Gerichtsprozess gegen David Castillo, einen der Auftraggeber des Mordes an Berta Cáceres
Tag 35 [10.Juni 2021]
Die wichtigsten Punkte des Tages
Der Sachverständige Harald Waxenecker fuhr im Zeugenstand fort und wurde von der Staatsanwaltschaft und dem anderen Team der Privatankläger befragt und begann, Fragen des technischen Beraters der Verteidigung, des umstrittenen honduranischen Dozenten Edgardo Rodríguez, zu beantworten.
Staatsanwaltschaft und Nebenklage setzten die Vernehmung des Sachverständigen Harald Waxenecker fort. Themen waren die Analyse der Machtposition des Angeklagten David Castillo und ihr Zusammenhang mit dem Mord an Berta Cáceres.
In der Vernehmung der Staatsanwaltschaft und Nebenklage erläuterte der Sachverständige erneut die Funktionsweise der Aufteilung und Abschottung von Information und die daraus resultierende Straflosigkeit.
Er belegte dies mit der Tatsache, dass nur die untere Ebene vor Gericht gestellt wurde, die höhere Ebene, die das Attentat anstiftete, aber straffrei bleibt.
Die Logik der Abschottung sei, Informationen zu schützen: Obwohl die Auftragskiller (die untergeordnete Struktur) verurteilt wurde, gebe es in dem kriminellen Netzwerk eine Verpflichtung, es zu schützen und die übergeordnete Struktur von den Taten abzuschotten. Die untergeordnete Struktur, so Waxenecker, "wählt die Option zu schweigen, um den Rest des Netzwerks nicht zu gefährden und die Straffreiheit ihrer Oberen zu gewährleisten."
David Castillo sei derjenige gewesen, der die Abschottung der Kommunikation bestimmte und die Rolle eines Bindegliedes zwischen den Hintermännern (Auftraggebern) und den Auftragsmördern übernahm.
Die Befragung wurde durch den technischen Berater von David Castillos Verteidigung fortgesetzt:
Der Sachverständige Waxenecker sprach davon, wie grundlegend die militärische Geheimdienstausbildung von David Castillo war, um das Verbrechen auszuführen; er präsentiert ein Dokument, in dem zu lesen ist, dass Castillo 2006 zum Leutnant des militärischen Geheimdienstes befördert wurde. Siehe nachstehendes Foto:
Der Experte betonte die Notwendigkeit, die Finanzströme der an dem Mord beteiligten Akteure zu analysieren, da dies zur Ermittlung und Strafverfolgung gegen die geistigen Urheber des Verbrechens beitragen würde.
Der technische Berater versuchte weiterhin, so COPINH, das Gutachten zu delegitimieren, aber seine Fragen hatten nichts mit dem Gutachten zu tun und wurden vom Gericht zurückgewiesen.
https://copinh.org/2021/06/juicio-contra-david-castillo-dia-35/