El Salvador: Solidarität aus der Schweiz und Deutschland mit der Gemeinde Santa Marta
Am 11. Januar wurden in Santa Marta im Departement Cabañas, El Salvador, fünf Mitglieder der Comunidad verhaftet. Die Generalstaatsanwaltschaft beschuldigt die Ex-Guerillas, darunter ein ehemaliger Comandante, 1989 eine Frau gefoltert und ermordet zu haben. Die fünf müssen laut Gerichtsbeschluss in Untersuchungshaft bleiben. Während des Kriegs hatte die Armee Cabañas mit Massakern überzogen; hier war es ihr gelungen, den Widerstand bis auf wenige Inseln zu liquidieren. Zu diesen Insel gehört Santa Marta, wohin die nach Honduras geflüchteten Bewohner*innen 1987 zurückgekehrt waren. Die Comunidad stand an vorderster Front gegen die Zerstörung durch das kanadische Bergbauunternehmen Pacific Rim. In den 2010er Jahren gelang es, den Bergbau landesweit zu verbieten. Die Regierung Bukele strebt die Abschaffung dieses Verbots an. In Sta. Marta wurden unlängst erneut Erkunder und Propagandisten von Bergbauunternehmen gesichtet.
Organisationen aus der Schweiz und aus Deutschland, darunter auch das Ökubüro, haben eine Solidaritätsadresse an die Gemeinde Santa Marta geschickt.
Deutsche Arbeitsübersetzung hier
Weitere Informationen unter: https://amerika21.de/2023/01/262216/verhaftungen-soziale-bewegungen-el-salva
A la Comunidad de Santa Marta
Desde Alemania y Suiza les mandamos con mucho cariño un saludo solidario.
Sabemos que el miércoles 11 de enero de 2023 el gobierno detuvo a cinco miembros de su comunidad bajo pretexto de un crimen cometido en la guerra según la FGR e incluso en años anteriores a la guerra, según otras fuentes. Sabemos también que el Cnel. Sigifredo Ochoa, el tristemente celebre masacrador de Cabañas, hace poco murió en un accidente de tránsito aunque supuestamente condenado a 9 años de cárcel. La justicia es otra vez como la serpiente que solo muerde a la gente descalza…
No cabe duda que las detenciones de los cinco activistas de la lucha popular y por la liberación de la amenaza minera cuajan con la intención del gobierno Bukele de reintroducir la mineria en el país. Vds. de Santa Marta han jugado un papel importante en aquella lucha anti-minera que nos inspiraba también aquí. Solo decirles que en estas semanas en Alemania hay una gran lucha contra una mina de carbón a la cual el gobierno responde con represión.
Santa Marta también se integra a la red de comunidades de resistencia histórica. Por eso les atacan y por eso atacan a Tecoluca, Jiquilisco, Guarjila, Cinquera, tantas otras comunidades donde se expresa la resistencia popular. Por eso el régimen pone patrullas delante del local para intimidar también a los medios de comunicación que acuden a las ruedas de prensa convocadas por Vds. las comunidades organizadas de Santa Marta.
Sabemos que cuando Vds. levantan la voz, también hablan las y los que cayeron en la lucha por la libertad y contra la dictadura militar en El Salvador. Que el dolor de Vds. lo sienten tantas otras familias por sus miembros encarcelados que nada tienen que ver con la delincuencia, otras por perder su base de subsistencia ya que el régimen quiere apantallar y enriquecerse con otro megaproyecto u otras porque les detuvieron un trabajador, una sindicalista por exigir su pago como en San Marcos y Soyapango.
Queridas compañeras, queridos compañeros, quisiéramos decirles que compartimos su dolor y junto a Vds. clamamos por la liberación de los compañeros presos por defender su comunidad.
Un abrazo de corazón
desde Alemania
- Campaña del Café
- Oficina de Información El Salvador
- Oficina Ecuménica por la Paz y la Justicia, Múnich
desde Suiza
- AMCA (Ayudo Medico per il Centroamerica), Ticino
- Asociación Maurice Demierre, Friburgo
- Asociación Nicaragua-El Salvador, Ginebra
- Central Sanitaria Suiza -Romandie
- Grupo Nicaragua – Hermanamiento Delémont – La Trinidad
- Hermanamiento Bienna-San Marcos (Nicaragua)
- Medico Internacional
- Secretariado de Centroamérica
- Solifonds
- Movimiento de solidaridad suizo con Centroamérica
An die Gemeinschaft von Santa Marta
Aus Deutschland und der Schweiz senden wir Euch unsere herzlichen Grüße der Solidarität.
Nach unserer Kenntnis hat die salvadorianische Regierung am Mittwoch, den 11. Januar 2023, fünf Mitglieder Ihrer Gemeinschaft festnehmen lassen. Der Vorwand der Generalstaatsanwaltschaft lautete, sie seien eines Kriegsverbrechens schuldig. Beziehungsweise. soll dieses Verbrechen sogar vor dem Krieg begangen worden sei, wie aus anderen Quellen hervorgeht. Wir wissen auch, dass Oberst Sigifredo Ochoa, der der berüchtigte Massenmörder von Cabañas, vor kurzem bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist, obwohl er doch angeblich zu 9 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Die Justiz ist wieder wie die Schlange, die nur die Barfüßigen beißt.
Es besteht kein Zweifel daran, dass die Festnahme der fünf Aktivisten, die eine wichtige Rolle im Befreiungskampf hatten und in jüngerer Zeit für die Befreiung vom Bergbau standen, im Einklang mit der Absicht der Regierung Bukele steht, den Bergbau im Land wieder einzuführen.
Ihr aus Santa Marta habt eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Bergbau gespielt, der auch uns hier inspiriert hat. Gerade diesen Wochen gibt es in Deutschland einen große Auseinandersetzung um einen Kohletagebau. Die Regierung reagiert darauf mit Repression.
Santa Marta ist auch Teil des Netzes der historischen Widerstandsgemeinden. Deshalb werden Tecoluca, Jiquilisco, Guarjila, Cinquera und so viele andere Gemeinden angegriffen, in denen der Widerstand der Bevölkerung zum Ausdruck kommt. Deshalb schickt das Regime Patrouillen um auch die Medien einzuschüchtern, die zu den von Euch, den organisiierten Gemeinden von Sta. Marta einberufenen Pressekonferenzen kommen.
Wenn Ihr Eure Stimme erhebt, sprechen auch diejenigen, die im Kampf für Freiheit und gegen die Militärdiktatur in El Salvador gefallen sind. Euren Schmerz teilen so viele andere Familien, die ebenfalls um mit ihre inhaftierten Mitglieder bangen, die nichts mit Straftaten zu tun haben. Euren Schmerz teilen so viele, die auch um den Verlust ihrer Existenzgrundlage bangen, weil das Regime sie wegdrängen und sich an einem weiteren Megaprojekt bereichern will. Euren Schmerz teilen diejenigen, denen ein Arbeiter oder eine Gewerkschafterin verhaftet wurde, nur weil sie ihren Lohn einforderten, wie in San Marcos und Soyapango.
Liebe compañeras und compañeros, wir möchten Euch sagen, dass auch wir Euren Schmerz teilen.
Wir schließen uns Euch an und fordern die Freilassung der compañeros, die wegen der Verteidigung ihrer Gemeinschaft inhaftiert sind.
Eine herzliche Umarmung