Newsletter September 2020
Liebe Unterstützer*innen, Freund*innen und Interessierte,
willkommen zu unserem elften Newsletter. Wir starten in einen ereignisreichen Herbst mit zahlreichen Veranstaltungen, zu denen wir Euch/Sie herzlich einladen:
Termine
#ToxiTourMexico
Mittwoch, 2.Oktober 2020, 16 Uhr , digitale Konferenz
Die „Karawane über die Auswirkungen von Investitionen und Freihandel in Mexiko“ (kurz ToxiTourMexico) startet mit einer virtuellen Konferenz (auf Englisch, Spanisch und Französisch) über das in Mitten der COVID-Krise verhandelte neue Freihandelsabkommen zwischen der EU und Mexiko im Lichte der 2019 vor Ort festgestellten Umwelt- und Gesundheitsschäden.
Anmeldung unter: http://bitly.ws/9P5W
Im Oktober und November folgen Seminare in München und Bad Boll (24. und 31.10) sowie Veranstaltungen in Frankfurt/m (11.11.) Berlin (13.11.), Hamburg (18.11.) und Köln (27.11.). Näheres dazu in unserem Oktober-Newsletter
Radio machen!
Montag, 5. Oktober 2020, 17 Uhr, Radio Lora München UKW 92,4
Im Rahmen eines Projekt-Seminars zum Thema „Klimawandel und Migration – Beispiele aus Mexiko und Kolumbien“, entwickelt eine Gruppe von Schülerinnen des Münchner Michaeli-Gymnasiums mit unserer Unterstützung ein Radioprojekt zum Thema „Migration und Menschenrechte“. Ein Resultat der engagierten Arbeit gibt es später als podcast auf unserer website oder taufrisch wie immer am ersten Montag des Monats bei Radio Lora München „en la linea“: http://live.lora924.de:8000/lora-hq.mp3
Stahl für den globalen Norden – Knast für den globalen Süden?
Mittwoch, 7. Oktober, 19 Uhr, digital (Spanisch mit deutscher Simultanübersetzung)
Unmittelbar neben dem Dorf Guapinol in Honduras entsteht derzeit die größte Aufbereitungsanlage für Eisenerz in Zentralamerika. Die dort gewonnenen Pellets sollen in den Export hauptsächlich in Richtung USA und Europa gehen. Das Versprechen lautet „verantwortlicher Bergbau“, Arbeitsplätze, soziale Projekte und wirtschaftlicher Aufschwung. Die Tagebaue für das Eisenerz liegen allerdings mitten in einem Naturschutzgebiet. Acht lokale Umweltschützer*innen, die Flüsse und Trinkwasser in Gefahr sehen, sitzen seit über einem Jahr in Untersuchungshaft, fünf weiteren droht ebenfalls ein Prozess. Wir sprechen mit betroffenen Aktivist*innen aus der Region über die Situation vor Ort und die Kriminalisierung ihres Protestes.
Anmeldung bis 5. Okober:
Mehr Infos: https://www.oeku-buero.de/details/stahl-f%C3%BCr-den-globalen-norden-knast-f%C3%BCr-den-globalen-s%C3%BCden.html
Klimawandel in Nicaragua: Anpassung und Gegenstrategien
Donnerstag, 22. Oktober, 19 Uhr, Eine-Welt-Haus, München. Raum U20 (und digital)
Vertreter*innen des Movimiento Comunal Nicaragüense (MCN) sprechen über die Auswirkungen der Klimakrise in Nicaragua und über ihre Aktivitäten, die gleichzeitig der Anpassung an die veränderten Verhältnisse und dem Kampf gegen den Klimawandeln dienen. Besonders wichtig sind dabei die Organisation innerhalb der Gemeinden und die ökologische Landwirtschaft.
Honduras: Globales Klima – lokale Kämpfe
Seminar Freitag, 30.Oktober - Sonntag, 1. November in Berlin
Wie können lokale Strategien für Klimagerechtigkeit global verknüpft werden? Das Seminar richtet sich an Menschen, die sich zu lokalen Klimakämpfen informieren und austauschen möchten – und an alle, die Interesse an einer Solidaritätsreise nach Honduras im Sommer 2021 haben.
Anmeldeschluss ist der 23. Oktober.
Mehr Infos: https://www.oeku-buero.de/details/globales-klima-lokale-k%C3%A4mpfe.html
SAVE THE DATE - Kolumbien-Tournee im November
Im November bieten wir eine Serie von sieben Online/Präsenzveranstaltungen und einem Tagesseminar zu Kolumbien an: Referent*innen aus Kolumbien informieren und diskutieren über die Situation vier Jahre nach den Friedensverträgen, über Rohstoffproduktion, Monokulturen, Klimasolidarität und Handlungsalternativen.
Information und Aktion
Eskalation des Konfliktes in Kolumbien
Seit Juni dieses Jahres haben wir unsere Besorgnis über die Eskalation des Konflikts in Kolumbien zum Ausdruck gebracht. Gemäss dem letzten Quartalsbericht der Mission der UNO in Kolumbien sind mehr als 210 ehemalige FARC-Kämpfer*innen seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens getötet worden. Die Ermordung von Gemeinde-Anführer*innen geht weiter, und erneut kommt es zu Massakern, auch an Minderjährigen. Wir haben erfahren, dass manchen Regionen wieder Antipersonenminen gelegt werden. Ein weiteres Thema, das uns sehr beunruhigt, ist der Missbrauch von Gewalt und Macht durch die kolumbianische Polizei. Seit Dezember 2019 begleiten wir zum Beispiel den Fall von zwei jungen Menschen, die von Mitgliedern dieser Institution gewaltsam verschwundengelassen wurden . Am 9. September 2020 macht der Fall von Javier Ordóñez Schlagzeilen: Er wurde gefoltert und ermordet, dem Vernehmen nach von Mitgliedern der Polizei . Während der Proteste, die als Reaktion auf dieses schwerwiegende Ereignis stattfanden, kam es zu einem unverhältnismäßigen Gebrauch von Schusswaffen. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit zahlen kolumbianischen und internationalen Organisationen einen offenen Brief unterzeichnet:
https://www.oeku-buero.de/nachricht-508/Polizeigewalt-in-Kolumbien.html
Kolumbianische Wahrheitskommission in Deutschland - Neue Frist
Die kolumbianische Wahrheitskommission beendet ihr Mandat im November 2021.
Die Wahrheitskommission bittet direkte Opfer, Zeug*innen und/oder Personen, die während des bewaffneten Konflikts Gewalttaten begangen haben, zur Aufdeckung der Wahrheit beizutragen. Die Frist für die Beiträge, die auch hier in Deutschland aufgenommen werden, wurde bis Ende Oktober 2020 verlängert:
https://www.oeku-buero.de/nachricht-508/arbeit-der-kolumbianischen-wahrheitskommission-in-deutschland-neue-frist-f%C3%BCr-den-zeugenaussagen.html
Ayotzinapa: Das Verbrechen muss umfassend aufgeklärt werden
Das gewaltsame Verschwindenlassen von 43 Lehramtsstudenten aus Ayotzinapa bleibt auch nach sechs Jahren straflos. Durch illegale Waffenexporte nach Mexiko trägt Deutschland eine Mitverantwortung, so die Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko in ihrer Pressemitteilung zum 24.September: https://www.oeku-buero.de/nachricht/pressemitteilung-zum-6-jahrestag-von-ayotzinapa.html
Zum Thema „gewaltsames Verschwindenlassen“ gibt es zwei sehenswerte neue Videos der Menschenrechtskoordination:
https://www.mexiko-koordination.de/2020/09/24/sechs-jahre-ayotzinapa-sofia-de-robina-castro-video/
https://www.mexiko-koordination.de/2020/08/29/gewaltsames-verschwindenlassen-in-mexiko-video/?l=de
Honduras: Staat schweigt weiter über Verbleib der entführten Garífuna
Bild wie auf website Neun Wochen nach ihrem gewaltsamen Verschwindenlassen durch Schwerbewaffnete, die Westen der Ermittlungspolizei DPI trugen, gibt es weiterhin keine Hinweise darauf, was mit drei Landrechts-Aktivisten und zwei weiteren Einwohnern der afroindigenen Garífuna-Gemeinde Triunfo de la Cruz in Honduras geschehen ist.
Indigene Gemeinde in El Salvador will ihren Park nicht für ein Einkaufszentrum opfern
Unsere Partnerorganisation RACDES kämpft gemeinsam mit den Menschen von Cuisnahuat für den Erhalt des historischen Parks. Mehr Informationen in einem vom Öku-Büro verfassten Beitrag bei amerika21.
https://amerika21.de/2020/09/243630/el-salvador-gegen-einkaufszentrum-park
Unsere Solidaritätserklärung findet ihr/finden Sie hier (Deutsch/Spanisch)
Spendenaufruf für Maßnahmen gegen den Klimawandel in Nicaragua
Im kommenden Jahr wollen wir in Nicaragua, in der Region Matagalpa, gemeinsam mit dem MCN ein Projekt durchführen, bei dem lokale Kapazitäten für ein umfassendes Risikomanagement in 15 Gemeinden zur Katastrophenprävention, Anpassung an den Klimawandel und zum Umweltschutz entwickelt werden sollen. Für das Projekt mit einem Volumen von rund 12.000 Euro benötigen wir noch Spenden, um die 3.000 Euro für den geforderten Eigenanteil aufbringen zu können. Mehr dazu unter:
https://www.oeku-buero.de/spendenaufruf-klimawandel-el-salvador-und-nicaragua.html
Der besondere Lesetipp
Für alle, die Spanisch lesen zu guter Letzt eine brillante Kolumne unseres ehrenamtlichen Mitarbeiters Daniel Tapia zum hundertsten Geburtstag von Mario Benedetti. Am 20. September in der mexikanischen La Jornada erschienen:
Zitat:
„ Salú Abuelo/Maestro, seguiremos defendiendo la alegría como una trinchera.“