Newsletter: Speakerstour El Salvador – Patrullaje: Indigener Widerstand für den Regenwald – Offener Brief von MdB zum Mord an J
Liebe Unterstützer*innen, Freund*innen und Interessierte,
der Herbst ist schneller da als gedacht und es gibt viele aktuelle Anlässe um sich über die politischen Situationen hier und in Lateinamerika zu informieren. Wir sind momentan mit einer Speakerstour mit Gästinnen aus El Salvador unterwegs und laden Euch dazu herzlich ein. Die Tour erreicht nun auch bald Berlin, München und Aalen und wir freuen uns auf interessante Diskussionen mit zwei tollen Aktivistinnen. Außerdem möchten wir an die Morde und das Verschwindenlassen der 43 Studenten von Ayotzinapa vor zehn Jahren erinnern, damit ihre Geschichte und die lebendige Erinnerung daran nicht in Vergessenheit gerät. Herbstzeit ist Kinozeit, deshalb zeigen wir einen beeindruckenden Dokumentarfilm über den indigenen Widerstand zur Verteidigung der Regenwälder in Nicaragua. Wir freuen uns auf euer Kommen!
VERANSTALTUNGEN
Speakerstour: Ausnahmezustand ohne Ende?
Soziale Mobilisierung gegen Bergbau und Repression am Beispiel El Salvador
Attacken auf Menschenrechte und demokratische Institutionen, Unterdrückung jeglicher Opposition und massive Repression gegen die Bevölkerung, all dies verpackt in Marketing-Kampagnen vom „coolsten Diktator der Welt“, der Sicherheit, Tourismus-Paradiese und Bitcoin-Wohlstand verspricht. Wir diskutieren mit Vidalina Morales, Umweltschützerin und Präsidentin der Gemeindeorganisation ADES aus Santa Marta (Cabañas), und Marisela Ramirez, Menschenrechtsverteidigerin und Sprecherin des Bloque de Resistencia y Rebeldía Popular (San Salvador), wo Resilienz und Widerstand gegen den weltweit expandierenden Autoritarismus und das extraktivistische Wirtschaftsmodell ansetzen können.
Am 8.Oktober beginnt in El Salvador der Prozess gegen fünf willkürlich verhaftete Aktivisten aus Santa Marta. Mehr zur Kampagne findet ihr demnächst auf unserer Website und hier: https://www.instagram.com/oekubuero_muc/
Die letzten Tour-Stationen sind:
Dienstag, 8. Oktober: Berlin - 18:00 Uhr, Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a
Donnerstag, 10. Oktober: München - 20:00 Uhr, Stattpark Olga, Heinrich-Wieland-Strasse 90, Eingang über die Roßholzener Str.
Freitag, 11. Oktober: Aalen - 18:30 Uhr, UtopiAA, An der Stadtkirche 18
Samstag, 12. Oktober: Dresden – ab 15 Uhr, im Rahmen des Festivals „Resistencia Territorio Decolonialidad“, der Asociación Cultural Iberoamericana, Hanse 3, Hansastr.3
Dokumentarfilm: Patrol – Auf Patrouille durch den Regenwald
Mittwoch 30.10.2024, 18:30 Uhr, Reihe MittDoks im Monopol Kino, Schleißheimer Straße 127, München
In Nicaraguas bedrohtem Regenwald kämpfen indigene Ranger darum, die dunkle Wahrheit hinter der konfliktbehafteten Rindfleischproduktion aufzudecken. Nicht nur der Wald und das lokale Ökosystem, sondern auch das Überleben der indigenen Rama und der afro-stämmigen Kriol sind durch die Zerstörung des Waldes bedroht. Deshalb durchkämmen sie gemeinsam mit Undercover-Journalist Christopher Jordan das Naturreservat „Indio Maíz“, um nach illegalen Siedler*innen zu suchen. Doch diese machen keinen Hehl daraus, dass sie kein Interesse haben, die Abholzung zu stoppen, denn die Nachfrage nach nicaraguanischem Rindfleisch ist groß.
83 Min. Originaltitel: Patrullaje; Nicaragua/USA 2023; Regie: Camilo de Castro Belli, Brad Allgood; Kreolisch/Englisch/Spanisch mit dt. UT; Im Anschluss Filmgespräch mit der zentralamerikanischen Journalistin Lucila Campbell Cabrera
Weitere Spielorte und Termine: https://dropoutcinema.org/patrol/
INFORMATION
Trauer und Wut nach dem Mord an Juan López
Der honduranische Umweltschützer und Menschenrechtsaktivist Juan López wurde am 14. September in seiner Heimatstadt Tocoa offensichtlich von einem Auftragsmörder erschossen. Wir sind entsetzt, traurig und zornig über diesen neuerlichen Mord an einem Aktivisten, der sich gewaltfrei für den Erhalt der Gemeingüter im Nationalpark Montaña de Botaderos „Carlos Escaleras“ und gegen die Tagebauprojekte und das Kokskraftwerk der Unternehmensgruppe Emco der Unternehmer*innen Lenir Pérez und Ana Facussé eingesetzt hatte. In einer ersten Reaktion berichteten wir: https://www.oeku-buero.de/nachricht-506/umweltschuetzer-und-laienprediger-in-honduras-erschossen.html
Bundestagsabgeordnete appellieren an den honduranischen Staat
Juan stellte sich ebenso mächtigen Netzwerken aus Wirtschaft und Politik entgegen wie die 2016 ermordete Berta Cáceres. Neben zahlreichen Amtsträger*innen, Politiker*innen, Menschenrechtsorganisationen und kirchlichen Institutionen bis hin zu Papst Franziskus, fordern nun auch drei Abgeordnete des Deutschen Bundestages in einem Offenen Brief die Aufklärung des Verbrechens und effektive Schutzmaßnahmen für die bisher überlebenden und in höchstem Maße gefährdeten Umweltschützer*innen und Gemeindeaktivist*innen aus Tocoa, Guapinol und San Pedro: https://maxlucks.de/offener-brief-an-die-regierung-von-honduras/
SPENDENAKTION
CIRCUITO: Auf Sendung bleiben!
Unterstützt die technische Ausbildung für kommunitäre, alternative Radios in Mittelamerika
CIRCUITO ist eine Initiative zur technischen Aus- und Weiterbildung für kommunitäre Radios in Mittelamerika, mit dem Ziel deren Autonomie und Betrieb zu stärken. An den Workshops und Kursen unserer Freund*innen vom Kollektiv COMPPA beteiligen sich 30 lokale Techniker*innen, die in indigenen und kleinbäuerlichen Gemeinden und Organisationen in Südmexiko, Guatemala und Honduras aktiv sind. Für weitere Online-Lehrgänge, Workshops, Vernetzung und Austausch sowie ein neues Handbuch braucht COMPPA deine Unterstützung. Die nächsten Workshops beginnen im Oktober. Spende jetzt für COMPPA damit die kommunitären, alternativen Radios „on air“ bleiben! Mit zwei Klicks bist du dabei: Auf die Überschrift hier und dann auf „ONLINE SPENDEN“.
BESONDERE EMPFEHLUNG
El Salvador: Schweigen ist keine Option
Dienstag, 22. Oktober 2024, 19:30 Uhr via Zoom, Spanisch mit Übersetzung ins Deutsche
Die Menschenrechtsanwältin Zaira Navas berichtet bei einer Online-Veranstaltung der El Salvador Kogruppe von Amnesty International über die Ergebnisse des Reports von Cristosal: „El silencio no es opción“ (https://cristosal.org/ES/especial-el-silencio-no-es-opcion/) veröffentlicht hat. Es geht insbesondere um die Situation von Inhaftierten, um Folter und Todesfälle in Haft und um die Verweigerung des Zugangs zur Justiz und deren Konsequenzen. Über den Chat könnt ihr Fragen an Zaira stellen.
Anmeldung mit vollständigem Namen und der dann auch im Zoom verwendeten Mailadresse an: gruppenbetreuung@ai-el-salvador.de.
Bitte beteiligt Euch unbedingt auch der Online-Petition: https://www.amnesty.de/mitmachen/petition/el-salvador-staatliche-gewalt-beenden
Ayotzinapa lebt - Podcast
Dieser deutschsprachige Podcast aus dem Institut für Romanistik der Heinricht-Heine-Universität Düsseldorf befasst sich mit Kunst, Literatur und Menschenrechten in Mexiko. Im September 2024 jährt sich zum zehnten Mal der Fall der im September 2014 verschleppten 43 Studenten aus Ayotzinapa, der in Mexiko und international für eine traurige Aufmerksamkeit sorgte. Ayotzinapa gilt als Symbol für Gewalt und fehlende Aufklärung in einem Land, in dem rund 94% der Verbrechen nicht aufgeklärt werden. Aber es steht auch für einen grenzüberschreitenden Dialog in Kunst, Literatur und Medien, für Solidarität und Menschenrechte.
Die Folgen 1 und 2 des Podcasts sind zu hören unter: https://soundcloud.com/ayotzinapa_lebt
Und à propos Podcast: Unsere Sound-Elefanten sind auch weiterhin in Abya Yala unterwegs, zuletzt mit einer sehr schön gestalteten Folge über Nordmexiko und die Folgen des dortigen Industriebooms (auf Spanisch): https://soundcloud.com/podcast-oeku-buero