Newsletter August 2023
Liebe Unterstützer*innen, Freund*innen und Interessierte,
wir starten in den Herbst mit einer Vielzahl von Aktionen und Veranstaltungen mit Gästen aus Lateinamerika und laden Euch herzlich ein, zu sehen, zu hören und zu diskutieren. Wir freuen uns auf Euch!
AKTION
Wandbild ehrt verschwundene Garífuna
Los geht’s am 30. August, dem Internationalen Tag der Opfer gewaltsamen Verschwindenenlassens.
Im Hof von Haus Schwarzenberg in Berlin Mitte (Rosenthaler Straße 39) ist seit 2021 ein großes Wandbild zur Erinnerung an die weltweiten Opfer des gewaltsamen Verschwindenlassens zu sehen. Gemeinsam mit dem Berliner Kollektiv CADEHO und in Kooperation mit der Galerie Neurotitan erweitern wir das Wandbild um die Porträts von vier im Juli 2020 verschleppten jungen Garífuna.
Hier könnt ihr deren Geschichte und die Hintergründe auf Spanisch oder Deutsch hören: https://soundcloud.com/podcast-oeku-buero
Wenn ihr in Berlin seid, kommt am Mittwoch, 30.8. tagsüber gerne vorbei!
Einen Sondernewsletter und mehr Informationen zum 30.8. findet ihr hier: https://gewaltsames-verschwindenlassen.de
VERANSTALTUNGEN
Deutschlandpremiere: Briefe für eine Zukunft: Kindheit und Verschwindenlassen
Donnerstag, 31.8.2023, 18:30 Uhr, online via Zoom (Spanisch mit deutscher Simultanübersetzung)
Im Rahmen der Kampagne der Koalition gegen Verschwindenlassen anlässlich des Internationalen Tags der Opfer des Verschwindenlassens zeigen wir gemeinsam mit den Kollektiven Voz de los Desaparecidos en Puebla und Técnicas Rudas aus Mexiko, Brot für die Welt und Partner Südmexikos den Dokumentarfilm „Cartas para un Provenir - Briefe für eine Zukunft“ (45 Min, Spanisch mit deutschen UT). Im Anschluss diskutieren:
María Luisa Núñez Barojas (Mexiko). Mutter von Juan de Dios Núñez Barojas, der 2017 verschwunden ist, Mitgründerin des Kollektivs Voz de los Desaparecidos en Puebla.
Itzell Sánchez Martínez (Mexiko). Mitglied von Técnias Rudas, Koordinatorin des Projekts Narrative und Erinnerungen des Verschwindenlassens in Mexiko (Narrativas y Memorias de la Desaparición en México)
Dr. Grażyna Baranowska (Polen). Marie Skłodowska-Curie Postdoc-Stipendiatin an der Hertie School in Berlin und Assistenzprofessorin an der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Mitglied der UN-Arbeitsgruppe gegen gewaltsames oder unfreiwilliges Verschwindenlassen.
Die Veranstaltung bildet den Auftakt der Deutschlandtour Narrative von unten: Geschichten und Erinnerungen an das Verschwindenlassen in Mexiko, die von September bis Oktober 2023 mit Vertreterinnen der oben genannten Kollektive stattfinden wird. Mehr dazu demnächst auf unserer Website und bei instagram.
Anmeldung bis 30.8. bei: mex@oeku-buero.de
La palma mortal – Die tödliche Palme
Dienstag, 12. Sep, 19:00 Uhr, Münchner Zukunftssalon, NEUE ADRESSE: Goethestraße 28
Honduras gehört zu den großen Palmölproduzenten weltweit. Im Nordosten des Landes, im Tal des Agúan-Flusses, erstrecken sich riesige Monokulturen der so genannten „afrikanischen Ölpalme“. Der Landkonflikt zwischen kleinbäuerlichen Genossenschaften und den drei großen Palmölunternehmen führte dazu, dass seit 2010 über 100 campesinos ermordet und mehrere Gemeinden gewaltsam vertrieben wurden. Kürzlich kam ein Plan der Palmölunternehmen ans Tageslicht, die gesamte Führung des kleinbäuerlichen und genossenschaftlichen Widerstandes im Agúan-Tal zu liquidieren.
Wir zeigen den Film „Grito por la tierra – Schrei nach Land“ (30 Min., Spanisch mit deutschen UT) und sprechen mit der honduranischen Gewerkschafterin und Menschenrechtsaktivistin aus dem Aguán-Tal, Esly Banegas.
El Salvador im Ausnahmezustand
Angehörige von willkürlich Verhafteten fordern deren Freilassung. © privat / .
Amnesty International (https://www.ai-el-salvador.de/ausnahmezustand-2022.html).
Dienstag, 19. September, 19:00 Uhr, Online via Zoom (Spanisch mit deutscher Simultanübersetzung)
Im März 2022 verhängte das Parlament in El Salvador einen Ausnahmezustand, der seitdem monatlich verlängert wird und inzwischen zur Normalität geworden ist. Mit der Aussetzung von zahlreichen Grundrechten will die Regierung die Bandenkriminalität bekämpfen, die El Salvador in den vergangenen Jahren zu einem der gefährlichsten Länder der Welt gemacht hatte. Seitdem erreichen uns täglich neue Meldungen über massive und systematische Menschenrechtsverletzungen. Die Organisation Cristosal hat in umfassenden Untersuchungen genügend Anhaltspunkte dafür gefunden, dass der Staat El Salvador wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit strafrechtlich verfolgt werden könnte. Die Anwält:innen David Morales und Zaira Navas von Cristosal berichten über die Demontage des Rechtsstaates und die alarmierenden Ergebnisse ihrer Studie.
Anmeldung bis 18. September bei: elsal@oeku-buero.de
SAVE THE DATE
MAFAPO-Rundreise: Mütter aus Kolumbien fordern Wahrheit und Gerechtigkeit
Zwischen 2002 und 2010 wurden in Kolumbien mehr als 6.400 Jugendliche verschleppt, gefoltert und von der kolumbianischen Armee getötet. Sie wurden als im Kampf getötete Guerillas ausgegeben. Die Opfer dieses Menschenrechtsverbrechens wurden als „Falsos Positivos“ bekannt.
Was war geschehen? Wer war daran beteiligt? Kann sich diese Gräueltat wiederholen?
Zwei Mütter, Vertreterinnen des Kollektivs "Madres de los Falsos Positivos - MAFAPO" (Mütter der Falsos Positivos) werden im Oktober durch verschiedene europäische Länder reisen und über diese Fragen und ihren Kampf für Wahrheits und Gerechtigkeit informieren.
Die Tournee durch Deutschland beginnt am 13.10.23 mit einem Fachseminar an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Danach sind unsere Gäste in München (14. & 15.10.), Frankfurt/M. (16.10.), Kassel (17.10.), Berlin (18.-20.10.), Hull bei Hamburg (21.10.), Hamburg (22.10.) und Aachen (23. & 24.10.).
Weitere Informationen: kolumbien@oeku-buero.de
BESONDERE EMPFEHLUNG
Zwei für viele von uns sehr wichtige Wegbegleiter der Zentralamerika-Solidarität und der Münchner Antifa- und Friedensbewegung sind dieser Tage gestorben. Deshalb hier traurig zwei Links zum Gedenken an Dieter Müller und Claus Schreer:
https://www.medico.de/blog/ein-leben-im-einsatz-fuer-eine-andere-welt-19170
Jüngere Generationen kämpfen weiter. Hier mit besonderer Empfehlung das Programm des Protestcamps anlässlich der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in München: https://mobilitaetswendecamp.noblogs.org/
Einen guten Start in den Herbst wünscht Euch,
Euer Ökubüro-Team