Kolumbien: “Der Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit in Fällen von Staatsverbrechen in Kolumbien“

Kundgebung in Bogotá zum Gedenken an die mehr als 6.000 Opfer außergerichtlicher Hinrichtungen. Foto: MAFAPO Colombia

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Im Oktober 2023 empfingen wir zwei Vertreterinnen der Opfer der so genannten "Falsos Positivos". So wurden die Opfer dieses Verbrechens gegen die Menschlichkeit fälschlicherweise bezeichnet. Es ist eines der berüchtigtsten Staatsverbrechen Kolumbiens. Zwischen 2002 und 2010 hat die kolumbianische Armee mehr als 6.402 Menschen, meist Jugendliche, verschleppt, ermordet und in Massengräber geworfen. Sie wurden als im Kampf getötete Guerillakämpfer*innen verkleidet und ausgegeben.

“Meses después se descubrió que todos ellos fueron llevados al Departamento Norte de Santander, lejos de sus hogares y allí fueron asesinados y presentados por el Ejército Nacional como miembros de grupos armados dados de baja en combate”
Es wurde auch auf Spanisch berichtet, wie hier beim npla.

Der Grund dafür? Zum einen erhielten Militärangehörige Belohnungen für die Darstellung von "Guerilla"-Opfern, zum anderen stellte sich die Regierung als Sieger im Krieg gegen die Guerilla dar. Am 30. August 2023 erhob die Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (JEP) Anklage gegen den ehemaligen General und ehemaligen Kommandeur der kolumbianischen Armee Mario Montoya und acht weitere Militärangehörige wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zusammenhang mit 130 Falsos Positivos und schuf damit einen Präzedenzfall.

„Sie stammten alle (die Opfer) aus armen Bauernfamilien, waren fast alle von ihrem Land vertrieben worden, waren arbeitslos obwohl sie Arbeitsversprechen erhalten hatten“. Erklärten unsere Gäste in einem kurzen Videointerview bei npla.

Die juristischen Fortschritte sind nur ein Teil des Prozesses, um diese Verbrechen vor Gericht zu bringen. Verantwortliche Politiker*innen und Militärangehörige versuchen weiterhin, weitere Anklagen zu verhindern. Deshalb ist das Thema „Falsos Positivos“ (nicht nur in Kolumbien) nach wie vor von großer Relevanz. Auch hier in Deutschland, denn die JEP wird unter anderem vom Bundesministerium für internationale Zusammenarbeit (BMZ) gefördert und der Fall wird vom deutsch-kolumbianischen Institut CAPAZ weiter erforscht.

„Es ist auch wichtig zu wissen, was genau in dem Militärabkommen zwischen Deutschland und Kolumbien steht. Weder hochrangige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes noch Bundestagsabgeordnete, die sie trafen, gaben ihnen Auskunft. "Die wissen nicht, was drin steht", sei die Antwort gewesen“. Berichtete das Portal Amerika21.

 

Was ist geschehen?
Wer ist daran beteiligt?
Wiederholt sich diese Gräueltat?
Wie kam es dazu, dass Menschen ethische Grenzen überschritten haben und gesellschaftliche Werte verschoben wurden?

Um diese und andere Fragen zu beantworten, zeigten wir einen Dokumentarfilm und luden Jacqueline Castillo Peña und Rubiela Giraldo Valencia von MAFAPO-Kolumbien nach Deutschland ein. Sie waren auf der #MAFAPOEuropaTour2023 in 9 deutschen Städten und insgesamt 8 Ländern unterwegs.

 

Das Kollektiv MAFAPO

Mitglieder des Kollektivs MAFAPO. Foto: MAFAPO Colombia

Im Kollektiv "Madres de los Falsos Positivos MAFAPO“ (Mütter und Angehörige von Opfern außergerichtlicher Hinrichtungen) arbeiten Frauen, die sich dem Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit für die Opfer außergerichtlicher Hinrichtungen verschrieben haben. Dieser Einsatz brachte ihnen 2012 internationale Auszeichnungen als "Friedensstifterinnen" ein. In den fast 15 Jahren ihres Kampfes gegen die Straflosigkeit staatlicher Akteure wurden die mutigen Frauen von MAFAPO wiederholt mit dem Tode bedroht und von politischen Persönlichkeiten und Generälen der kolumbianischen Armee öffentlich diffamiert. Doch trotz aller Widrigkeiten kämpfen die Frauen von MAFAPO weiter, auch mit künstlerischen Aktionen.

„Wir wollen, dass die Wahrheit über diese Staatsverbrechen ans Licht kommt. Die Akteure, die dahinterstecken, sind Militärs also Staatsbedienstete gewesen. Wir wollen genau wissen, wer diese Verbrechen begangen hat und vor allem auch wer sie befohlen hat. Das fordern wir gemeinsam mit anderen Organisationen mit der „Kampagne für die Wahrheit“ (Campaña por la Verdad)“ erzählt Jaqueline. Mehr Informationen über Jackeline, Rubiela und über den Kampf von MAFAPO hat unsere  MafapoTour-Partnerorganisation Misereor hier dokumentiert.

 

Filmvorführung „Hijos del Viento“ und Diskussion am 08.08.2023

Mitten im Sommer, zeigten wir den Film "Hijos del Viento" (Kinder des Windes). Dieser Film beschreibt die Geschichte und die aktuelle Situation der sogenannten "Falsos Positivos" (außergerichtliche Hinrichtungen) in Kolumbien. Der Film wurde im Vorfeld des Besuchs von zwei Vertreterinnen der Opfer gezeigt.

"Die kolumbianische Regierung musste beweisen, dass sie den Krieg gegen die Guerillas gewinnt. Zu diesem Zweck wurden zwischen 2002 und 2010 mehr als 6.400 Menschen als 'falsos positivos" hingerichtet“, erklärt der Dokumentarfilm. Der Film erzählt die Geschichte von drei Müttern, die zu den mehr als 6.400 Opfern gehören, die ihre Angehörigen verloren haben und die angesichts des Schweigens, der Lügen und der Straflosigkeit des Staates Wahrheit und Gerechtigkeit fordern. Er erzählt auch die Geschichte eines Unteroffiziers, der Zeuge dieser Verbrechen wurde.

Trotz der Länge des 98-minütigen Dokumentarfilms und trotz der starken emotionalen Aufladung durch die Grausamkeit der im Film angeprangerten Verbrechen blieb das Publikum bis zum Ende der Diskussion und setzte diese sogar am Isarufer fort. Einige der Anwesenden äußerten ihr Unverständnis darüber, wie so etwas passieren konnte und stellten sehr konkrete Fragen zur Rolle der Justiz. Besonderes Augenmerk wurde auf die Vorgehensweise der hochrangigen Regierungsbeamt*innen gelegt, denen es gelungen war, die Ermittlungen in diesem Fall zu behindern. Es gab auch eine Debatte über den Fortgang des Falles vor der Übergangsjustiz und über Möglichkeiten zur Unterstützung der Tournee, die die Vertreterinnen der Opfer im Oktober und November durchführten.  

„Mit »Hijos del viento« (Söhne des Windes, 2022) präsentiert der kolumbianisch-schweizerische Regisseur Felipe Monroy seinen dritten Dokumentarfilm über den bewaffneten Konflikt in Kolumbien"... "Monroy begleitet drei Familien, deren Söhne während der Regierung von Álvaro Uribe Vélez (2002 bis 2010) vom kolumbianischen Militär erschossen wurden“. Auf dem Portal des Informationszentrums iz3w wurde eine sehr ausführliche Rezension des Films veröffentlicht. Die Rezension erschien auch im iz3w-Heft 399.
 

Hijos del Viento - Kinder des Windes - Trailer


 

Rundreise mit Jacqueline Castillo Peña und Rubiela Giraldo Valencia, Vertreterinnen des Kollektivs MAFAPO 

In Deutschland stand die Rundreise unter dem Motto "Der Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit in Fällen von Staatsverbrechen in Kolumbien" und war Teil unseres Projektes "Perspectivas Diversas". Jaqueline und Rubiela erzählten, was passiert ist und wer an den Verbrechen beteiligt war. Sie sprachen auch über die Geschichte, Erfolge und Herausforderungen von MAFAPO.

Im Mittelpunkt der Rundreise standen die Rolle von Staatsverbrechen sowie die Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit für die friedliche Weiterentwicklung im Land. Die [AP1] Tour umfasste zwei Seminare, fünf Vortragsveranstaltungen und eine Filmvorführung mit jeweils anschließender Diskussion sowie 18 Fachgespräche mit Journalist*innen und politischen Entscheidungsträger*innen. Darüber hinaus organisierten wir zwei Museumsführungen und nahmen an verschiedenen Aktionen im öffentlichen Raum teil.

Die Rundreise behandelte eine breite Palette von Themen, die sich aus der Analyse dieses Verbrechens ergeben: historische Aspekte, Fortschritte in der traditionellen und der Übergangsjustiz, die Kontinuität der außergerichtliche Hinrichtungen, die Veränderungen unter der aktuellen progressiven Regierung, den Maßnahmen der Wahrheitskommission und die Unterstützung der Diaspora und der internationalen Gesellschaft.

Im Bild die Route in Deutschland: Start Eichstätt. Dann Filmvorführung in München. Weiter ging es nach Frankfurt, Kassel, Berlin, Hamburg und Aachen.

 

Wir besuchten das Memorium Nürnberger Prozesse und das Museum Sachsenhausen, wo uns William Bastidas und Maria Paula Santana auf Spanisch führten. William interviewte die Gäste für das Informationsportal Latinotopia. Wir tauschten uns über die Parallelen zur Situation in Kolumbien aus.

"Wir sind überrascht, wie viele Ähnlichkeiten es zwischen der Geschichte in Deutschland und dem Konflikt in Kolumbien gibt. Es scheint, dass sie viele Strategien kopiert haben, die in Deutschland verwendet wurden“. Fazit von Rubiela und Jaqueline nach dem Besuch in Nürnberg.

 

Das Interesse am Thema und insbesondere an der Beziehung zwischen Deutschland und dem Konflikt in Kolumbien war groß. Wir trafen uns mit Journalist*innen, Bundestagsabgeordneten, Vertreterinnen des Auswärtigen Amtes und des Bundesministeriums für Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sowie Vertreter*innen von NGOs und Hilfswerken wie unserem Tourpartner Misereor. In Frankfurt und Berlin waren wir überrascht, dass jeweils etwa hundert Personen an den Veranstaltungen teilnahmen.

Anschließend ging es weiter nach Belgien, England, Schottland, Irland, Österreich, in die Schweiz, nach Spanien und Italien. Die Deutschlandtour wurde unterstützt vom Bischöflichen Hilfswerk Misereor, dem wir herzlich für die Ermöglichung dieser Tour danken.

 

Über Handlungsoptionen wurde besonders bei den Seminaren in Aachen und Eichstätt sowie bei der Filmforführung in München.

Besonderes Augenmerk lag bei der Diskussionen darauf, sicherzustellen, dass das Thema nicht in Vergessenheit gerät, die Geschichte der Falsos Positivos offiziell  in Lehrpläne aufgenommen wird, um eine Wiederholung zu vermeiden. In diesem Sinne wurde auch noch die Ausstellung "Wahrheit im Exil: Der Weg zum Frieden in Kolumbien" des Nodo CEV wurde ebenfalls eröffnet.

Wir trafen auf viel Empathie mit den Müttern der Ermordeten und große Bereitschaft, die Arbeit der Organisation MAFAPO zu unterstützen und international bekannter zu machen. Konkrete Beispiele: Weitergabe von Informationen, mehr Veranstaltungen zu diesem Thema, Weiterleitung von Presseberichten, rechtliche und administrative Unterstützung für MAFAPO. Es wurden auch Möglichkeiten diskutiert, ein Freiwilligenprogramm zur Unterstützung von MAFAPO zu entwickeln.

„(Jacqueline und Rubiela) berichteten von berührenden Begegnungen, von Solidarität, von künstlerischen Ausdrucksformen ihres Schmerzes, ihrer Hoffnung und Vision. In den jungen Generationen findet ihr Einsatz großes Gehör. Auch in Aachen gab es bewegende Zeichen der Solidarität“. Berichtete der Diözesanrat der Katholik*innen im Bistum Aachen.

Ein weiteres Thema, das die Anwesenden beschäftigte, war die Analyse von Alternativen, um bei der Identifizierung von Opfern voranzukommen: zum Beispiel Lobbyarbeit bei kolumbianischen Botschaften, damit diese Abkommen mit internationalen forensischen Instituten abschließen. Auch die Stärkung von internationalen Unterstützungsnetzwerken wurde stark angeregt.

 

Bewertung - Den Kampf fortsetzen.

Die Rundreise war ein Erfolg, denn wir konnten informieren, analysieren, eine sehr tiefgehende Diskussion anstoßen und neue Perspektiven zum Konflikt in Kolumbien entwickeln. Vor allem, um ein konkretes Beispiel für die Beteiligung und Schuld des kolumbianischen Staates am bewaffneten Konflikt im Land zu verstehen, wie die so genannten „Falsos Positivos“.

"Ich denke, dass die Reise hier in Europa sehr wichtig für uns ist, um diese Ereignisse weiterhin sichtbar zu machen. Wir wissen, dass selbst bei uns im Kolumbien und international immer noch geglaubt wird, dass die Ereignisse nicht wahr sind, dass es eine Erfindung war. Für uns ist es wichtig, dass die Wahrheit überall bekannt wird, weil wir wollen, dass das nie wieder geschieht“ erzählte Jacqueline in einer Radiointerview vom Radio Dreyeckland.

Einige der Teilnehmer gaben uns eine kurze Stellungnahme als Hauptbotschaft der Veranstaltungen:

"Es war sehr schön, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Ich bin und war sehr glücklich, mich als Teil dieses Kampfes für Gerechtigkeit, Frieden und Wahrheit zu fühlen. Ich werde mein Bestes tun, um der Welt die Wahrheit über den bewaffneten Konflikt in Kolumbien mitzuteilen. Ich danke Euch sehr!". So eine Chatnachricht eines Teilnehmers der Abendveranstaltung in Berlin.

"Die Arbeit für die Wahrheit und das historische Gedächtnis ist sehr wichtig für den Versöhnungsprozess. Wir müssen wissen, wer die Täter dieser Verbrechen sind".  Denn "Versöhnung und Vergebung sind möglich und notwendig. Aber um sie zu erreichen, muss man wissen, wer die Täter waren". Zitate aus dem Evaluationsbogen der Rundreise.  

Es ist auch wichtig, über die Banalität des Krieges nachzudenken und sie mit dem deutschen Fall zu vergleichen: Warum ist das, was passiert ist, eigentlich geschehen? Dies ist eine Frage, über die wir nachdenken und uns mit den Deutschen Publikum bei künftigen Veranstaltungen austauschen können.

 

Die Filmvorführung und die Rundreise wurden durch die Zusammenarbeit verschiedener Personen und Organisationen*** ermöglicht.

Wir laden alle, die den Kampf von MAFAPO unterstützen wollen, ein, ihnen zu schreiben:

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Mafapo International (hier klicken)


Oder möchtest Du Dich bei uns engagieren?

ÖkuBüro in München (hier klicken)

 

 

*** Aluna Minga e.V., Colombia Solidaria Hamburg, Diözesanrat der Katholik*innen im Bistum Aachen, DFG-VK, Eine-Welt-Haus München, Entwicklungspolitisches Netzwerk Hessen, Evangelische Hoffnungskirchegemeinde Kassel, Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika FDCL, Hilfswerk Misereor, Kassel Weseertor, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Kollektiv Espora, kolko e.V., Kolumbien Kampagne, Latinotopia, MAFAPO international, Museum Sachsenhausen, Nord-Süd-Forum, Nodo Comisión de la Verdad, pbi Deutschland, Red Colombia Rhein-Main, Unidas por la Paz Alemania, Vokaribe Radio Comunitaria, Werkstattkino und Zentralinstitut für Lateinamerikastudien ZILAS.


 

Gefördert durch Engagement Global mit Mitteln des


Für den Inhalt dieser Publikation ist allein das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von Engagement Global oder des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder.


  Español

Colombia: "La lucha por la verdad y la justicia en los casos de crímenes de Estado en Colombia"

Manifestación en la ciudad de Bogotá en memoria de las mas de 6.400 víctimas de ejecuciones extrajudiciales. Foto: MAFAPO Colombia

En Octubre 2023, recibimos a dos representantes de las víctimas de los mal llamados "Falsos Positivos". Así se denominó erróneamente a las víctimas de este crimen de lesa humanidad. Se trata de uno de los crímenes de Estado más famosos en la historia de Colombia. Entre 2002 y 2010, el ejército colombiano secuestró y asesinó a más de 6.402 personas, en su mayoría jóvenes, y las arrojó a fosas comunes. Las disfrazaban y las hacían pasar por guerrilleros muertos en combate.

"Meses después se descubrió que todos ellos fueron llevados al Departamento Norte de Santander, lejos de sus hogares y allí fueron asesinados y presentados por el Ejército Nacional como miembros de grupos armados dados de baja en combate". Señala un informe de prensa en español de la agencia npla.

¿Cuáles fueron las razones? Por un lado, el personal militar recibía recompensas por presentar bajas de las “guerrillas" y, por otro, el gobierno se presentaba como vencedor en la guerra contra las guerrillas. El 30 de agosto de 2023, la Jurisdicción Especial para la Paz (JEP) presentó cargos contra el ex general y ex comandante del ejército colombiano Mario Montoya y otros ocho militares por crímenes de guerra y crímenes de lesa humanidad en relación con 130 Falsos Positivos, sentando así un precedente.

"Todas (las víctimas) procedían de familias campesinas pobres, casi todas habían sido desalojadas de sus tierras, estaban en desempleadas (y las engañaron con – nota de redacción) promesas de trabajo". Explican nuestros invitados en la entrevista de la agencia npla. Aquí la versión en alemán.

Los avances legales son sólo una parte del proceso para llevar estos crímenes ante la justicia. Los responsables, políticos y militares, siguen tratando de evitar que se sigan presentando cargos. Esto hace que el tema de los "Falsos Positivos" siga teniendo una gran relevancia, no solamente en Colombia. Por eso el tema de "Falsos Positivos" sigue siendo muy relevante, no sólo en Colombia. También aquí en Alemania, ya que la JEP está financiada por el Ministerio Federal Alemán de Cooperación Internacional (BMZ), entre otros, y el caso está siendo investigado más a fondo por el instituto germano-colombiano CAPAZ.

"También es importante saber exactamente qué contiene el acuerdo militar entre Alemania y Colombia. Ni los altos funcionarios del Ministerio Federal de Asuntos Exteriores ni los miembros del Bundestag con los que se entrevistaron les dieron información alguna. "No saben lo que dice", fue la respuesta". Informó el portal Amerika21.


¿Qué fue lo que pasó exactamente?

¿Quién está involucrado?
¿Se está repitiendo esta atrocidad?
¿Cómo se llegó a traspasar los límites éticos y a cambiar los valores sociales?

 
Para responder a estas y otras preguntas, proyectamos un documental e invitamos a Jacqueline Castillo Peña y Rubiela Giraldo Valencia de MAFAPO Colombia a Alemania. Ellas viajaron a 9 ciudades alemanas y a un total de 8 países en el #MAFAPOEuropaTour2023.

 

El colectivo MAFAPO

Madres de los Falsos Positivos. Foto: MAFAPO Colombia

El colectivo "Madres de los Falsos Positivos MAFAPO" (Asociación de Madres y Familiares de Víctimas de Ejecuciones Extrajudiciales) está formado por mujeres que se han dedicado a la lucha por la verdad y la justicia para las víctimas de ejecuciones extrajudiciales. Este compromiso les valió la distinción internacional de "artífices de la paz" en 2012. En sus casi 15 años de lucha contra la impunidad de los agentes estatales, las valientes mujeres de MAFAPO han sido amenazadas de muerte en repetidas ocasiones y difamadas públicamente por figuras políticas y generales del ejército colombiano. Pero a pesar de todas las adversidades, las mujeres de MAFAPO siguen luchando, también con acciones artísticas.

"Queremos que salga a la luz la verdad sobre estos crímenes de Estado. Quienes estaban detrás de estos crímenes eran militares, es decir, funcionarios públicos. Queremos saber sobre todo quién los ordenó. Es una exigencia que hacemos junto con otras organizaciones con la “Campaña por la Verdad”, afirma Jaqueline. Misereor, una de las organizaciones que apoyaron la gira, documentó más información sobre la lucha de Jaqueline, Rubiela y de MAFAPO.

 

Proyección de la película "Hijos del Viento" y debate el 08.08.2023

La película "Hijos del Viento" describe la historia y la situación actual de los mal llamados "Falsos Positivos" (ejecuciones extrajudiciales) en Colombia. La película fue proyectada como preparación de la visita de las dos representantes de las víctimas, Jacqueline y Rubiela.

"El Gobierno colombiano tenía que demostrar que estaba ganando la guerra contra la guerrilla. Para ello, más de 6.400 personas fueron ejecutadas como 'falsos positivos' entre 2002 y 2010", explica el documental.

La película cuenta la historia de tres madres que forman parte de las más de 6.400 víctimas que han perdido a sus seres queridos y que exigen verdad y justicia frente al silencio, la mentira y la impunidad del Estado. También cuenta la historia de un suboficial que fue testigo de estos crímenes.

A pesar de la duración del documental de 98 minutos y de la fuerte carga emocional provocada por la crueldad de los crímenes denunciados en la película, el público permaneció hasta el final del debate e incluso lo continuó a orillas del río Isar. Algunos de los presentes expresaron su incomprensión sobre cómo pudo ocurrir algo así e hicieron preguntas muy concretas sobre el papel de la justicia. Se prestó especial atención al comportamiento de los altos funcionarios del gobierno que habían conseguido obstruir la investigación sobre este caso. También se debatió sobre los avances del caso ante la justicia transicional y las formas de apoyar la gira que las representantes de las víctimas realizaron en octubre y noviembre.

"Con "Hijos del viento" (2022), el director colombo-suizo Felipe Monroy presenta su tercer documental sobre el conflicto armado en Colombia"... "Monroy acompaña a tres familias cuyos hijos fueron fusilados por militares colombianos durante el gobierno de Álvaro Uribe Vélez (2002 a 2010)". En el portal del centro de información iz3w se publicó un artículo muy detallado sobre la película. También apareció en el número 399 de iz3w.

Hijos del Viento - Trailer

 


 

Gira con Jacqueline Castillo Peña y Rubiela Giraldo Valencia, representantes del colectivo MAFAPO

En Alemania, la gira se organizó bajo el lema "La lucha por la verdad y la justicia en los casos de crímenes de Estado en Colombia" y formaba parte de nuestro proyecto "Perspectivas Diversas". Jaqueline y Rubiela hablaron de lo que ocurrió y de quién estuvo implicado en los crímenes. También hablaron de la historia, los éxitos y los retos de MAFAPO.

La gira se centró en el papel de los crímenes de Estado y la búsqueda de la verdad y la justicia para el desarrollo pacífico del país. La gira incluyó dos seminarios, cinco conferencias y la proyección de una película, cada una de ellas seguida de un debate, así como 18 charlas de expertos con periodistas y responsables políticos. También organizamos dos visitas a museos y participamos en diversas actividades en espacios públicos.

La gira abarcó una amplia gama de temas derivados del análisis de este crimen: aspectos históricos, avances en la justicia tradicional y transicional, la continuidad de las ejecuciones extrajudiciales, los cambios bajo el actual gobierno progresista, las acciones de la Comisión de la Verdad y el apoyo de la diáspora y la sociedad internacional.

La imagen muestra la ruta en Alemania: inicio en Eichstätt. Luego, proyección de la película en Múnich. El viaje continuó por Fráncfort, Kassel, Berlín, Hamburgo y Aquisgrán.

 

Durante la gira visitamos el Memorial de los Juicios de Nuremberg y el Museo Sachsenhausen, donde William Bastidas y Maria Paula Santana, colombianxs residentes en Alemania, nos ofrecieron una visita guiada en español y hablamos de los aspectos paralelos con la situación en Colombia. William También entrevistó a nuestras invitadas para el portal de información Latinotopia.

"Nos sorprende la cantidad de similitudes que hay entre la historia de la Segunda Guerra Mundial y el conflicto de Colombia. Parece que han copiado muchas estrategias que se usaron en Alemania". Conclusión de Rubiela y Jaqueline tras la visita a Nuremberg.

Hubo un gran interés por el tema y en particular por la relación entre Alemania y el conflicto en Colombia. Nos reunimos con periodistas, miembros del Bundestag (Parlamento Alemán), representantes del Ministerio alemán de Asuntos Exteriores y del BMZ, así como con representantes de ONG y organizaciones de cooperación, como Misereor. En Fráncfort y Berlín nos sorprendió que en los eventos participaran unas cien personas.

Jacqueline y Rubiela viajaron luego a Bélgica, Inglaterra, Escocia, Irlanda, Austria, Suiza, España e Italia. La gira por Alemania contó con el apoyo de la organización episcopal de ayuda Misereor, a la que queremos dar las gracias por haber hecho posible esta gira.

Durante los eventos, especialmente en los seminarios de Aquisgrán y Eichstätt, así como en la proyección de la película en Múnich, se debatieron oportunidades de acción y de participación.

Los debates se centraron en particular en acciones para garantizar que el tema no se olvide y que la historia de los Falsos Positivos se incluya oficialmente en los programas escolares para evitar que se repita. En este sentido, también se inauguró la exposición "Verdad en el exilio: el camino hacia la paz en Colombia", organizada por el Nodo CEV.

Encontramos una gran empatía con las madres de las personas ejecutadas extrajudicialmente y una gran voluntad de apoyar el trabajo de la organización MAFAPO y darlo a conocer internacionalmente. Ejemplos concretos: Transmisión de información, más eventos sobre este tema, envío de informes de prensa, apoyo jurídico y administrativo a MAFAPO. También se debatieron las posibilidades de desarrollar un programa de voluntariado para apoyar a MAFAPO.

"(Jacqueline y Rubiela) informaron sobre encuentros conmovedores, solidaridad, expresiones artísticas de su dolor, esperanza y sobre su visión. Sus esfuerzos están siendo escuchados por las generaciones más jóvenes. También en Aquisgrán hubo muestras conmovedoras de solidaridad. Según el informe del Consejo Diocesano de Católicos de la Diócesis de Aquisgrán.

Otro tema que ocupó a los presentes fue el análisis de alternativas para avanzar en la identificación de víctimas: por ejemplo, el trabajo de incidencia ante las embajadas colombianas para que celebren convenios con institutos forenses internacionales. También se insistió en el fortalecimiento de las redes internacionales de apoyo.

 

Evaluación - Continuar la lucha

La gira fue un éxito porque pudimos informar, analizar, iniciar un debate muy profundo y desarrollar nuevas perspectivas sobre el conflicto en Colombia. Sobre todo, entender un ejemplo concreto de la implicación y culpabilidad del Estado colombiano en el conflicto armado del país, como son los llamados "Falsos Positivos".

"Creo que el viaje aquí en Europa es muy importante para que sigamos visibilizando estos hechos. Sabemos que incluso aquí en Colombia y a nivel internacional, la gente sigue creyendo que estos hechos no son ciertos, que fue un montaje. Para nosotros es importante que la verdad se conozca en todas partes, porque no queremos que esto vuelva a ocurrir", dijo Jacqueline en una entrevista radiofónica con Radio Dreyeckland.

Algunos de los participantes nos dieron una breve declaración como mensaje principal de los actos:

"Fue muy agradable participar en este acto. Estoy y estuve muy feliz de sentirme parte de esta lucha por la justicia, la paz y la verdad. Haré todo lo posible por contarle al mundo la verdad sobre el conflicto armado en Colombia. Muchas gracias". Mensaje que envió un participante del acto vespertino en Berlín.

"Trabajar por la verdad y la memoria histórica es muy importante para el proceso de reconciliación. Necesitamos saber quiénes son los autores de estos crímenes"… Porque… "la reconciliación y el perdón son posibles y necesarios. Pero para conseguirlos, hay que saber quiénes fueron los autores". Citas extraídas del formulario de evaluación de la gira.

 

Consideramos también que es importante reflexionar sobre la banalidad de la guerra y compararla con el caso alemán: ¿Por qué razones se produjo realmente lo que ocurrió? Es una pregunta sobre la que podemos reflexionar y compartir con el público alemán en futuros actos.

 

La proyección de la película y la gira en Alemania fueron posibles gracias a la colaboración de muchas personas y organizaciones***.

Te Invitamos a apoyar la lucha de MAFAPO. Puedes escribirles a las siguientes direcciones:

Mafapo Colombia (haga clic aquí)
Mafapo Internacional (haga clic aquí)


¿O quiere colaborar con nosotros?

ÖkuBüro en Múnich (haga clic aquí)

 

 


*** Aluna Minga e.V., Colombia Solidaria Hamburg, Diözesanrat der Katholik*innen im Bistum Aachen, DFG-VK, Eine-Welt-Haus München, Entwicklungspolitisches Netzwerk Hessen, Evangelische Hoffnungskirchegemeinde Kassel, Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika FDCL, Hilfswerk Misereor, Kassel Weseertor, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Kollektiv Espora, kolko e.V., Kolumbien Kampagne, Latinotopia, MAFAPO international, Museum Sachsenhausen, Nord-Süd-Forum, Nodo Comisión de la Verdad, pbi Deutschland, Red Colombia Rhein-Main, Unidas por la Paz Alemania, Vokaribe Radio Comunitaria, Werkstattkino und Zentralinstitut für Lateinamerikastudien ZILAS.


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Für den Inhalt dieser Publikation ist allein das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von Engagement Global oder des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder.


La Oficina Ecuménica para la Paz y la Justicia es la única responsable del contenido de esta publicación; las posiciones aquí expresadas no reflejan los puntos de vista de Engagement Global ni del Ministerio Federal alemán de Cooperación Económica y Desarrollo.

 

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