Alle Nachrichten

Kolumbianische Polizei lässt zwei junge Männer gewaltsam verschwinden

Carlos Felipe Adarme Quinchua sollte von Bogota nach Düsseldorf fliegen.Er wollte Deutsch lernen und dann studieren. Leider konnte er diesen Flug nie erreichen.

Am 23. November 2019 wurden Felipe und sein Freund Marco Tulio Cortez von drei Polizisten der kolumbianischen Polizei gestoppt und Augenzeug*innen zufolge in einem schwarzen Toyota-Pickup 4.5 weggebracht. Ein Rucksack der beiden und das Motorrad mit Schlüssel wurden später an der Straße am Ort des Verschlepptwerdens gefunden.
Einer der drei Polizisten soll sich, nach der Rückkehr des schwarzen Toyota Pick-Up - ohne Carlos Felipe und Marco Tulio - nach El Bordo in der dortigen Polizeistation das Leben genommen haben.
Beobachter*innen vor Ort gehen davon aus, dass das gewaltsame Verschwindenlassen der beiden Aktivisten politische Gründe haben könnte und warnen vor einem Rückfall in die dunkelsten Zeiten schwerer Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien mit über 83.000 gewaltsam verschwundengelassenen Menschen.

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"Toxi-Tour" in Mexiko beendet, die eigentliche Arbeit beginnt

Eine internationale Karawane tourte durch Mexikos "Umwelthöllen" und besuchte sechs Brennpunkte der Umweltzerstörung durch Konzerne

Von Peter Clausing
amerika21

El Salto et al. Vom 2. bis 11. Dezember ist eine internationale Bus-Karawane von El Salto im Bundesstaat Guadalajara bis nach Coatzacoalcos an der Golfküste in Veracruz gereist. Zu den über 30 Teilnehmern zählten Aktivisten aus Mexiko, Argentinien, Peru, der Europäischen Union und den USA, aber auch Wissenschaftler, eine US-amerikanische Senatorin, zwei EU-Parlamentarierinnen und ein Vertreter des baskischen Parlaments. Die Karwane suchte sechs Brennpunkte der Umweltzerstörung durch transnationale Unternehmen und ihre Auftragnehmer auf.

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Tag der Menschenrechte – staatliche Maßnahmen greifen in Mexiko zu kurz

PRESSEMITTEILUNG

Stuttgart, den 09. Dezember 2019.

Anwälte und Menschen, die sich für die Menschenrechte engagieren, müssen in Mexiko nach wie vor um ihr Leben fürchten. Dem Staat gelingt es nicht, sie angemessen zu schützen. In der Mehrheit der Fälle stecken sogar staatliche Akteure hinter den Angriffen. Die Regierung unter Präsident López Obrador hat die Staatsanwaltschaft reformiert, aber die Aufklärung von Verbrechen verläuft immer noch schleppend. Zugleich sitzen viele Unschuldige nach wie vor im Gefängnis.

Carola Hausotter, Koordinatorin der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko, zeigt sich besorgt und fordert: „Die mexikanische Regierung muss dem Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen und der Aufklärung von Verbrechen größere Priorität einräumen. Nur so kann sich die Menschenrechtslage in Mexiko verbessern.“

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Fall Cáceres: Mörder von Aktivistin in Honduras müssen 50 Jahre in Haft

Von Andrea Lammers
amerika21

Tegucigalpa. In Honduras Hauptstadt Tegucigalpa hat ein Gericht unlängst das Strafmaß für vier bereits im Januar 2019 verurteilte Auftragskiller und zwei Mittelsmänner des Mordes an der honduranischen Menschenrechtsverteidigerin und Umweltaktivistin Berta Cáceres verkündet. Die Auftragsmörder erhielten 50 Jahre Gefängnis: 34 Jahre wegen der Erschießung von Berta Cáceres in der Nacht vom 2. zum 3. März 2016 und 16 Jahre wegen versuchten Mordes an dem mexikanischen Umweltaktivisten Gustavo Castro. Er übernachtete damals in Cáceres Privathaus in der Kleinstadt La Esperanza-Intibucá und kam verletzt mit dem Leben davon.

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Rassistischer, trans*feindlicher Übergriff auf Teilnehmende eines internationalen Fachseminars in München

Das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. verurteilt den Angriff und fordert Konsequenzen – auch für die Arbeit der Polizei.

MÜNCHEN (oeku-buero – 28.11.2019). Sechs Teilnehmende eines internationalen Fachseminars wurden am vergangenen Freitagabend (22.November 2019) im Münchner Stadtteil Haidhausen von einer Gruppe von bis zu zehn Männern und einer Frau auf offener Straße geschlagen, an denen Haaren gerissen, bedroht und über eine halbe Stunde lang mit übelsten rassistischen, trans*feindlichen, sexistischen Beleidigungen und Verleumdungen konfrontiert. Unterstützer*innen, die zu Hilfe eilten, wurden ebenfalls bedroht und beschimpft.

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Präsidenten von El Salvador und Guatemala stellen sich gegen Venezuela

Von Marta Andujo, amerika21, Caracas. Die Regierungen von Venezuela und El Salvador haben ihre Beziehungen abgebrochen und jeweils die diplomatischen Vertretungen der anderen Nation geschlossen. Zunächst kündigte der rechtsgerichtete salvadorianische Präsident Nayib Bukele an, alle venezolanischen Diplomaten des Landes zu verweisen.

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Erhielt Präsident von Honduras Gelder aus Drogengeschäft?

Prozess gegen Bruder des Präsidenten in New York fortgesetzt. Belastende Zeugenaussagen. Drogengelder in Wahlkampagne. Juan Orlando Hernández dementiert
Von Thomas Raabe
amerika21

New York/Tegucigalpa. Der Prozess gegen Juan Antonio "Tony" Hernández, Bruder des honduranischen Präsidenten Juan Orlando Hernández, ist am Dienstag vor einem New Yorker Bundesgericht fortgesetzt worden.

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Milgen Soto wollte den Wald in Honduras schützen. Dafür musste er sterben

Von Thomas Raabe
amerika21

San Francisco de Locomapa, Honduras. Der seit dem 23. September vermisste honduranische Umweltaktivist Milgen Idán Soto Ávila ist am vergangenen Samstag tot aufgefunden worden. Soto gehörte zur indigenen Gruppe der Tolupanes und war Mitglied der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation "Breite Bewegung für Würde und Gerechtigkeit" (Movimiento Amplio por la Dignidad y la Justicia, MADJ).

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Mexiko: Bundesstaat Oaxaca legalisiert Abtreibung

Zweiter Bundesstaat in Mexiko erlaubt Frauen Schwangerschaften bis zur 12. Woche ohne weitere Einschränkungen abzubrechen
Von Sonja Gerth, Citlalli López Velásquez
amerika21

Oaxaca de Juárez. Im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca hat das Parlament den Schwangerschaftsabbruch bis zur 12. Woche ohne Angabe von Gründen legalisiert.

Die Besucherbänke waren während der Abstimmung im Kongress am 25. September prall gefüllt: Mit Feministinnen, die mit den grünen Dreieckstüchern der "Marea Verde" ihre Unterstützung für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen über ihren Körper zum Ausdruck brachten ‒ und mit der Gegenbewegung in hellblau, Abtreibungsgegnern und religiösen Gruppen, die sich gegen die Legalisierung wandten.

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Verzögerungen im Mordprozess Berta Cáceres in Honduras

Von Andrea Lammers
amerika21

Tegucigalpa. Die für den gestrigen Mittwoch in Honduras angesetzte Vorverhandlung gegen Roberto David Castillo Mejía, einen der mutmaßlichen Anstifter des Mordes an Berta Cáceres, wurde auf den 10. Oktober verschoben. Die indigene Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin war am 2. März 2016 in ihrem Haus erschossen worden.

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PRESSEMITTEILUNG: Fünf Jahre Ayotzinapa – fünf Jahre Straflosigkeit

Stuttgart, den 25. September 2019. Das Verbrechen an den Lehramtsstudenten von Ayotzinapa ging vor fünf Jahren um die Welt. Die „Nacht von Iguala" hinterließ vom 26. auf den 27. September 2014 43 verschwundene Studenten, sechs Menschen wurden ermordet. „Noch immer ist der Verbleib der jungen Männer ungeklärt. Für ihre Familien, ihre Kommilitonen, für die mexikanische Gesellschaft und für weite Teile der internationalen Gemeinschaft ist das eine untragbare Situation. Das Verbrechen muss endlich aufgeklärt werden“, fordert Carola Hausotter von der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko.
 

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Gewalt, Korruption und Straflosigkeit beherrschen Energieindustrie in Honduras

Bericht über mutmaßlichen Drahtzieher des Mordes an Berta Cáceres wirft Fragen über Rolle von Entwicklungsbanken und Investoren auf

Von Andrea Lammers
amerika21

Washington/Genf. In Honduras hat ein neuer Untersuchungsbericht US-amerikanischer Menschenrechtsorganisationen massive Gewalt und Korruption in der Energiewirtschaft von Honduras beklagt. Straftaten bis hin zu Morden an Kritikern blieben weitgehend straffrei, heißt es in dem 28-seitigen Bericht, der sich vor allem mit dem Fall Roberto David Castillo Mejía befasst.

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"Wir schaffen Projekte für das Leben und dem Staat ist das scheißegal"

Garífuna-Bevölkerung wehrt sich gegen Verfolgung und Bedrohung

Von Giorgio Trucchi, LINyM / Kaos en la Red (dt. Übersetzung Ökubüro, München)

(15. August 2019). Die Garífuna-Bevölkerung in Honduras steht unter Beschuss: Da sind die Ausbeutung von Rohstoffen, Energieprojekte, Agrarexportindustrie, Tourismus und Erdölförderung. Hinzu kommen die Präsenz des organisierten Verbrechens und der Drogenhandel samt der Ineffizienz und Komplizenschaft des Staates. All dies zusammen bedeutet eine ernsthafte Gefahr für die Zukunft dutzender Gemeinden, die sich gegen die drohende zweite Vertreibung der Garífuna zur Wehr setzen.

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El Salvador: Bauernorganisationen lehnen Vertrag mit Bayer AG ab

Von Ulrike Bickel, amerika21

San Salvador. Der nationale Landarbeiter-Verband von El Salvador (ANTA) und die internationale Kleinbauerndachorganisation Vía Campesina haben einen geplanten Kooperationsvertrag zwischen dem transnationalen Agrarchemiekonzern Bayer und dem salvadorianischen Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht scharf kritisiert.

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Der Fall Pablo López Alavez: Seit 9 Jahren im Gefängnis wegen der Verteidigung des Waldes

Am 26. Juli 2019 besuchte das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit den Menschenrechtsverteidiger Pablo López Alavez im Zentrum für Resozialisierung Nr. 2 (CERESO) in Etla, Oaxaca. Pablo ist seit 9 Jahren unrechtmäßig in diesem Gefängnis inhaftiert. Der indigene Zapoteker und Verteidiger wurde am 15. August 2010 in der Nähe des Río Virgen in seiner Gemeinde San Isidro Aloapam, Oaxaca willkürlich und gewaltsam festgenommen. Seitdem wird ihm aufgrund gefälschter Mordanklagen willkürlich die Freiheit genommen.

Als Vertreter seiner Gemeinde klagte Pablo López die illegale Abholzung des Waldes an und forderte seinen Erhalt. Seine Inhaftierung veranschaulicht die Kriminalisierung als Folge der legitimen Verteidigung von Land und Territorium in Mexiko. Im Juni 2017 wurde sein Fall von der Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für willkürliche Inhaftierung aufgegriffen, die in ihrer Stellungnahme 23/2017* die Inhaftierung als willkürlich bezeichnete und seine sofortige Freilassung und Behebung des Schadens forderte. Im November 2018 wurde jedoch seine Verurteilung zu 30 Jahren Haft bestätigt. Der Fall ist von Unregelmäßigkeiten geprägt, die von den Vereinten Nationen und anderen Menschenrechtsorganisationen** anerkannt wurden. Die Forderung nach Gerechtigkeit hält bis heute an.

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