Newsletter November 2021
Liebe Unterstützer*innen, Freund*innen und Interessierte,
heute geht es ganz ohne Vorrede gleich los mit unserem vollgepackten November-Programm für Sie und Euch.
Neues Wandbild im Münchner Werksviertel
Mit Unterstützung u.a. von Altmeister Checo Váldez aus Mexiko und Performance-Künstler Jorge Hidalgo aus Münster wird gerade unser sechstes partizipatives Wandbild vollendet. Zwei Dutzend Münchner*innen haben mitgewirkt und mitgemalt. Die echt laaaange Wand soll für sechs Jahre erhalten bleiben. Aber schaut lieber jetzt schon vorbei und lasst euch inspirieren. Gleich hinter dem Münchner Ostbahnhof, am Fuß des Riesenrades.
Veranstaltungen:
Dienstag, 9.November, 18:30 Uhr, münchner zukunftssalon, Waltherstraße 29 RGB
KlimaUngerechtigkeit und Umweltrassismus – Brasilien und Deutschland im Fokus
Was ist der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Rassismus? Wird der globale Süden bei umweltrelevanten Entscheidungsprozessen systematisch benachteiligt? Nicht nur angesichts der aktuellen Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow stellen sich solche und andere Fragen nach den globalen Herrschaftsverhältnissen von Klimawandel und Umweltpolitik mit großer Dringlichkeit.
- Mit: Eliete Paraguassu und Thais Santos, Vertreterinnen des Dachverbands der Schwarzen für Menschenrechte in Brasilien (Coalizão Negra pelos Direitos)
- Christian Russau, Aktivist aus Berlin
Mittwoch, 10. November, 18 Uhr, in München (Ort nach Anmeldung)
Sichtbarkeit, Teilhabe und Chancengerechtigkeit
Dialog mit zwei Schwarzen Aktivistinnen, Eliete Paraguassu und Thais Santos.
Wir wollen uns austauschen, voneinander lernen, uns gegenseitig unterstützen und Instrumente für die politische Arbeit zwischen globalem Süden und Norden teilen. Wir freuen uns besonders über die Teilnahme von BIPoC FLINTA.
Anmeldung per mail bei Biancka Arruda Miranda: biarmid@hotmail.com
Samstag, 13. November 16 – 20 Uhr, online via Zoom (Simultan-Übersetzung Spanisch-Deutsch)
Honduras: Privatstädte und „libertäre“ Netzwerke - Entwicklungschancen für wen?
Privatstädte sollen Entwicklung befördern und damit auch der lokalen Bevölkerung zugute kommen, versprechen private Investor*innen. Am weitesten fortgeschritten ist die Einrichtung in Honduras, wo sich bereits drei solcher, dort ZEDEs genannter, Projekte in Bau befinden. Im Seminar wollen wir über die aktuelle Entwicklung der ZEDEs und die Strategien des Protests dagegen sprechen. Zudem werfen wir einen genaueren Blick auf die weithin unterschätzten „libertären“ Netzwerke, die die Einrichtung von Privatstädte für Unternehmer*innen (nicht nur in Honduras) vorantreiben. Insbesondere Verbindungen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen dabei im Fokus.
Mit:
- Andreas Kemper (Soziologe, Experte für Faschismus, Anti-Feminismus und Klassismus)
- Jessica Fernandez und Randolfo García von Organización Fraternal Negra de Honduras (OFRANEH)
- Oscar Hendrix (Anwalt, Mitglied des Runden Tisches für die Verteidigung der Bay Islands, Honduras)
- Heidy Alachán, (Anwältin, Geschäftsführerin der Koalition gegen die Straflosigkeit, Honduras)
Mittwoch, 24.November, 18:30 Uhr, online
Kolumbien: 5 Jahre Friedensvertrag. Eine Zwischenbilanz
Was hat sich seit dem Friedensabkommen 2016 verbessert, was verschlechtert? Und was verheißen die 2022 anstehenden Präsidentschaftswahlen? Von der internationalen Staatengemeinschaft hat Kolumbien vielfältige Unterstützung erfahren, gleichzeitig geraten internationale Menschenrechtsorganisationen im Land zunehmend unter Druck und werden, auch von Regierungsmitgliedern, immer wieder angegriffen. Welche internationalen Interessen und Einflüsse spielen eine Rolle? Wie kann und sollte internationale Unterstützung für Menschenrechte und Frieden in Kolumbien künftig aussehen?
Podiumsgespräch mit:
- Camilo González Posso (Forschungsinstitut für Entwicklung und Frieden – INDEPAZ)
- Danelly Estupiñán Valencia (Vertretung der afrokolumbianischen Gemeinden – PCN)
- Nadiezhda Natazha Henríquez Chacín (Vorsitzende Richterin an der Sondergerichtsbarkeit für den Frieden JEP)
- Vertreterin des Kolumbien-Büros der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte UNHCHR (tbc)
Donnerstag, 25.November, 19 Uhr, online via Zoom
El Salvador: Was bringt das neue Wassergesetz?
Seit 2006 kämpfen soziale Bewegungen in El Salvador für ein allgemeines Wassergesetz. Der Zugang zum Gemeingut Wasser soll damit als Menschenrecht anerkannt und garantiert werden. Im Juni 2021 legte die Regierung Bukele jedoch einen Gesetzentwurf vor, durch den sich Unternehmen via Konzessionen 15 Jahre Zugriff auf das so lebensnotwendige Gut sichern können.
- Mit Omar Flores von der Menschenrechtsorganisation FESPAD.
Zum Nachlesen
Besuch der kolumbianischen Außenministerin
Am 1. November besuchte die kolumbianische Vizepräsidentin und Außenministerin Marta Lucia Ramírez Deutschland. Gemeinsam mit pax christi, attac saar, kolko e.V. und terre des hommes veröffentlichten wir dazu eine Pressemitteilung, in der wir von der deutschen Regierung forderten, den Fokus auf Frieden und Menschenrechte zu richten. Global Witness hat für 2020 dokumentiert, dass 65 von den weltweit 227 ermordeten Land- und Umweltaktivist*innen in Kolumbien getötet wurden 2021 starben dort laut dem kolumbianischen Institut für Frieden und Entwicklung (INDEPAZ) bereits 142 Sozialaktivist*innen und Menschenrechtsverteidiger*innen gewaltsam. Am 3. November unterzeichneten die Bundesrepublik und das NATO-Mitglied Kolumbien ein Militärabkommen. Laut kolumbianischem Verteidigungsministerium umfasst es die Bereiche militärische Ausbildung, Waffentechnologie, so genannte friedenssichernde Maßnahmen, Minenräumung, Cyber-Verteidigung und Cyber-Sicherheit:
https://mobile.twitter.com/mindefensa/status/1455908655333879816
Toxi-Tour: Bericht zu Umweltschäden in Mexiko veröffentlicht
Zwei Jahre nach dem Besuch von Mexikos "Umwelthöllen" durch eine internationale Delegation (mit dabei die Mexiko-Referentin des Ökubüros) wurde der zugehörige Abschlussbericht veröffentlicht. Die mexikanischen Industriekorridore und deren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt stehen dabei im Fokus. Im Rahmen des Berichtes werden Erkenntnisse aus der Toxi-Tour selbst und Betrachtungen betroffener Regionen mit Recherchen über das Operieren europäischer Firmen in Mexiko zusammengeführt. urch Freihandelsabkommen und Deregulierung wurde Mexiko zu einem Industrieparadies, in welchem transnationale Firmen und deren in Lieferketten eingebundene Auftragnehmer Wasser, Luft und Böden nahezu ungehemmt verschmutzen können. Die durch das neoliberale Modell geschaffenen Investitionsbedingungen gehen mit einer sozial-ökologischen Verwüstung des Landes einher.
Empfehlung
Dienstag, 9.November, 19 Uhr, EineWeltHaus München
Kolumbien zwischen mafiösem Staat und sozialem Aufstand
Gespräch mit dem im Exil lebenden Buchautor und Journalisten Daniel Mendoza (Übersetzung ins Deutsche, Filmausschnitte Spanisch mit engl. Untertiteln)
Daniel Mendoza musste vor etwa einem Jahr aufgrund seiner Internet-Doku-Serie „Matarife“ (Der Präsident als Schlächter) nach Europa fliehen. Die Serie dokumentiert die kriminellen Verstrickungen kolumbianische Regierender in den Drogenhandel und die Verbindung der Herrschenden zu den Paramilitärs. Im Fokus steht der Anführer der Regierungspartei und prominenteste Vertreter der Rechten: Ex-Präsident Álvaro Uribe. Die Serie entlarvt ihn als Schlüsselfigur hinter den Menschenrechtsverbrechen der letzten drei Jahrzehnte.
Eine Veranstaltung unserer Freund*innen von Aluna Minga e.V. https://www.facebook.com/events/1008672549707661/
Am Sonntag, 7. November auch in Frankfurt/M.
https://www.internationales-theater.de/programm-grid/kolumbianischer-filmabend-mit-daniel-mendoza
Save the date:
Kritischer Journalismus in Mexiko und Zentralamerika
Am Freitag, 3. Dezember veranstalten wir eine Online-Diskussion mit kritischen Journalist*innen aus Mexiko und Zentralamerika und dem UN-Sonderberichterstatter für Meinungsfreiheit Pedro Vaca. Näheres in Kürze unter www.oeku-buero.de