Die Hoffnung war groß. Zu seinem Amtsantritt im Dezember 2018 versprach Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador, einen politischen Wandel einzuleiten und die Menschenrechtslage zu verbessern. In zentralen Bereichen wie Rechtsstaatlichkeit und Sicherheitspolitik brachte die Regierung Reformen auf den Weg. Doch drei Jahre später sind die Ergebnisse eher ernüchternd: Die Menschenrechtssituation in Mexiko ist noch immer katastrophal und die seit Beginn des so genannten Drogenkrieges 2006 stark angestiegene Gewalt hält unvermindert an.

Zu den Schwerpunktthemen Rechtsstaatlichkeit, geschlechtsspezifische Gewalt, Migration und Umweltauswirkungen von Industrieprojekten wollen wir eine Halbzeitbilanz der Regierung López Obrador ziehen und Erwartungen für die Zukunft diskutieren.

Mit: Ana Lorena Delgadillo, Direktorin der Fundación para la Justicia (FJEDD), Yésica Sánchez Maya, Direktorin des Consorcio para el Diálogo Parlamentario y la Equidad Oaxaca, Dr. Luis Daniel Vázquez Valencia, FLACSO, Mexiko Edith Olivares Ferreto, Direktorin von Amnesty International Mexiko Alejandra Méndez, Direktorin des Centro de Derechos Humanos Fray Julián Garcés, Mexiko u.a.m.

Samstag, 2.April 2022 15 bis 19 Uhr

Zentralamerikatag online „De-koloniale Perspektiven auf Zentralamerika“

Zentralamerika war in den vergangenen Jahrzehnten und ist auch heute geprägt von einem großen Gefälle zwischen Arm und Reich, wirtschaftlicher Ausbeutung, autoritären Regierungen, Naturkatastrophen und Folgen des Klimawandels, einem hohen Maß an Gewalt, Flucht und Migration aber auch von gesellschaftlichen Um- und Aufbrüchen, sowie starken zivilgesellschaftlichen Bewegungen, die soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Menschenrechte einfordern. Welche Einflüsse haben das Erbe der Kolonialzeit auf die heutigen Strukturen und Verhältnisse? Wie wirken diese weiter auch angesichts der aktuellen geostrategischen Interessen der verschiedenen Machtblöcke?
Gemeinsam mit Referent*innen aus Zentralamerika und Deutschland will der 23. Zentralamerikatag der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern dekoloniale Perspektiven auf Zentralamerika mit verschiedenen Facetten in den Blick nehmen und nach ihrer Bedeutung für die Partnerschafts- und Solidaritätsarbeit mit Zentralamerika fragen.

Freitag, 1.April, 17:30 Uhr bis Sonntag, 3.April, 15:00 Uhr

Wochenendseminar: Kolumbien im Superwahljahr 2022

ABC Bildungs- und Tagungszentrum 21706 Drochtersen  oder online

Im Superwahljahr 2022 werden in Kolumbien die Weichen der politischen Entwicklung neu gestellt: Geht es weiter mit einem ausgebremsten Friedensprozess, einer neo-liberalen Politik der Ausgrenzung und massiven Menschenrechtsverletzungen? Oder wird es einen Richtungswechsel hin zu einer Politik eines sozialen Rechtsstaates mit Versöhnung und einer Verwirklichung der Menschenrechte geben?

Das Seminar gibt eine landeskundliche Einführung als Einstieg in Historie und Aktualität eines bewaffneten Konflikts. Kolumbien ist ein multi-ethnisches und sehr diverses Land. Im Frühjahr 2022 wurden Abtreibungen legalisiert, gleichgeschlechtliche Ehen sind schon länger Normalität – zugleich werden Menschenrechte weiterhin massiv verletzt und Oppositionelle verfolgt. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft in dem rohstoffreichen Land weit auseinander und politische Morde sind weiterhin an der Tagesordnung.

Themen für Inputs und Diskussion:

• Was ist mit dem Friedensprozess passiert?
• Wie wirkt der „Paro“ (Generalstreik) aus dem letzten Jahr heute nach?
• Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Bevölkerung?
• Wie ist die politische und ökonomische Lage des Landes und wie steht es um die Menschenrechte?
• Wie ist die Situation der Indigenen Gemeinschaften – der pueblos indígenas?
• Wie kann Solidarität und Unterstützung für Frieden und Gerechtigkeit hier in Deutschland aussehen?

Weitere Informationen: https://www.abc-huell.de/event/kolumbien-eine-annaeherung-an-ein-konfliktreiches-land/

Anmeldung unter: https://pretix.eu/abc-huell/KOL-2022/