Newsletter Oktober 2022
Liebe Unterstützer*innen, Freund*innen und Interessierte,
herzlich willkommen zum Newsletter des Ökubüros.
Veranstaltungen
Freiheit und Autonomie – eine Reise ins „gelobte Land“ der Garífuna
Freitag, 18.November 2022, 19 Uhr, ligsalz8, Ligsalzstr. 8, München
Seit zehn Jahren bauen Freiwillige aus verschiedenen Garífuna-Dörfern in Honduras eine neue Gemeinde auf: Vallecito (Faya). Auf etwa 1.500 Hektar schaffen sie Strukturen für Selbstverwaltung und ökologische Selbstversorgung auf Basis der traditionellen Ernährung: Eine Insel der Hoffnung in einem Meer totalkapitalistischer Zerstörung. Unsere Honduras-Referentin des Ökubüros berichtet beim Café Global der Gruppe München International vom Besuch in Vallecito und dem politischen Kontext afroindigener Kämpfe in dem zentralamerikanischen Land.
Grenzenlos Trans* - und die Menschenwürde?
¿Trans* Migrando Fronteras - Una Vida Digna?
Donnerstag, 24.November 2022, 19 Uhr
Online (Spanisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche)
Zwei Menschenrechtsverteidigerinnen aus Kolumbien, zwei Perspektiven auf Flucht, Migration und den grenzenlosen Kampf für die Rechte und die Sicherheit von Trans*-Personen. Kurze Inputs und Diskussion mit den Aktivistinnen Zeidy Tamara Montenegro (Arauca) und Maria Victoria Leguizamo (Hannover). In Kooperation mit der Hirschfeld-Eddy-Stiftung (Berlin).
Privatstädte drohen mit Millionen-Klagen – und mit Gewalt
Mittwoch, 30.November 2022, 19 Uhr, EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80
Ultrarechte und so genannte „libertäre“ Netzwerke planen und errichten weltweit verschiedenste „staatsfreie“ Terroritorien in der Hand privater Unternehmen. Honduras war lange Vorreiterin in diesem Ausverkauf des Landes. Nun hat die neue honduranische Regierung das Gesetz über die extraterritorialen Privatstädte (ZEDE) abgeschafft. Zwei von ihnen bauen indes munter weiter – nach Meinung honduranischer Jurist*innen ohne Rechtsgrundlage. Kapital und Investor*innen kommen u.a. aus Deutschland und Italien. Kritiker*innen leben gefährlich. Ein Privatstadt-Fürst bedroht den Koordinator der Umweltorganisation ARCAH. Und die Privatstadt Próspera droht dem honduranischen Staat, der ohnehin fast pleite ist, mit millionenschweren Klagen vor einem US-Schiedsgericht.
In der Reihe openDoku des EineWelthauses München zeigen wir den Film Expulsados (Spanisch mit dt. UT). Anschließend (ab 20 Uhr) informiert Christopher Castillo von ARCAH (zugeschaltet aus Honduras) über internationale Netzwerke hinter den Privatstädten und die neuesten Entwicklungen in Honduras.
Aktion
Kohle - nicht auf Kosten des Lebens in anderen Ländern
Mehr kolumbianische Kohle für Deutschland – auf diesen Beschluss der Bundesregierung reagieren verschiedene Kollektive der kolumbianischen Migrationsgemeinschaft in Deutschland mit der Kampagne #LebenStattKohle. Das Bündnis verfasste einen Brief an die deutsche und kolumbianische Regierung sowie an Vertreter*innen der Vereinten Nationen. Der Brief wurde von 164 Organisationen aus 28 Ländern unterstützt.
Die unterzeichnenden Organisationen fordern von Bundeskanzler Olaf Scholz:
- Einen schnellen und fairen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, um die Erderwärmung auf unter 1,5 °C zu begrenzen.
- Die historische Verantwortung für die Umweltverschmutzung zu übernehmen, die durch jahrzehntelanges bewusstes Agieren der fossilen Energiekonzerne entstanden ist.
- Die Gewährleistung des Rechts auf eine sichere, saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt.
Sie möchten, dass sich noch mehr Personen und Organisationen dieser dringenden Petition an die deutsche Regierung anschließen und haben eine Kampagne auf Change.org gestartet.
Mehr Information dazu und den Link für Deine/Ihre Unterschrift gibt es hier:
https://www.oeku-buero.de/nachricht-508/lebenstattkohle2.html
NACHHÖREN
Wenn das Leben immer teurer wird - Preissteigerungen und Lebenshaltungskosten in Nicaragua und El Salvador
In der ersten Oktoberhälfte waren wir mit Rosa Isabas (El Salvador) und Enrique Picado (Nicaragua) in verschiedenen Städten Deutschlands unterwegs, um uns mit interessierten Gruppen über das Problem der Preissteigerungen und erhöhten Lebenshaltungskosten auszutauschen.
Das SR2 Kulturradio hat sich mit unseren beiden Gästen unterhalten:
https://www.sr.de/sr/mediathek/audio/SR2_BE_906.html
SAVE THE DATE
Hip-Hop: Öku-Büro-Rundreise
mit den MCs Diana Avella (Kolumbien) und Audry Funk (Mexiko)
Audry Funk ist eine mexikanische Rapperin, Sängerin, Songwriterin und Aktivistin, die in der New Yorker Bronx lebt und seit mehr als 15 Jahren in der lateinamerikanischen HipHop-Szene aktiv ist. Sie ist Teil des Kollektivs Somos Guerreras, das sie mit Rebeca Lane aus Guatemala gegründet hat. Audry ist auf verschiedenen internationalen Bühnen aufgetreten – bei Festivals, in Communities oder als MC und Speakerin in kommunalen Räumen und bei Konferenzen an renommierten Universitäten wie Harvard. (Inter)nationale Medien wie BBC London, The Guardian, ARTE Germany haben sie als eine der herausragendsten Frauen der Rap- und Reggae-Szene in Mexiko hervorgehoben.
Diana Avella ist HipHop-Künstlerin, Feministin, Menschenrechtsverteidigerin und Wissenschaftlerin. Derzeit arbeitet sie für das Zentrum für Erinnerung, Frieden und Versöhnung in Kolumbien. Sie hat die HipHop-Szene in Kolumbien mit aufgebaut und gilt als eine der repräsentativsten Stimmen der Conscious Szene in Lateinamerika.
Sie ist eine der ersten lateinamerikanischen MCs, die in ihren Songs die Verteidigung der Frauenrechte thematisiert hat. Eine Linie, die sie mit ihrem Album Naci Mujer (2010) zu positionieren wusste. Seit 2011 ist sie Mitglied des Lateinamerikanischen und Karibischen Netzwerks gegen Gewalt an Frauen, UNETE. Sie erhielt u.a. den Subterránica-Preis als beste HipHop-Künstlerin und ist die erste Frau in Kolumbien, die den HipHop Al Parque kuratiert, der über 100.000 Besucher*innen anzieht.
Am Donnerstag, 2.Dezember gastieren Audry und Diana gemeinsam mit Sa-Roc und Sol Messiah im Milla Club in München. Infos und Tickets gibt’s jetzt schon hier:
https://www.milla-club.de/konzert-party-sa-roc-sol-messiah-audry-funk-diana-avella
Am Freitag, 3.Dezember geben Diana und Audry im Bellevue di Monaco, ebenfalls in München, einen Workshop unter dem Motto „Die Power steckt in meiner Stimme“, in dem es auch um politischen Aktivismus und die unterschiedlichen Lebensrealitäten lateinamerikanischer FLINTA* gehen wird.
Mehr dazu und weitere bundesweite Termine für Workshops und Konzerte demnächst auf unserer Website: www.oeku-buero.de
Mit Wahrheit gibt es Zukunft
Die Rolle der Wahrheitskommission für die nachhaltige Entwicklung in Kolumbien
Samstag, 10. Dezember, 2022, Tagungszentrum der Münchner AIDS-Hilfe
Am 28. Juni wurde in Bogotá der Abschlussbericht der kolumbianischen Wahrheitskommission vorgestellt. Die Ergebnisse der Arbeit der vergangenen dreieinhalb Jahre bilden die Grundlage für eine breite Debatte über den bewaffneten Konflikt, die Vergangenheit und den Weg in eine friedliche und nachhaltige Zukunft. In einem Workshop, einer Dokumentarfilmvorführung und einer Diskussion mit Expert*innen werden wir über die Auswirkungen des Berichtes auf die nachhaltige Entwicklung Kolumbiens und die Verbreitung seiner Botschaften auf nationaler und internationaler Ebene debattieren.
Details zu Zeiten und Anmeldung in unserem November-Newsletter.
BESONDERE EMPFEHLUNG
PLURIVERSUM – Canto del mundo
Dienstag, 8. November 2022, 19:30 Uhr, Luitpoldhalle Freising
Alberto Acosta, Sandra Weiss und das Grupo Sal Sextett im Austausch mit der Klimaaktivistin Patricia Gualinga aus Ecuador. Abendkasse mit Eintrittspreis auf Spendenbasis nach Selbsteinschätzung (Richtwert 25 Euro)
Kontakt: Weltladen Freising, bildung@weltladen-freising.de
Fachtagung: Brasilien nach der Wahl
25. bis 27.November 2022 in Hofgeismar oder Online
Der Runde Tisch Brasilien diskutiert mit insgesamt neun Referent*innen aus Brasilien über die Zukunft des Landes nach der Stichwahl vom 30. Oktober. Programm und Anmeldung: