Newsletter Oktober 2020
Liebe Unterstützer*innen, Freund*innen und Interessierte,
willkommen zu unserem zwölften Newsletter. Wir hatten gehofft, Sie und Euch auch zu einigen Präsenz- oder Hybridveranstaltungen einladen zu können, aber nun mussten wir doch wieder auf digitale Formate umsteigen. Da allerdings haben wir uns viel Mühe gegeben, abwechslungsreiche virtuelle Rundreisen mit unterschiedlichen Referent*innen und Themen zusammenzustellen und spannende Begegnungen zu ermöglichen. Seht selbst:
Termine
#ToxiTourMexico
Samstag, 7.November 2020, 16 – 19:30 Uhr
Online-Seminar zum Auftakt der Veranstaltungsreihe #ToxiTourMéxico
Pure Poison: Einflüsse transnationaler Unternehmen und des Freihandels auf Menschen und Umwelt in Mexiko
Die Flüsse Atoyac und Santiago gehören zu den durch Industrieunternehmen am meisten verschmutzten Flüssen Mexikos. Die Anwohner*innen leiden unter schweren Gesundheitsschäden. Seit Jahrzehnten fordern sie gemeinsam mit Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen die Anerkennung eines Gesundheits- und Umweltnotstands in der Region.
Vertreter*innen der Organisationen Un Salto de Vida (Jalisco) und Centro Fray Julián Garcés (Tlaxcala) schildern die Situation und berichten von den Kämpfen vor Ort. Die weiteren Panelteilnehmenden erläutern Ergebnisse und Schlussfolgerungen wissenschaftlicher Studien zur Gesundheitssituation in den betroffenen Regionen und stellen die Idee, Ziele, bisherigen Erfolge und das Follow Up der #ToxiTour 2019 vor. In der Diskussion mit den Seminarteilnehmer*innen sollen Fragen zur Verantwortung transnationaler Unternehmen, zu den Möglichkeiten der Politik und zu Lösungsansätzen auf verschiedenen Ebenen vertieft werden.
Anmeldung bis 06.11.2020 und mehr Information zum Seminar:
https://www.oeku-buero.de/toxitourm%C3%A9xico-2020.html
Weitere Termine der #ToxiTourMexico in Deutschland vom 13. bis zum 27.November:
https://www.oeku-buero.de/details/toxitourm%C3%A9xico.html
Rohstoffausbeutung und Konflikt in Kolumbien
Montag, 9.November – Donnerstag, 3. Dezember
Virtuelle Rundreise mit Referent*innen aus Kolumbien - Erfahrungen und Perspektiven aus verschiedenen Regionen
Trotz des 2016 geschlossenen Friedensabkommens bleiben die Ursachen des jahrzehntelangen internen bewaffneten Konfliktes in Kolumbien bestehen: Extreme soziale Ungleichheit und die Zerstörung der Lebensgrundlagen vor allem von Bäuerinnen und Bauern, indigenen und afrokolumbianischen Gemeinschaften. Widerstand wird erneut mit sozialer Kontrolle, Repression, Verfolgung und Mord beantwortet. Gleichzeitig trägt der forcierte Rohstoffabbau entscheidend zur Klimakrise bei; die Entwaldung wirkt sich massiv auf den Wasserhaushalt und die biologische Vielfalt vieler Regionen aus.
Wir laden zur einer Online-Reise ins verschiedene Regionen Kolumbiens ein: An jeder Station sprechen wir mit Aktivist*innen vor Ort unter anderem über #Klimasolidarität, #Klimagerechtigkeit und #Unternehmensverantwortung. Diese Konzepte diskutieren wir dann ausfürhlicher in einem Halbtages- Seminar, das von der Analyse des Konflikts in Kolumbien als sozio-ökologischem Konflikt ausgeht und den Blick auf die Bedeutung der Beteiligung der Diaspora und der internationalen Gemeinschaft richtet.
Stationen:
09.11. Auswirkungen der Mega-Staudämme im Norden Antioquias
12.11. Auswirkungen illegaler Monokulturen auf indigene Gemeinschaften in den Regionen Cauca und Nariño
17.11. Der Konflikt um die Ausbeutun von Nickel im Departement Córdoba
20.11. Auswirkungen ausgedehnter legaler Monokulturen auf ethnische und ländliche Gemeinschaften 24.11. Auswirkungen des legalen und illegalen Goldabbaus in einer Kaffeeregion Kolumbiens
28.11. Seminar: Sozio-ökologische Konflikte im Land und Perspektiven aus dem Ausland (14-17:30 Uhr)
03.12. Kohlebergbau im Nordosten Kolumbiens und die Verletzung kollektiver und individueller Rechte
Die Energiepolitik Deutschlands und ihr Verhältnis zur kolumbianischen Kohle.
Informationen und Anmeldung: https://www.oeku-buero.de/RundreiseKolumbien2020/articles/RundreiseKolumbien2020.html
BUKO-Seminar: ZEDE – Inseln des Wohlstands im Chaos von Armut, Gewalt und organisiertem Verbrechen?
Samstag, 28.November 2020
14:00 – 18:00 Uhr, Online
In der honduranischen Karibik entsteht derzeit die weltweit erste extraterritoriale private Modellstadt
Auf der honduranischen Insel Roatán wird gebaut: Próspera soll die weltweit erste „Charter City“ für private Investoren mit eigener Gesetzgebung und eigener Rechtsprechung werden. Das nächste Projekt in der Küstenstadt La Ceiba ist in Planung. Beteiligt sind unter anderen ein Unternehmen der Technischen Universität München und der deutsche libertäre Unternehmer Titus Gebel.
Das Seminar beleuchtet Hintergründe des Projektes und diskutiert die Positionen der betroffenen Bevölkerung auf Roatán und an der Karibikküste, wo Gemeinden der afroindigenen Garífuna für ihre Rechte und um ihre Existenz kämpfen.
Mit: Miriam Miranda, Generalkoordinatorin der Garifunaorganisation OFRANEH und ggf. weiteren Gästen (digital zugeschaltet)
Informationen und Anmeldung: https://www.oeku-buero.de/details/buko-seminar-zede-inseln-des-wohlstands-im-chaos-von-armut-gewalt-und-organisiertem-verbrechen.html
Information und Aktion
El Salvador: „Unser Park ist eine Art historisches und kulturelles Erbe"
Unser El Salvador-Referent interviewte Rosa Isabas Galeano und Juan José Hernández Guerra von der Asamblea Popular aus Cuisnahuat, einer etwa 70 Kilometer von der Hauptstadt San Salvador, entfernten von der Kultur der Pipiles (Nawat) geprägten Kleinstadt, die Grünflächen und Bäume ihres Stadtparks als Gemeingut und kulturelles Erbe nicht dem Kommerz opfern will. Unsere Partner*innen-Organisation RACDES unterstützt das Engagement der Asamblea Popular aus Cuisnahuat:
https://amerika21.de/analyse/244137/el-salvador-park-von-cuisnahuat
Thesen zur Nicaraguadebatte
Als Ökumenisches Büro blicken wir auf eine lange Geschichte der Solidarität mit Nicaragua zurück. Insofern haben auch wir den Konflikt, der 2018 seinen gewalttätigen Höhepunkt hatte, intensiv verfolgt. Nach und nach sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass die Situation dort so komplex ist, dass wir weder einseitige Schuldzuweisungen, noch das Unterstützen der einen oder der anderen Seite in diesem Konflikt für zielführend halten. Hier stellen wir unsere Thesen zur Diskussion:
https://www.oeku-buero.de/artikel-zu-nicaragua/articles/thesen-des-%C3%B6ku-b%C3%BCros-zur-nicaraguadebatte.html
Kolumbusplatz & Kolumbusstraße umbenennen
In München beleben sich gerade vielerlei dekoloniale Ansätze neu oder werden wieder stärker öffentlich sichtbar. Kürzlich gab es eine Aktion zu den nach Kolonialverbrechern auf dem afrikanischen Kontinent benannten Straßen in München-Trudering und -Bogenhausen, jetzt haben wir eine Petition auch zu Lateinamerika entdeckt, die wir gerne unterstützen:
https://www.openpetition.de/petition/online/kolumbusplatz-strasse-umbenennen
Es fehlen noch über 6.000 Unterschriften, die bis zum 12.Oktober 2021 zusammenkommen müssen, damit die Petition an den Stadtrat geht. Verbreitet den link also bitte eifrig weiter.
Wir schlagen schon mal Berta Cáceres und Marielle Franco als künftige Namensgeberinnen für Platz und Straße vor.