Proteste und Repression in Honduras nehmen weiter zu
Kleinbäuer_innen beginnen Hungerstreik vor dem Parlament
Nach vier Monaten Regierungszeit des neuen Präsidenten Juan Orlando Hernández spitzen sich die sozialen und politischen Auseinandersetzungen in Honduras weiter zu.
Am 17. Mai wurde der Menschenrechtsverteidiger Cristian Castro in La Esperanza verhaftet, Castro ist Mitglied der Organisation CINPH-MMP und setzt sich vor allem für die Rechte indigener Jugendlicher ein. Laut Polizeiangaben lag keine Anklage gegen Castro vor, er befinde sich aber aufgrund seiner politischen Aktivitäten auf einer roten Liste.
Bereits am 13. Mai wurden Abgeordnete und Aktivisten der Partei LIBRE von Militär- und Polizeieinheiten unter Tränengas- und Schlagstockeinsatz aus dem Kongress entfernt. Bei der Aktion wurden mehrere Abgeordnete der Partei verletzt. Nur einen Tag zuvor verübten Unbekannte ein Attentat auf Rafael Barahona, Gemeinderat der Partei LIBRE im Distrito Central, dem Hauptstadtbezirk.
Am 9. Mai wurde zudem der Vorsitzende der zivilgesellschaftlichen Organisation Casa Alianza, José Guadalupe Ruelas, von Einheiten der Militärpolizei verhaftet und zusammengeschlagen. Laut einem jüngst veröffentlichen Bericht von Casa Alianza fielen in Honduras in den vergangenen drei Monaten 270 Jugendliche unter 23 Jahren einem gewaltsamen Tod zum Opfer. Der Bericht sorgte in Honduras und International für Aufsehen. Ruelas hatte unter anderem von einer systematischen Ermordung von Jugendlichen in Honduras gesprochen. Er machte direkt den honduranischen Präsidenten für die Übergriffe gegen ihn verantwortlich.
Quelle: https://amerika21.de/2014/05/101168/caminata-2014