Newsletter Februar 2021
Liebe Unterstützer*innen, Freund*innen und Interessierte,
willkommen zu unserem vierzehnten Newsletter. Da wir alle noch im Lockdown sitzen und gerade den Jahresbericht 2020 fertigstellen mit vielen Lektüretipps und zwei Terminen zum Vormerken für Veranstaltungen im März.
Neue Rubrik: Perspectivas Diversas
Perspectivas Diversas ist unsere Veranstaltungsreihe in und um München (bzw. online) mit Referent*innen aus unseren Schwerpunktländern. Es geht um Themen wie Klimakrise und Klimasolidarität, Extraktivismus, Menschenrechte, Diversität und „imperiale Lebensweise“. Kurz: verschiedene Perspektiven auf ein „Gutes Leben“ für alle - und die möglichen Wege dorthin. In unserer neuen Rubrik gibt es nun zu allen Veranstaltungen Berichte und Interviews zum Nachhören und Nachlesen: https://www.oeku-buero.de/perspectivas-diversas.html
Ein Beispiel: Gemeinden wehren sich gegen Militarisierung in Chalatenango, El Salvador Ergänzend zu unserer Onlineveranstaltung am 10. Dezember führten wir ein Interview mit der Referentin Rosa Lilian López von der „Vereinigung der Gemeinden zur Entwicklung von Chalatenango“ (CCR). Ihre Worte „Wir wollen nicht wieder so leben, als befänden wir uns in einem Krieg“ wirken wie eine schlimme Vorahnung: https://www.oeku-buero.de/perspectivas-diversas/articles/veranstaltungsartikel-5.html
Politische Morde in El Salvador kurz vor den Wahlen
In El Salvador finden Ende des Monats Parlaments- und Kommunalwahlen statt. Auf dem Rückweg von einer Wahlkundgebung wurden zwei Mitglieder der linken Partei FMLN, Juan de Dios Tejada und Gloria Rogel del Cid erschossen und fünf weitere teils schwer verletzt. Die mutmaßlichen Täter: staatliche und private Personenschützer aus Polizei und Gesundheitsministerium. Wir veröffentlichten über diesen schwerwiegensten Fall politischer Gewalt seit dem Ende des Bürgerkrieges eine Nachricht:
https://amerika21.de/2021/02/247624/el-salvador-fmln-attentat-bukele
Weitere Hintergründe liefert der Text des Zentralamerika Sekretariats Zürich:
https://zas-correos.blogspot.com/2021/02/el-salvador-politmorde-wie-fruher.html
Wenn Recht zu Unrecht wird – Dossier zum Thema Kriminalisierung
Der Missbrauch des Strafrechts, um widerständige Bewegungen, kritische Journalist*innen und aufrechte Jurist*innen mundtot zu machen, nimmt auch in Zentralamerika zu. Das neue Dossier des Runden Tisches Zentralamerika erklärt anhand von neun exemplarischen Fällen wie die Kriminalisierung von Menschenrechtsverteidiger*innen und sozialem Protest funktioniert und was man dagegen tun kann.
Hier geht’s zum Download: https://www.oeku-buero.de/menschenrechte.html
Gedruckte Exemplare können bei der Christlichen Initiative Romero bestellt werden:
https://www.ci-romero.de/produkt/dossier-kriminalisierung/
Save the date: Am Donnerstag, 25.März stellen wir das Dossier gemeinsam mit den weiteren Herausgeber*innen bei einem Online-Forum vor. Mit dabei: Anabella Sibrían (Protection International, Guatemala), Edwin Espinal (sozialer Aktivist und ehemaliger politischer Gefangener, Honduras), Sonía Sánchez, Verteidigerin des Menschenrechtes auf Wasser (El Salvador) und Edy Tábora (tbc, Anwalt, Honduras).
In Honduras entsteht die weltweit erste Privatstadt – Seminardokumentation
Auf der honduranischen Karibikinsel Roatán entsteht seit Mai 2020 die „Zone für Beschäftigung und Ökonomische Entwicklung“ (ZEDE) Próspera: die weltweit erste „Modellstadt“ für private Investor*innen mit eigener Gesetzgebung und eigener Rechtsprechung. Ein Tochterunternehmen der Technischen Universität München, die TUM International GmbH, entwickelt nach eigener Aussage die wirtschaftlichen Aktivitäten der ZEDE Próspera auf Roatán und will einen ebenfalls als ZEDE geplanten Industriestandort in der Küstenstadt La Ceiba verwalten. Unser Seminar am 28.11.2020 beleuchtete den internationalen Kontext der Charter Cities oder Start Up Cities, verdeutlichte die bisher in der deutschen Öffentlichkeit kaum bekannten rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen der honduranischen ZEDE und informierte über die Situation auf Roatán, wo sich breiter Widerstand gegen die ZEDE Próspera formiert.
Hier die Dokumentation der Hauptbeiträge: https://www.oeku-buero.de/charter-cities-zede.html
Und ein Link zum Weiterlesen: https://lateinamerika-nachrichten.de/artikel/privates-paradies/
Save the date:
Sonntag, 14. März 2021, 16 Uhr:
Marielle vive! Berta vive! – Aufstehen gegen den politischen Feminizid
Nord-Süd-Forum, Ökubüro und weitere Münchner Gruppen laden ein zu einem besonderen Gedenken und einer besonderen Feier des Lebens ein: Wir erinnern an Marielle Franco (ermordet am 14. März 2018) und Bertá Cáceres (ermordet am 2. März 2016) und setzen ein gemeinsames Zeichen gegen Rassifizierung, Kapitalismus und Patriarchat. Wir sind sehr dankbar und stolz, dass zwei großartige kämpferische Frauen, von denen wir viel lernen können, ihre Teilnahme zugesagt haben: Renata Souza, langjährige Weggefährtin von Marielle Franco, Abgeordnete und erste Schwarze Präsidentin der Menschenrechtskommission des Landtags von Rio de Janeiro und Bertha Zúniga Cáceres, Koordinatorin des Rates der zivilgesellschaftlichen und indigenen Organisationen von Honduras (COPINH) und Tochter von Berta Cáceres. Programm und weitere Infos im März-Newsletter.