder mit Missbildungen sind nur einige der Folgen. Auf den Äckern der Kleinbauern verkümmern die Pflanzen; Flüsse und Bäche sind vergiftet und die Böden ausgelaugt. Die rücksichtslose Ausweitung der Anbauflächen bedroht außerdem die kleinbäuerliche Landwirtschaft und verschärft den Landkonflikt.
Vom Widerstand und Kampf der Landbevölkerung gegen Vergiftung und Vertreibung berichtet Esther Leiva aus Paraguay auf ihrer bundesweiten Rundreise. Am 3. Juni ist die prominente Vertreterin einer Kleinbauernorganisation in München, um die Folgen der Sojamonokulturen zu schildern und über Menschenrechtsverletzungen zu berichten.
In Kooperation mit FIAN Deutschalnd e.V.
Gefördert durch: Katholischer Fonds, EED