Gerichtsprozess gegen David Castillo, einen der Auftraggeber des Mordes an Berta Cáceres
Tag 20 [19. Mai 2021]
Die wichtigsten Punkte des Prozesstages
Die Sachverständige Brenda Barahona beendete heute ihre 450-seitige Präsentation.
Sie kommt zu der folgenden Schlussfolgerung:
"Berta Cáceres stellte für die Firma DESA ein großes Problem dar, das wirtschaftliche und logistische Verluste verursachte, weshalb man sich entschloss, Maßnahmen zu ergreifen".
Bezüglich David Castillo schlussfolgerte Barahona: "Entsprechend der Beteiligung jeder der analysierten Telefonnummern sind die Personen, die für den Mord an Berta Isabel Cáceres Flores und den versuchten Mord an dem geschützten Zeugen ABC-03-03-2016 verantwortlich sind: ‚9990-0946 in Verwendung von Roberto David Castillo Mejía, der dafür verantwortlich war, Informationen über das Opfer von Sergio Rodriguez zu erhalten, Douglas Bustillo den Auftrag zu geben, Berta Cáceres zu ermorden, und das Geld anzubieten, das bezahlt wurde, um das Verbrechen zu begehen ...".
Die Schlussfolgerungen banden David Castillo auch in eine Zeitlinie ein, die seine Rolle im Kontext der Handlungen der sieben Personen, die für den Mord an Berta verurteilt wurden, aufzeigt.
Muster der Überwachung aufgedeckt
Die Anhörung begann mit der Präsentation des Abgleichs von Telefongesprächen, womit ein Muster der Überwachung von Berta Cáceres und COPINH aufgedeckt wurde, was durch Informanten möglich wurde, die Informationen an Sergio Rodríguez weitergaben, der diese dann an die Gruppe "PHAZ Security" weitergab, um Aktionen gegen Cáceres zu koordinieren.
Zu der Gruppe „PHAZ Security“ gehörten Daniel Atala Midence, Pedro Atala, José Eduardo Atala, David Castillo und andere Angestellte der Firma DESA. In dieser Gruppe fand die Koordination zur Durchführung von Aktionen gegen Berta und COPINH statt.
Es wurde weiterhin ein Chronogramm der gegen Berta und COPINH gerichteten Handlungen fortgesetzt. Darin wurde aufgezeigt, dass die Aktionen gegen Berta Cáceres bis ins Jahr 2013 zurückreichen und dass eine Reihe von Aktionen durchgeführt wurden, die schließlich in ihrer Ermordung gipfelten.
Chronik der Ermordung
- Douglas Bustillo führte unter der Aufsicht von David Castillo einen gescheiterten Attentatsversuch auf Berta Cáceres durch. Bustillo traf sich am 29. Februar in Siguatepeque mit Henrry Hernandez, die beide an diesem Tag in die Stadt La Esperanza reisten, um eine Überwachung von Berta durchzuführen.
- Am 5. Februar teilte Hernandez Mariano Diaz mit, dass er das Verbrechen nicht ausführen könne, weil zu viele Leute vor Ort seien und es an der Logistik mangele.
- Am 6. Februar teilte Bustillo Castillo mit, dass die Mission abgebrochen worden sei, dass er das benötige, was Castillo budgetieren würde und dass sie keine Logistik für das Attentat hätten.
- Henrry Hernandez kommunizierte weiterhin mit Mariano Diaz über die anstehenden Arbeiten. Diaz informierte ihn, dass sie bereits andere Leute eingestellt hatten.
- In der Zwischenzeit berichtete Sergio Rodriguez weiter über die Folgeaktionen zu Berta Cáceres.
- Tage später kontaktierte Henrry Hernandez Mariano Diaz, um ihm mitzuteilen, dass er für den "Job" berufen worden war und bat Mariano um Hilfe bei der Beschaffung eines Kredits. Obwohl Diaz sagte, er würde sich nicht an dem Verbrechen beteiligen, war er derjenige, der dem Kopf der Attentäter Informationen und Logistik zur Verfügung stellte. In den folgenden Tagen bat er weiterhin um Informationen über den Job.
- David Castillo koordinierte Details der Planung und Ausführung des Verbrechens an Berta. Am 29. Februar, zwei Tage vor dem Mord, schrieb ihm Douglas Bustillo über die Zahlung von Geld. Castillo antwortete, dass sie sich am nächsten Tag treffen sollten und dass das Geld in dieser Nacht verfügbar sein würde. Laut dem Experten ist dies das Geld für die Bezahlung der Attentäter.
- Am 2. März 2016, dem Tag der Ermordung von #BertaCáceres, sind die Attentäter in Kommunikation miteinander. Henrry Hernández hielt derweil die Kommunikation mit Douglas Bustillo aufrecht, um ihn über ihre Bewegungen zu informieren.
- In den Tagen nach der Ermordung erhielt die Gruppe "PHAZ Security" direkt von der Nationalen Polizei Informationen über die Ermordung von Berta Cáceres und berichtete über die Verhaftungen, die vorgenommen wurden. In den Tagen nach der Ermordung traf sich David Castillo mit Douglas Bustillo.
Die Anhörung endete damit, dass die Gutachterin ihre Schlussfolgerungen präsentierte: Die Telekommunikation beweise die Verantwortung von David Castillo als Mittäter des Mordes an Berta Cáceres.
Berta Cáceres stellte eine Bedrohung für die Investitionen der Familie Atala Zablah dar, weshalb diese beschließt, gegen sie vorzugehen.
David Castillo war zusammen mit Douglas Bustillo der Verantwortliche für die Planung des gescheiterten Attentats auf Berta Cáceres am 5. und 6. Februar und des Attentats am 2. März 2016.
Douglas Bustillo koordinierte sich unter dem Befehl von Castillo mit dem Armeemajor Mariano Díaz und dem Auftragskiller Henrry Hernández, um das Verbrechen an Berta Cáceres auszuführen.
Der Prozess wurde um 16:30 Uhr unterbrochen und ist für morgen um 9 Uhr einberufen. Barahona bleibt im Zeugenstand für Fragen der Staatsanwaltschaft, der Privatkläger und der Verteidigung.
Quellen:
https://mailchi.mp/copinh/resumen-diario-juicio-contra-david-castillo-da-4792332
https://www.aquiabajo.com/blog/2021/5/19/day-twenty-trial-against-david-castillo