Newsletter Juni 2020
Liebe Unterstützer*innen, Freund*innen und Interessierte,
willkommen zu unserem zehnten Newsletter. Wir teilen unsere Besorgnis über Polizeigewalt und neue Fälle von Verschwindenlassen bzw. Kriminalisierung von sozialem Protest in Mexiko, begrüßen unsere neue Mexikoreferentin und laden herzlich zu vier Webinaren ein, die wir im Juni veranstalten:
Gespräch und Diskussion mit Miriam Miranda (OFRANEH) über die aktuellen Kämpfe der Garífuna in Honduras
Dienstag, 16. Juni 2020, 19 Uhr, online
Miriam Miranda ist Koordinatorin von OFRANEH und setzt sich mit ihrer Organisation seit 30 Jahren für die Rechte der Garífuna in Honduras ein. Gemeinsam mit ihren Mitstreiter*innen engagiert sie sich gegen Tourismus- und andere Großprojekte und arbeitet an der Verwirklichung einer Vision: Inmitten riesiger Ölpalmplantagen bauen sie die autonome und selbst verwaltete Gemeinde Vallecito auf. „Die Arbeit in Vallecito ist eine konkrete Strategie, unser Territorium zu verteidigen und zum Erhalt der Kultur der Garífuna beizutragen“, sagt Miriam Miranda. Sie berichtet in unserem online-Seminar von den aktuellen Kämpfen von OFRANEH , schildert die konkrete Arbeit in Vallecito und erklärt, wie die Gemeinden mit der COVID-19-Krise umgehen.
Veranstaltende: FDCL, Ökubüro, HondurasDelegation, CADEHO.
Anmeldung bitte bis 15.Juni 2020 unter: elsal@oeku-buero.de
https://www.oeku-buero.de/details/vallecito-ort-des-kampfes-und-der-hoffnung.html
Gespräch: Erinnerung, Widerstand und Engagement fürs Leben. Mit drei Aktivist*innen aus El Cauca und Chocó (Kolumbien)
Donnerstag 18. Juni 2020, 18 Uhr, online
Drei indigene Aktivist*innen aus Kolumbien, die im temporären Exil im spanischen Staat leben, berichten und diskutieren über die Entwicklung in ihren Territorien seit dem Friedensabkommen.
Clara María Ávila Peña ist Gemeindeaktivistin des Nasa Volkes und feministische Aktivistin des Kollektivs "Diverse Women and Peace". Paola Andrea Ararat Nazarit kämpft für die Rechte der afrokolumbianischen Bevölkerung in Norte del Cauca. Gabriel Marrugo Ávila arbeitet seit 15 Jahren als Verteidiger der indigenen Gemeinden in der Region Bajo Atrato im Departement Chocó.
Eine Veranstaltung des Nodo Alemania der Kolumbianischen Wahrheitskommission in Kooperation mit dem Ökubüro und zahlreichen weiteren Mitveranstalter*innen
Anmeldung unter: https://frama.link/registerevent180620
https://www.oeku-buero.de/details/Erinnerungsarbeit-Kolumbien.html
Die Corona-Krise in El Salvador und die Auswirkungen auf die salvadorianische Umweltbewegung und die Zivilgesellschaft – Gespräch mit Zulma Larin (RACDES)
Dienstag 23. Juni, 19 Uhr, online
Bei dieser Online-Veranstaltung wird uns Zulma Larín, vom „Kommunitären Umweltnetzwerk El Salvadors“ (RACDES) über die aktuelle Situation in El Salvador und der sich auch dort ausbreitenden CORONA Pandemie berichten. Der Schwerpunkt der Veranstaltung wird auf den politischen und sozialen Folgen der Krise liegen und besonders darauf, was dieses neue Szenario für die Umweltbewegung, Zivilgesellschaft sowie den Schutz der natürlichen Ressourcen bedeutet.
Eine Veranstaltung des Ökubüros und des Netzwerks Entwicklungspolitik im Saarland (NES)
Anmeldung unter: https://zoom.us/meeting/register/tJYpcO6grz0pEtQjcP4RMowrnnvBJ777QRHY
Widerstand in COVID19-Zeiten – Gespräch und Musik mit der honduranischen Cantautora und Aktivistin Karla Lara
Donnerstag 25 Juni 2020, 21 Uhr, online: virtuelles Platzcafé des Stattparks Olga
Honduras ist eines der gefährlichsten Länder weltweit für Umweltaktivist*innen, die Feminizid-Rate ist eine der höchsten in der gesamten Region. Hinter einer demokratischen Fassade herrschen ein nationaler Sicherheitsrat und Drogenkartelle, gestützt von der US-Regierung. Staat, Wirtschaft und organisiertes Verbrechen sind eng miteinander verwoben. Inmitten dieses Szenarios und jetzt auch noch unter den besonders repressiven Bedingungen der COVID19-, Dengue- und Hungerkrise kämpfen die sozialen Bewegungen weiter. Die Musikerin Karla Lara ist Teil dieser Kämpfe: „Wir singen all die Leben, die Träume und Aktionen, die jetzt schon beweisen, dass wir anders leben wollen. Wir konstruieren eine parallele Macht zur herrschenden Politik. Wir denken uns als originäre Gemeinschaften neu, wir erkennen, dass wir Wurzeln haben, eine Geschichte, die brutal abgeschnitten wurde und die wir jetzt anfangen, neu zu verstehen. Da liegt unsere Macht. Und wir sind dabei, sie aufzubauen.“
Bitte achtet/achten Sie auf die links/Einwähloptionen auf dem blog von Stattpark Olga http://olga089.blogsport.de/ oder unserer website www.oeku-buero.de
PRESSEMITTEILUNG: Polizeigewalt in Guadalajara (Jalisco, Mexiko)
Am 8. Juni äußerten wir uns alamiert über die Polizeigewalt in Guadalajara nach den Protesten aufgrund der Tötung von Giovanni López in Polizeigewahrsam einen Monat zuvor:
„Es ist besorgniserregend, dass Personen in Zivilkleidung vor den Augen der Polizei Demonstrant*innen verschleppen. Und obendrein gleichen diese beklagenswerten Vorfälle einem Film, den wir schon einmal gesehen haben: Die Aktionen, die Repression, der plumpe Versuch einer Rechtfertigung mit der Aussage, es seien chilangos (Bewohner*innen von Mexiko-Stadt) gewesen, Polizeikräfte, die Chaos stiften, junge Leute, die verschwindengelassen werden... Es ist wie ein Déjà-vu aus dem Mai 2004. Und um das Panorama der fortgesetzten Straflosigkeit der Behörden komplett zu machen: Der aktuelle Staatsanwalt ist derselbe wie damals.“
https://www.oeku-buero.de/nachricht/pressemitteilung-zur-repression-in-guadalajara.html
Während wir diesen Newsletter schreiben, erreichen uns erste Meldungen, dass zwei verschleppte Personen wieder aufgetaucht sind, sechs weitere Demonstrant*innen befinden sich aber offenbar in Haft und es ist zu befürchten, dass eine weitere Episode der Kriminalisierungen sozialen Protestes in Mexiko beginnt. Wir halten Euch/Sie auf dem Laufenden.
Bienvenida Patricia!
Wir freuen uns sehr, dass wir eine Aktivistin mit Migrationserfahrung, versierte Journalistin und vor allem leidenschaftliche Radiomacherin als neue Mexiko-Referentin gewinnen konnten: Patricia Rendón Galván beginnt am 15. Juni ihre Arbeit im Ökubüro und wird sich dann im Eilzugstempo mit den Details der Menschenrechts- und Solidaritätsarbeit zu Mexiko vertraut machen. Das Foto zeigt sie im Studio eines kommunitären Radios ihrer ersten Heimat Kolumbien.
Herzlich willkommen Patricia!