Guatemala: Schweres Erdbeben fordert mindestens 52 Tote
Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,2 auf der nach oben offenen Richterskala hat mindestens 52 Menschenleben gefordert. Am 7. November hatte in Guatemala um 10:35 Uhr Ortszeit mehr als 30 Sekunden lang die Erde gebebt. Laut Behördenangeben werden noch immer 22 Personen vermisst, mehr als 150 Personen seien verletzt worden. Es handelt sich um das stärkste Erdbeben seit 36 Jahren.
Regierung ruft in 7 Departements den Notstand aus
Die Regierung hat mittlerweile für die sieben Departements Quetzaltenango, Quiché, San Marcos, Huehuetenango, Sololá, Totonicapán und Retalhuleu den Notstand ausgerufen. Präsident Otto Pérez Molina hatte zudem eine dreitägige Staatstrauer verfügt.
Das Epizentrum des Bebens befand sich nach Angaben des Instituts für Seismologie, Vulkanologie, Meteorologie und Hydrologie (Insivumeh) rund 200 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Guatemala-Stadt bei Champerico (Departement Retalhuleu) im Pazifik, in ca. 75 Kilometer Tiefe. Am stärksten betroffen ist das Departement San Marcos, wo 40 Menschen aufgrund des Erdbebens starben. Elf Todesopfer wurden aus Quetzaltenango und ein Toter aus der Region Sololá gemeldet.
Rund 11.000 Menschen betroffen
Nach Angaben des Zivilschutzes fiel für 1,2 Millionen Menschen die Trinkwasser- und Stromversorgung aus. Im Departement San Marcos seien 11.200 Menschen von den Erdbebenschäden betroffen, mindestens 250 Häuser seien nach den Erdstößen unbewohnbar. Auch Straßen und Brücken hätten Schaden genommen, unter anderem auch die wichtige Fernverkehrsstraße Interamericana.
Laut lokalen Presseberichten wurden mehr als 2.000 Soldaten und 500 Angehörige der Nationalpolizei in die Erdbebenregion entsandt, um bei der Bergung von Opfern und den Aufräumarbeiten zu helfen. Präsident Molina bedankte sich für zahlreiche Hilfsangebote aus dem Ausland, unter anderem aus Venezuela, Honduras und Spanien, erklärte jedoch, man verfüge über die entsprechenden Ressourcen, um die Katastrophe selbst zu bewältigen.
Ursache des Bebens sei die Plattenbewegung zwischen der pazifischen und der Cocosplatte gewesen, so Insivumeh. Das Institut hat mindestens 70 Nachbeben um Stärke 4 registriert. Auch in Südmexiko und El Salvador war die Erderschütterung als starkes Beben registriert worden, dort forderten die Erdstöße jedoch keine Opfer.