Presseerklärung

Presseerklärung vom Öku- Büro zur Rundreise "Verteidigung des Territoriums"

München, 3. Juni 2012


An die solidarischen Organisationen und Personen, an die Medien:

Die Versammlung der Indigenen Völker der Landenge von Tehuantepec zur Verteidigung von Land und Territorium (Asamblea de Pueblos Indígenas del Istmo de Tehuantepec en defensa de la Tierra y el Territorio) und das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit, München, geben hiermit den Abschluss der Informations-Rundreise der sozialen Aktivistin und Menschenrechtsverteidigerin Lucila Bettina Cruz Velazquez bekannt.

Vom 17. Mai bis 2. Juni besuchte die Compañera Bettina verschiedene Städte in Deutschland und der Schweiz, um über die Problematik der Aggressionen zu sprechen, denen das Territorium der indigenen Gemeinden des Isthmus von Tehuantepec wegen der Umsetzung der Windparkprojekte in dieser Region ausgesetzt ist.

"Am wichtigsten war es mir, das wahre Gesicht dieser Projekte zu zeigen und zu enthüllen, dass das, was in Europa als 'grüne und erneuerbare' Energie präsentiert wird, die Zerstörung unseres Territoriums bedeutet. Damit wird uns ein Projekt aufgezwungen, zu dem man uns nicht konsultiert hat", erklärte die Aktivistin aus Juchitán. "Bei den Veranstaltungen, an denen wir teilnahmen, und in den Gesprächen, die wir führten, machten wir deutlich, dass es bei unserem Kampf nicht darum geht, einfach gegen Windenergie an sich zu sein, sondern dass wir die Art und Weise ablehnen, wie uns diese Projekte aufgezwungen werden, und gegen diese grüne Art des Landraub-Kapitalismus sind. Es geht ihm einzig und allein darum, seine Gewinne mit unserem Wind zu maximieren, und wir Menschen, die von jeher auf dem Isthmus leben, werden schlichtweg ignoriert", fügte sie hinzu. Außerdem machte sie die Rolle des mexikanischen Staates deutlich, der, anstatt die Rechte seiner Einwohner_innen zu verteidigen, den transnationalen Unternehmen alles zur freien Verfügung stellt und nicht einmal zögert, den Widerstand, der sich in diesem Territorium regt, zu kriminalisieren und zu unterdrücken.

Für Daniel Tapia Montejo, der im Bereich Mexiko und Menschenrechte des Öku-Büro arbeitet, bot diese Rundreise eine gute Möglichkeit, wichtige Beiträge zu verschiedenen Debatten zu leisten, die sich in Deutschland entwickeln, sei es die Energiewende und die Kollektivierung der Energieversorgung. "Wir fanden auch bei den Besucher_innen der Veranstaltungen die Bereitschaft, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Damit ist der Grundstein gelegt, um ein Netzwerk von Aktivist_innen und Organisationen in Deutschland und der Schweiz zu schaffen, damit wir unsere Solidarität zeigen und die Völker unterstützen können, die einen Kampf zur Verteidigung ihres Territoriums führen. Von diesen Völkern können wir viel lernen, was Aspekte wie Gemeinschaftlichkeit, Miteinander-Teilen und Gutes Leben angeht.

Die Kriminalisierung derer, die das Mega-Windparkprojekt auf dem Isthmus ablehnen, war ein weiterer wichtiger Punkt, der auf der Rundreise eine Rolle spielte. Folglich wurde beschlossen, diesen Aspekt besonders aufmerksam zu verfolgen, um im Falle von Repressionen unmittelbar reagieren und der Straflosigkeit begegnen zu können.


Wir bedanken uns für die weite Verbreitung dieser Information.



Mit freundlichen Grüßen

Asamblea de Pueblos Indígenas del Istmo de Tehuantepec en defensa de la Tierra y el Territorio

Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit


Übersetzung Katja Rameil

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