Newsletter: Die „Umwelthöllen“ Mexikos – Widerstand gegen die Diktatur in El Salvador – Jahresbericht 2023
Liebe Unterstützer*innen, Freund*innen und Interessierte,
wir starten in den Sommer mit einer spannenden Speakerstour mit Gäst*innen aus Mexiko und laden Euch dazu herzlich ein. Wir freuen uns auf Euch! Bitte merkt euch auch schon unsere Tour und das Bundestreffen der El Salvador-Solidarität mit zwei tollen Frauen aus El Salvador im September/Oktober vor und schaut gerne in unseren frisch erschienenen Jahresbericht mit Länderanalysen und unserem Angebot speziell für Schulen.
VERANSTALTUNGEN
Deutschlandtour: Das Wasser und die Luft schützen, das Leben verteidigen
Berichte aus den Hotspots der industriellen Umweltverseuchung in Mexiko
Bis Ende 2023 wurden mexikoweit rund 60 Gebiete als Regiones de Emergencia Sanitaria y Ambiental (RESA) eingestuft, also Regionen, in denen eine gesundheitliche und ökologische Notlage herrscht. Wie schwerwiegend die Schäden jeweils sind, hängt vom Grad der Toxizität vor Ort ab. Besonders betroffen sind unter anderem die höhergelegenen Becken des Atoyac-Flusses (Tlaxcala-Puebla) und des Santiago-Flusses in Salta (Jalisco), wo die „Industrieparadiese“ mexikanischer und internationaler Produktionsunternehmen das Land derart in Mitleidenschaft gezogen haben, dass diese Gebiete mittlerweile als „Umwelthöllen“ bezeichnet werden.
Es ist kein Geheimnis, dass Mexiko im Globalen Süden eines der Länder ist, das die meisten Freihandelsabkommen unterzeichnet hat. Bei den derzeit geltenden Freihandelsabkommen ist Mexiko auf Platz 7.
In einem kürzlich veröffentlichen strategischen Bericht über das Alto-Atoyac-Becken (Tlaxcala und Puebla) wurde der Zusammenhang zwischen dem Auftreten tödlicher Krankheiten in der Bevölkerung und der industriell verursachten Verschmutzung von Wasserquellen, Luft und Anbauflächen wissenschaftlich belegt. Als Ursachen für diese Katastrophe sind das neoliberale Modell und die laxen mexikanischen Gesetze und Vorschriften im Bereich Umwelt und Unternehmenskontrolle anzuführen, ebenso wie Vertuschungen und das Fehlen seriöser Untersuchungen.
Um diese Probleme zu benennen und über Vorschläge und Alternativen aus Sicht der betroffenen Gemeinden zu diskutieren, sind Alejandra Méndez Serrano vom Menschenrechtszentrum Fray Julián Garcés (Tlaxcala) und Alan Carmona Gutiérrez vom Verein Un Salto de Vida (Jalisco), beide Verteidiger*innen des Territoriums und der Menschenrechte, auf Rundreise in der Bundesrepublik. Am 21. und 22.6. in Berlin, am 25.6. in Hannover, am 26.6. in Hamburg, am 27. 6. in Augsburg, am 29.6. in München, am 1.7. in Bonn, am 3.7. in Eichstätt und am 5.7. in Bochum.
Mehr Infos und Details zu den einzelnen Veranstaltungen findet ihr auf unserer Website.
Workshop: Das deutsche Lieferkettengesetz - Herausforderungen und Möglichkeiten am Beispiel Mexikos
Samstag, 29.06.2024, 10 - 17 Uhr, EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München, Weltraum U09
Viele große deutsche Unternehmen unterhalten intensive wirtschaftliche Beziehungen zu Mexiko und die dortige Menschenrechtssituation ist prekär. In diesem Workshop betrachten wir die Inhalte des deutschen Lieferkettengesetzes (LkSG) aus dem Blickwinkel zivilgesellschaftlicher Beteiligung und ganz praktisch anhand von Beispielen aus Mexiko: Welche Möglichkeiten bestehen in Deutschland und für die Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen durch deutsche Unternehmen vor Ort, um die vom LkSG festgelegten Standards einzufordern? Wie nutzt man die Beschwerdemöglichkeiten und welche Risiken können für Beschwerdeführer*innen entstehen?
Workshopleiterin: Dominique Eckstein, Partner Südmexikos e.V. (M.A. in Menschenrechten, Globalisierung und Demokratie)
Referent*innen: Alejandra Méndez Serrano, Menschenrechtszentrum Fray Julián Garcés (Tlaxcala) und Alan Carmona Gutiérrez, Verein Un Salto de Vida (Jalisco),
Anmeldung bis 28.06.2024 bei Patricia Rendón unter: mex@oeku-buero.de
SAVE THE DATE
Ausnahmezustand ohne Ende – Speakerstour zu El Salvador
Von Ende September bis Mitte Oktober besuchen uns zwei kämpferische Frauen aus El Salvador:
Vidalina Morales ist Präsidentin der Nichtregierungsorganisation ADES und seit vielen Jahren im Widerstand gegen Bergbauprojekte in der Region. Derzeit koordiniert sie die Kampagne für die fünf krimininalisierten Umweltaktivisten der Gemeinde Santa Marta und von ADES.
Lorena Valle Cuéllar ist Feministische Ökonomin. Sie arbeitete als Forscherin und Dozentin zu Themen wie Jugendgewalt in El Salvador und Zentralamerika, Gender und Wirtschaft, Ungleichheit in Lateinamerika und Steuergerechtigkeit.
Die bisherigen Reisestationen sind Kleve, Eschborn, Hannover, Berlin, München und Aalen.
Im Rahmen des diesjährigen Bundestreffens der El Salvador Solidarität (27.-29.September in Frankfurt/M.) gestalten wir ein Tagesseminar (am 28. September) mit Vidalina und Lorena.
Bitte merkt euch schon mal den Termin für das Bundestreffen vor. Anmeldeschluss wird der
1. September sein. Mehr dazu und zur Rundreise dann im nächsten Newsletter.
LEKTÜRETIPP
„Más vale tarde que nunca“- Unser Jahresbericht ist nun endlich da. Ihr findet darin nicht nur Lesenswertes über die Aktivitäten des Ökubüros im vergangenen Jahr, sondern auch Berichte und Analysen über die Situation in Mexiko, El Salvador, Honduras, Nicaragua und Kolumbien. Und diesmal zudem ein Kapitel über unsere Angebote für Schüler*innen, das Euch interessieren könnte. Wir empfehlen euch die Online-Ausgabe. Wer mag, kann sich aber auch gerne unter info@oeku-buero.de ein gedrucktes Exemplar bestellen.
Schöne Grüße aus dem Ökubüro!