Internationale Auszeichnung für indigene Aktivistin aus Honduras

Von Johannes Schwäbl, amerika21 - San Francisco/Tegucigalpa. Die Generalkoordinatorin des Zivilen Rates der Basis- und Indigenen Organisationen von Honduras, Bertha Cáceres ist eine der Preisträgerinnen des Goldman Umwelt Preises 2015. Cáceres wird heute in einer Zeremonie in San Francisco für ihren Einsatz für die Rechte der Lenca-Indigenen und gegen umweltschädliche Megaprojekte in Honduras ausgezeichnet.


Der Goldman Preis wird seit 1989 an Umweltaktivisten aus den sechs Erdteilen vergeben und gilt als der Nobelpreis für Umwelt. Die Preisträger werden von einem weltweiten Netzwerk von Umweltorganisationen und Individuen vorgeschlagen, von einer internationalen Jury ausgewählt und jährlich zum internationalen Tag der Erde bekannt gegeben. Die weiteren Preisträger 2015 kommen aus den Ländern Kenia, Myanmar, Schottland, Haiti und Kanada

Cáceres erhält den Preis für ihr Engagement in Zusammenhang mit dem Konflikt um das Staudammprojekt Agua Zarca in der Region Río Blanco. Die im COPINH organisierte Bevölkerung wehrt sich seit mehreren Jahren trotz anhaltender Repression gegen den Bau des Staudamms auf ihrem Territorium. Dabei gelang es, den Bau in den vergangenen zwei Jahren durch friedliche Aktionen zu stoppen und den Rückzug des chinesischen Unternehmens Sinohydro sowie des zentralamerikanischen Entwicklungsfonds CAMIF aus dem Projekt zu bewirken. Cáceres und weitere Aktivisten des COPINH werden aufgrund ihrer Arbeit stark bedroht und kriminalisiert. Trotz zahlreicher Menschenrechtsverletzungen und der Kritik honduranischer und internationaler Organisationen beteiligt sich das deutsche Unternehmen Siemens über das Joint-Venture Voith Hydro weiterhin an dem Projekt Agua Zarca.

Seit dem zivil-militärischen Putsch 2009 findet in Honduras ein regelrechter Ausverkauf der natürlichen Ressourcen statt. Durch die Verabschiedung eines neuen Wassergesetzes während der Übergangsregierung von Roberto Micheletti stieg die Zahl geplanter Staudammprojekte stark an. Oftmals werden diese Projekte ohne das Wissen der lokalen Bevölkerung genehmigt und ohne deren Zustimmung durchgesetzt. Indigene Organisationen machen dabei immer wieder auf die Verletzung internationaler Abkommen, wie dem Abkommen 169 der international Arbeitsorganisation (ILO) aufmerksam.

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