Mexiko: UN-Hochkommissariat verurteilt Ermordung von Isaac Medardo Herrera Avilés
Von Peter Clausing
amerika21
Jiutepec, Morelos. Am 23. März ist der Rechtsanwalt und Umweltaktivist Isaac Medardo Herrera Aviles in Juitepec im mexikanischen Bundesstaat Morelos ermordet worden. Jesús Peña vom Büro des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Mexiko verurteilte die Tat und forderte die zuständigen Behörden auf, Täter und Drahtzieher des Verbrechens zu ermitteln und zu bestrafen. Unbekannte bewaffnete Personen hatten nachts an die Tür des 60-Jährigen geklopft und ihn aus nächster Nähe erschossen.
Herrera vertrat 13 Gemeinden des Landkreises Juitepec, die seit 2007 um den Erhalt des Naturreservats Los Venados kämpfen. Seit dieser Zeit versucht das Immobilienunternehmen Casas Aras eine Baugenehmigung für ein Gelände zu erhalten, das sich in der Nähe einer Wasserquelle befindet. Im Auftrag der Gemeinden bemühte sich Herrera um eine Überführung des Geländes in staatliches Eigentum, um so die Wasserversorgung des Naturreservats zu sichern.
Isaac Herrera ist der zweite in diesem Jahr in Mexiko ermordete Menschenrechtsverteidiger. Zuvor war Homero Gómez González am 13. Januar gewaltsam verschleppt und am 29. Januar in Ocampo im Bundesstaat Michoacán tot aufgefunden worden.
Für das vergangene Jahr liegen dem UN-Hochkommissariat Informationen zur Ermordung von mindestens 20 Menschenrechtsverteidigern vor, von denen die Hälfte als Umweltaktivisten arbeiteten. Unter ihnen war auch der am 20. Februar 2019 ebenfalls in Morelos ermordete Samir Flores Soberanes, dessen Fall weltweit Aufsehen erregte. Der 36-jährige Nahua-Indigene war eine treibende Kraft im Widerstand der Gemeinden rund um den Vulkan Popocatépetl, die sich gegen den Bau einer Gaspipeline und die Errichtung zweier thermoelektrischer Kraftwerke wehren (amerika21 berichtete).