Postkarte-Aktion Gallardo-Guerrero
Liebe Unterstützer/innen,
in der Nacht vom 18. Mai 2013 wurde der indigene Lehrer Damián Gallardo Martínez ohne richterlichen Beschluss im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca festgenommen. Er setzte sich für die Rechte indigener Völker und das Recht auf Bildung ein und war Gegner der umstrittenen nationalen Bildungsreform.
Enrique Guerrero Aviña wurde in der Nacht zuvor, am 17. Mai 2013, in Mexiko-Stadt zunächst verfolgt und beschossen und anschließend Opfer gewaltsamen Verschwindenlassens durch staatliche Sicherheitsbehörden. Als Student in Mexiko-Stadt war er Mitbegründer des Kollektivs „Liquidámbar“ und im Protest gegen die Bildungsreform aktiv.
Nach ihrer willkürlichen Festnahme waren beide physischer und psychologischer Folter seitens der Sicherheitsbehörden ausgesetzt. Auf diese Weise wollte man sie zwingen, vorgefertigte Geständnisse zu unterschreiben. Beide wurden beschuldigt, Mitglieder einer kriminellen Vereinigung zu sein, die Entführungen geplant und durchgeführt habe.
Man verlegte sie in das Hochsicherheitsgefängnis „Puente Grande“ in Jalisco, wo sie aufgrund der dort fortwährenden Folter an massiven Gesundheitsbeeinträchtigungen leiden.
Die UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierung hat die Fälle als rechtswidrige Festnahmen eingestuft. Auf ihre Stellungnahmen (Nr. 23/2014 und Nr. 55/2015) und Rückfragen bei der mexikanischen Regierung gab es bisher keine Reaktion. Das, was Enrique Guerrero und Damián Gallardo widerfahren ist, sind keine Einzelfälle. Willkürliche Verhaftungen, das Erfinden von Tathergängen und das Erzwingen von Geständnissen unter Folter fügen sich in ein verbreitetes Muster, mit dem mexikanische Behörden die Arbeit von Menschenrechtsverteidiger/innen kriminalisieren und behindern.
Deshalb fordern wir:
Freiheit für Damián und Enrique!
Keine weiteren politischen Gefangenen!
Mehr Informationen: Deutsche Menschenrechtskoordination; Postkarte